Müggelheimer Bote
15. Jahrgang, Ausgabe 10/2008
Oktober 2008
Müggelheimer Bote

Inhalt
Müggelheim bekommt eine "Dorfkneipe"
Anger bald baumlos?
Qualitätspreis ging an Müggelheimer
Gelungenes Schulhoffest mit großem Sponsorenaufgebot
Schüleraustausch: Eintauchen in eine andere Welt
Abschied von Dr. Herbert Pieper
Weitere Meldungen
NEU: MehrWert für Müggelheim
Karikatur
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
Jugendclub Mügge
Aus der BVV
Kleinanzeigen
Heimatverein
Kirche
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
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Müggelheim im Internet
Impressum
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Anger bald baumlos?

Bürgermeisterin Schöttler im Gespräch

von Simone Jacobius

Ein kleiner, aber sehr engagierter Kreis war gekommen, um sich in der Reihe „Politikergespräche“ der Volkshochschule Treptow-Köpenick mit Bezirksbürgermeisterin Gabriele Schöttler zu unterhalten. Die SPD-Politikerin stand am 16. September etwa 20 Gästen im Dorfklub Rede und Antwort.

Zuerst sprach sie einige Themen aus ihren Schwerpunktgebieten Finanzen, Kultur und Wirtschaft an. So wurde trotz leerer Kassen der Schwerpunkt in der Etatplanung auf den Bereich Jugend und Schule gelegt. Alle anderen Ressorts hätten mehr oder weniger freiwillig Abstriche gemacht. Als erfreulich sieht sie einen Nebeneffekt beim Bau des neuen Großflughafens BBI: Es gäbe immer mehr Nachfragen von großen Firmen und Instituten nach möglichen Standorten im Bezirk.

Der Heimatverein, der mehr Planungssicherheit in Sachen Dorfklub haben möchte, wurde von der Bezirksbürgermeisterin beruhigt. Es gäbe keinerlei Signale, das historische Gebäude aus dem Fachvermögen Kultur auszugliedern. Die jährlichen Nutzungsvereinbarungen könnten jedes Jahr neu abgeschlossen werden. Auch Kulturamtschefin Thyrolph stimmte dem zu.

Große Sorgen bereitete den Anwohnern auch die Baumsituation des Dorfangers. Immer mehr Bäume müssten gefällt werden, Ersatzpflanzungen gibt es keine. „Ein Gros der Bäume besteht zu 80 Prozent aus Totholz. Es müssen mit Sicherheit noch mehr gefällt werden”, schildert Gabriele Schöttler die Situation drastisch. Bis Ende 2009 sind im Etat keine Mittel für Ersatzpflanzungen auf dem Anger eingeplant.

Ein immer wieder angeprangertes Dilemma ist die marode Gehwegsituation am Anger. Zwar würden Menschen mit Handicap jetzt durch die geplanten barrierefreien Übergänge gut über die Straße kommen - doch dann gleich in einem Schlagloch stecken bleiben oder über eine Wurzel stolpern. Vor allem die Gehwegsituation an der Haltestelle neben der Tankstelle sorgt bei Marianne Schäfer seit langem für Unmut. Doch trotz all ihrer Appelle hat sich daran noch nichts geändert. Die Bürgermeisterin will sich nun selbst um die Beseitigung der Gefahrenstellen kümmern.

Seniorengerechtes Wohnen war auch ein Thema, das die anwesenden Müggelheimer beschäftigte. Im Ort wohnen immer mehr ältere Menschen, die nicht mehr in der Lage sind, Haus und Garten selbst richtig zu versorgen, aber auf der anderen Seite Müggelheim nicht verlassen wollen. Doch im Bezirk gibt es in erster Linie Pflegeheime, die mindestens eine Einstufung in Pflegestufe 1 voraussetzen. Gerademal in Friedrichshagen gibt es ein Haus für betreutes Wohnen innerhalb des Bezirks. „Es wäre schön, wenn wir so etwas auch in Müggelheim hätten. Der Bedarf ist da”, ist sich eine Frau sicher.