Müggelheimer Bote
6. Jahrgang, Ausgabe 11/99  
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Inhalt

Gewerbetreibende erbost: Ausbau der Straße 635 ist wichtig

9. November: Erinnerungen und Emotionen

10 Jahre Ökumenische Versammlungen - ihre Bedeutung damals und heute

Der staubige Weg vom Schandfleck zur Grünanlage

Ein Jahr: Wirtschaftskreis zieht Bilanz

Traditioneller Weihnachtsmarkt diesmal an zwei Tagen

Sammelaktion für neue Rettungsstation war illegal

Parkplatzmangel am Friedhof

Vorsicht: Schwarzwild auf Achse

Wahlen '99 - wie wählte Müggelheim?

Neue Infos: wie heht es weiter mit Schönefeld?

Starke Männer lassen Bäume purzeln

Den Straßennamen auf der Spur (Teil III)

Eltern schwangen Pinsel in der Schule

Weitere Meldungen
Rubriken

Liebe Leserinnen, liebe Leser

Kleinanzeigen

Aus unserer Nachbarschaft

Mügge

Serie für den Natur- und Gartenfreund

Kirchentermine

Geschichten aus dem Müggelwald

Aus den Vereinen

© 1999 Müggelheimer Bote

Zuletzt aktualisiert am 08.11.1999

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Liebe Leserinnen, liebe Leser, gibt es ihn noch, den „Ossi” oder den „Wessi”, oder ist er ein Relikt vergangener Jahre? Anlässlich des 10. Jahrestages der Maueröffnung waren wir uns in der Redaktionssitzung einig, über das Zusammenwachsen von Ost und West zu schreiben. Auch unter dem Aspekt des Zusammenlebens von Alt- und Neu-Müggelheimern. Denn auch in Müggelheim gibt es Menschen aus dem ehemaligen politischen Westen Deutschlands, die sich hier, im ehemaligen politischen Osten Deutschland, ein neues Zuhause geschaffen haben.

Wir waren uns einig, das ist ein brisantes Thema, wenn nicht sogar ein heißes Eisen. Aber wir wollen es anpacken.

Täglich werden wir in den Medien mit diesem noch immer nicht abgeschlossenen Prozess des Werdens und Zusammenwachsens konfrontiert. Warum nicht auch in unserer Zeitung?

Denken wir also an Deutschland. Haben wir unsere Gedanken schon freigemacht von dem, was wir in 40 Jahren im Alleingang in Ost und West vollbracht hatten?

Jeder sollte die Möglichkeit haben, seine Vergangenheit in dieses gesamte Deutschland einzubringen und wir sollten uns gegenseitig helfen, diese Vergangenheit auch gemeinsam zu tragen.

Unsere Erfahrungen die wir gemacht haben und die, die wir noch machen werden, geben uns die Möglichkeit zu persönlichem Wachstum.

Gehen wir also aufeinander zu, selbstbewusst nach vorn und zurück blickend und sehen wir die Menschen mit ihren Macken als Menschen.

Nicht der „Wessi” ist arrogant, dumm oder korrupt, sondern der Mensch ist arrogant, dumm oder korrupt. Nicht der „Ossi” ist faul, geldgierig oder wehleidig, sondern der Mensch ist faul, geldgierig oder wehleidig.

Der Mensch vereint all dieses Charaktereigenschaften seit Jahrhunderten in sich. Sie sind kein Privileg unserer 40-jährigen getrennten Geschichte und als solches nicht übertragbar in die politischen Himmelsrichtungen Ost oder West. Diese Eigenschaften sind einfach allen Menschen zuzuordnen.

Erst wenn wir damit umgehen können, werden wir einen großen Schritt in diesem Wachstumsprozess gemacht haben.

Es ist nun einmal festgeschrieben, dass Ereignisse immer Veränderungen bewirken. Für ältere Menschen schwerer zu erleben, als für jüngere Menschen.

Aber diesen Anforderungen müssen wir uns stellen, ob wir nun alt oder jung sind. Denn es ist wiederum eine Frage der Einstellung der Menschen zu den Dingen des Lebens. Eine Frage des guten Willens. Eine Frage, friedliches Zusammenleben bewusst mitgestalten zu wollen.

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