Müggelheimer Bote
11. Jahrgang, Ausgabe 12/2004
Dezember 2004
Müggelheimer Bote

Inhalt
Feuer und "Verletzte" bei Großübung der Freiwilligen Feuerwehr
Ein Stück Hollywood in Neu-Helgoland
In der Ruhe liegt die Kraft - Die neue Schulordnung
Kiefern und Eichen kränker denn je
Ein schönes Weihnachtsfest und viel Glück im Jahr 2005!
Hotel am Seddinsee wartet auf Investor
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Hotel am Seddinsee wartet auf Investor

von Petra Zoepf

Graffiti-Schmierereien und zersprungene Scheiben lassen beim Winterspaziergang an der Eichwalder Straße 100 in Gosen nicht erahnen, dass sich etwa 300 Meter hinter der Kuppe das Hotel am Seddinsee befindet. Noch. Aber im kommenden Frühjahr wird der Betrieb eingestellt. „Das ist jetzt endgültig“, bestätigt Peter Hecktor, Geschäftsführer der Berliner Stadtgüter Liegenschafts-Management GmbH & Co Grundstücks KG.

Die Gesellschaft verwaltet seit 1995 das 40 Hektar große Areal und die dazu gehörigen Gebäude, darunter auch eine Sport- und eine Schwimmhalle. Etwa eine halbe Millionen Euro hat, laut Angaben von Hecktor, das Land Berlin als Eigentümer der Liegenschaft im vergangenen Jahr aufbringen müssen, um die Gebäude sowie das Gelände in Stand zu halten. Augenblicklich wird das Hotel kommissarisch durch die Gesellschaft betrieben, „da kommen auch noch die Kosten für die Angestellten hinzu“, so Hecktor weiter. Die Auslastung von Hotel und Gaststätte sei aber so gering, dass nicht einmal die erwirtschaftet würden.

Seit 1995 hatten mehrere Pächter dort ihr Glück versucht, so richtig funktioniert habe es aber nie, sagt Hecktor. Mittlerweile sei zudem der technische Standard veraltet und damit die Attraktivität noch mehr gesunken. „Der einzige Pluspunkt ist die schöne Lage im Grünen mit Blick auf den nahen Seddinsee“, so Hecktor. Diese reizvolle Lage und die Größe des Geländes werden unter anderem Gründe gewesen sein, warum der Berliner Senat 1993 einen Zuordnungsantrag für die Liegenschaft vor den Toren der Stadt beim Amt für offene Vermögensfragen gestellt hatte. Damals nutzte die Humboldt Universität die Gebäude. Sie waren Anfang der 80-er Jahre als Ausbildungsstätte für Staatssicherheit und Armee errichtet worden. Was für das Land Berlin als Husarenstück begann, entwickelte sich schnell zum teuren Klotz am Bein. Bereits seit Mitte der 90-er Jahre sucht Berlin einen Käufer für das Areal. Das bestätigten Peter Hecktor und Horst Buch, Bürgermeister von Gosen. Laut Buch gibt es einen Interessenten, der das Hotel und die anderen Gebäude übernehmen will.

„Wir führen Gespräche mit einem Investor, äußern uns aber noch nicht dazu“, sagt Irina Dähne vom Liegenschaftsfond Berlin. Erst wenn alles unter Dach und Fach sei und das Abgeordnetenhaus seine Zustimmung gegeben habe, würden der Käufer und sein Konzept vorgestellt. Sie geht davon aus, dass das in sechs bis acht Wochen der Fall sein wird.