Müggelheimer Bote
15. Jahrgang, Ausgabe 1/2009
Januar 2009
Müggelheimer Bote

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Großeinsatz der Jugendfeuerwehr
Bilanz: Bürgerdienste - Bildung - Sport
Rahnsdorfer fordern Erhalt der Ruderfähre
Unfälle und ein Brand in Müggelheim
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Gedanken aus Müggelheim

von Simone Jacobius


„Das nächste Jahr wird ganz schlimm”; „Es kommt eine schwere Zeit auf uns zu”; „2009 werden wir alle unser blaues Wunder erleben”. Kennen Sie sie auch, diese Sprüche, die uns zum Jahreswechsel begleitet haben? Versüßt wäre wohl in diesem Falle der falsche Ausdruck, aber versauern lassen wollte ich mir den Sprung ins neue Jahr auch nicht - auch wenn sich alle mit solchen Äußerungen redliche Mühe gaben.

Klar, auch ich kann nicht die Augen davor verschließen, wie sich in den letzten Wochen und Monaten des Jahres 2008 die Wirtschaft den Bach hinunterbewegt hat - zum Teil mit rasanter Geschwindigkeit, eher an einen Wasserfall als an ein behäbig dahin plätscherndes Bächlein erinnernd. Banken stehen kurz vor der Pleite, die Autoindustrie hat verlängerte Weihnachtsferien angekündigt und klagt über extreme Absatzschwierigkeiten; auch die Zuliefererfirmen hängen jetzt mit drin in der Misere. Der Einzelhandel klagt schon seit Monaten über die sparsamen Berliner, die ihr Geld lieber zusammenhalten, als mit vollen Händen auszugeben - wenngleich die Weihnachtsgroßzügigkeit wohl letztlich doch nichts zu wünschen übrig blieb. Volle Gabentische ließen vorher die Kassen klingeln.

Es wird schon so sein, dass sich die wirtschaftliche Lage im neuen Jahr noch nicht gleich entspannt und wir alle möglicherweise unsere Gürtel enger schnallen müssen. Aber ist das ein Grund von vornherein Trübsal zu blasen und alles schwarz zu sehen? Ok, ich bin von Natur aus ein ziemlich optimistischer Mensch und für mich heißt die Antwort deshalb ganz klar „nein”. Es hat noch nie genützt, schon vor einer drohenden Gefahr „den Schwanz einzuziehen”, wie es im Volksmund so schön heißt.

Klar, das Geld wird nicht mehr mit vollen Händen ausgegeben. Auf der anderen Seite bieten die Zeiten aber auch unverhoffte Chancen: Noch nie waren neue Autos so günstig, wie jetzt. Noch nie hat man so preiswert neue Möbel kaufen können mit Ratenzahlungen zu Null Prozent Zinsen. Auch die Bekleidungsindustrie scheint es gerade sehr gut mit uns zu meinen...

Es ist einfach so, dass jede schlechte Seite auch eine gute Seite hat. Sehen wir also zu, dass wir die kommenden schweren Zeiten glimpflich überstehen und uns die Rosinen herauspicken mit dem Geld, was wir haben. Besser in Sachwerte investieren, als es unter der Bettmatratze flachzuliegen.

Und nicht zu vergessen: Wir wollen leben. Und man sollte jeden Tag so leben, als könnte es der letzte sein. Wir werden es, wenn der Tag herankommt, einmal bitter bereuen, alles nur aufgeschoben zu haben und dabei vergessen zu haben, dass es auch ein Leben neben Gram, Arbeit und Sparen gibt. Und sich amüsieren und leben hängt letztlich nicht nur von der Menge des vorhandenen Geldes ab - wenngleich es vieles leichter macht, das gebe ich gerne zu.

In diesem Sinne: Ich wünsche allen Lesern ein glückliches und gesundes neues Jahr. Freuen Sie sich einfach Ihres Lebens und lassen Sie den Kopf nicht hängen. Auf Schattentage folgt definitiv auch wieder Sonnenschein!