Müggelheimer Bote
10. Jahrgang, Ausgabe 9/2003
September 2003
Müggelheimer Bote

Inhalt
Schildbürgerstreich in Müggelheim
Voller Elan in einen neuen Lebensabschnitt
Erntefest mit Parforce-Jagd
Wie gut kennen Sie Müggelheim?
Sauerei - sus scrofa
Tango-Nacht im Schloss Köpenick
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
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Geschichten aus dem Müggelwald
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Gestalten der Bibel: Jesus von Nazareth

von Siegfried Menthel

Als ich (zu DDR-Zeiten) zur Schule ging, wurde mir dort beigebracht, Jesus habe überhaupt nicht gelebt. Er sei eine erfundene Gestalt. Diese Behauptung kann man immer wieder einmal hören. Mit dem selben Recht könnte man die Existenz von Plato oder Sokrates bestreiten.

Demgegenüber lässt sich mit nüchternem historischen Blick feststellen, dass selbst die außerchristlichen antiken Quellen (z.B. der römische Historiker Tacitus und der jüdische Historiker Josephus) zwar die Christen ablehnen, aber nicht die Existenz Jesu bestreiten. In den Evangelien des Neuen Testaments bestreiten die Gegner der Christen die besondere Gottesnähe Jesu, sie bestreiten seine Auferstehung, verklagen ihn als Gotteslästerer und Staatsfeind - sagen aber nicht: Es hat ihn nicht gegeben.

Verglichen mit anderen Persönlichkeiten der Antike haben wir von Jesus Originaldokumente - also Handschriften - die uns nur wenige Jahrzehnte von seiner Lebenszeit trennen. Jesus selbst hat nichts aufgeschrieben. Seine Worte haben uns andere überliefert.

Seit im 4. Jahrhundert eine neue Zeitrechnung eingeführt wurde, die mit der Geburt Jesu begann, weiß jeder wann er gelebt hat. Er ist in Nazareth aufgewachsen. Der Vater war Zimmermann. Er hatte Brüder und Schwestern.

Die Evangelien berichten uns, dass er nach seiner Taufe im Jordan durch Johannes den Täufer öffentlich aufgetreten ist. Man bringt dafür eine Zeit von einem bis drei Jahren in Anschlag. Er hat lebensnahe, bildhafte Geschichten erzählt, die jeweils darin ihren Höhepunkt hatten, wie überraschend nahe Gott den Menschen ist. Die Zuhörer werden aufgefordert, ihr Leben darauf einzustellen. Sie sollen „umkehren“: von der Gottvergessenheit zum Gottvertrauen, von der Hartherzigkeit zur Barmherzigkeit, vom Elitebewusstsein zur Geschwisterlichkeit, von der Selbstverachtung zur Gotteskindschaft.

Indem er Menschen seelisch und körperlich heilte, befähigte Jesus sie zur Umkehr.

Einige Menschen hat er von der Straße weg berufen, ihm nachzufolgen und seine Jünger zu sein. Das waren sehr verschiedene Menschen. Da saß nun ein wegen seiner Zusammenarbeit mit der römischen Besatzungsmacht geächteter Zolleinnehmer neben einem Pharisäer, der sich einem besonders frommen Lebenswandel verschrieben hatte. Ungewöhnlich für seine Zeit: Auch Frauen gehörten zum Kreis der Jünger.

Jesus hat eine Religiosität verurteilt, die sich aus dem lebendigen Dialog mit dem barmherzigen Gott entfernte und sich beschränkte auf die Einhaltung von Vorschriften und Geboten. Er fasste seine Botschaft so zusammen: Gott lieben und den Nächsten lieben. Entsprechend lebte er und machte sich Feinde unter denen, denen seine Barmherzigkeit zu weit ging. Als Gotteslästerer haben sie ihn verurteilt und umbringen lassen. Damals war er etwa 30 Jahre alt.

Bald nach seiner Kreuzigung verkündigten seine Jünger öffentlich: Er ist uns erschienen. Daraus folgerten sie: Gott hat ihn aufgeweckt. Er lebt. Sie bezeugten, Jesus ist der lang erwartete Messias (latein.: Christus). Jesus Christus - was sich wie ein Eigenname anhört, ist die Kurzform dieses Urbekenntnisses: Jesus ist der Christus, der Messias.

Jesus hat die so naheliegenden Einteilungen der Menschen in Gute und Böse, in Fromme und Unfromme, in Dazugehörige und Ausgeschlossene unterwandert. Er sah den Menschen - ich sah ihn als Menschen vor dem liebenden Gott. Die Wahrheit seiner Botschaft erschließt sich dem, der ihr vertraut.


Kirchentermine im September

Gottesdienste

So., 7.9., 10 Uhr: Schulanfängergottesdienst
Sonntag, 14.9., 10 Uhr: Abendmahlsgottesdienst - Pfarrer Sterzik
So., 21.9., 10 Uhr: Gottesdienst - Pfarrer Menthel
So, 28.9., 10 Uhr: Gottesdienst - Hr. Vierock

Kirchenkonzerte:
Samstag, 6.9., 18 Uhr: Kammerkonzert mit Anja Kirov (Sopran), Annegret Günther (Flöte) und Katrin Fuchs (Orgel)
Samstag, 13.9., 18 Uhr: Chorkonzert mit dem Nelly-Sachs-Chor; Ltg. Ulrich Madauß

Vorbereitungstreffen für das 200-jährige Kirchweihjubiläum: Montag, 15.9., 19.30 Uhr, Kirche Müggelheim. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.