Müggelheimer Bote
17. Jahrgang, Ausgabe 8/2011
August 2011
Müggelheimer Bote

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Sorgenkind Müggelturm
Einmal Kamerad, immer Kamerad
Volksbegehren gegen Nachtflüge - Neue Verhandlung in Leipzig
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Einmal Kamerad, immer Kamerad

Freiwillige Feuerwehr feierte 50-jähriges Dienstjubiläum

von Simone Jacobius

Für Jörg Elies war es ein besonderer Moment, als er mit einem Feuerwehrwagen vor die Wache am Krampenburger Weg kutschiert wurde. Seine Kameraden standen Spalier und gratulierten dem Jubilaren. Denn am 2. Juli waren es 50 Jahre, die er im Dienste der Freiwilligen Feuerwehr verbrachte, inzwischen allerdings nicht mehr im aktiven Dienst, sondern als Ehrenmitglied.

"Mit 16 Jahren hast Du angefangen, das war noch die Zeit der Sirenen", erzählt Mario Furchheim, stellvertretender Wehrleiter, in seiner Festansprache. Viele hundert Alarme hat der Jubilar in seinen 40 aktiven Jahren mitgemacht, in erster Linie als versierter Kraftfahrer. Aus den Einsätzen ließe sich ein Roman schreiben. So waren beispielsweise Wohnungsbrände in strengen Wintern keine Seltenheit, wenn die Ofenrohre in den Holzwänden der Behelfsheime glühten. Bei einem der Brände gab es bei minus 18 Grad einen Schlauchplatzer, so dass ein Kamerad aussah, wie ein Eiszapfen. Bei einem anderen Einsatz in der Propangas-Verteilstelle flogen den Feuerwehrkameraden die vollen Propanflaschen fast wie Raketen um die Ohren. Unzählige Einsatze in der berüchtigten "Todeskurve" auf der Gosener Landstraße oder kuriose, wie ein Pferd auf der Fußgängerbrücke nach Schmöckwitz gehörten zu den Einsätzen des Jubilaren.

Da Jörg Elies immer größten Wert auf Pünktlichkeit legte, haben die Wehrkameraden ihm eine Uhr mit Feuerwehrwappen zum Jubiläum geschenkt, nebst einer Ehrenurkunde. Sichtlich gerührt nahm Kamerad Elies die Präsente entgegen.

Seine Frau Edith erinnerte daran, dass die Zeit n der Seite eines Feuerwehrmannes nicht immer einfach sei: "Die Gans war zu Weihnachten fast fertig, da ging die Sirene. Als Jörg wiederkam war es Kaffeezeit und der Vogel ganz trocken. Auch von der Jugendweihe unseres Sohnes hat er kaum etwas mitbekommen – und so manches Schäferstündchen musste dran glauben, wenn die Sirenen gingen", schmunzelt Edith Elies bei der Erinnerung. Trotzdem sei es eine schöne Zeit gewesen und hätte ihrem Mann auch in Krankheitstagen sehr geholfen.