Müggelheimer Bote
16. Jahrgang, Ausgabe 4/2010
April 2010
Müggelheimer Bote

Inhalt
Großer Frühjahrsputz in Müggelheim
Staugefahr im Sommer
Zeltplatz "Kuhle Wampe": Mitglieder investieren
Lehrkabinett Teufelssee unter neuer Leitung
Wie wird auf der Welt Ostern gefeiert?
Sozialbündnis: Kinder, wie die Zeit vergeht...
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Gedanken aus Müggelheim
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Gedanken aus Müggelheim

von Simone Jacobius


Es tut gut, auch einmal positive Zuschriften zu bekommen. Das Gros der Briefe/Mails an den Müggelheimer Boten beschäftigt sich doch eher mit negativen Dingen. Und weil ich so begeistert davon war, will ich Sie an dieser Zuschrift teilhaben lassen:

„Einfach bewegend und schön war am Sonnabendnachmittag, am 27. März, das Klavierkonzert vom australischen Pianisten Mark Krüger, ein zunächst in sich gekehrter Mensch, voll Anspannung, so begegnete er uns im ersten Moment. Ja und dann, er setzte sich an den Flügel, der Veranstaltungsraum bis auf den letzten Platz gefüllt, atemlose Stille und los geht's mit einem Bravourstück aus den Etüden op. 10 von Friedrich Chopin. Den ganzen Flügel einnehmend, so rast er über die Tasten. Es läuft wie geschmiert. Er fliegt förmlich, dann wieder völlig in sich gekehrt spielt er wunderbar melodisch, brilliant, man denkt, er ist mit sich und der Musik allein, denn er spielt mit fest geschlossenen Augen. So wechseln ruhige und lebhafte Melodien.

Mark Kruger muss sich den Schweiß von der Sirn wischen. Nach 40 Minuten ist 15 Minuten Pause. Man tauscht sich begeistert aus.

Der 2. Teil beginnt zunächst getragen und dann mit der bekannten Revolutionsetüde, kraftvoll, berauschend ist's, man hält fast den Atem an. Wieder folgen leise, einfühlsame Stücke. Zum Schluss spielt er aus dem op.25, nach eindreiviertel Stunden mit fortefortissimo sein größtes Bravourstück. Der Flügel wackelt wohl nicht, aber man glaubt, der Boden unter unseren Füßen bebt.

Vielen Dank Mark Kruger, es war ein wahrer Ohrenschmaus.

Ebenfalls ein Dankeschön an unseren Heimatverein, der wie so oft, uns wieder eine interessante und perfekt organisierte Veranstaltung geboten hat. Regine Augustinski”

Ging es Ihnen auch so beim Lesen? Sie waren förmlich dabei bei diesem grandiosen Konzert. Schade, dass ich es nicht sein konnte - ich saß an der Zeitung, die Sie jetzt in den Händen halten.

Aber in einem muss ich der Autorin trotzdem Recht geben: Der Heimatverein organisiert viele Veranstaltungen, die für einen solch kleinen Ort wie den unsrigen schon etwas Besonderes sind. Egal ob Lesungen oder Konzerte, ja auch manche Ausstellung, es ist schon toll, was so ein kleiner Verein auf die Beine stellen kann. Da kann der Verein stolz auf sich sein und wir auf unseren Heimatverein.

Schön wäre es nur, wenn alle Mühe auch entsprechend gewürdigt würde. Denn immer wieder gibt es Veranstaltungen, bei denen es heißt, hätte mehr Publikum da sein können. Manchmal sind es nur zwei Handvoll Leute, dann wieder platzt der Saal aus allen Nähten. Die Müggelheimer sind eine schwer zu berechnende Größe. Man weiß nie: Trifft man den Nerv der Zeit, oder liegt man gerade völlig daneben? Müggelheimer ticken halt anders, das ist ja allgemein bekannt. Aber für alle, die etwas planen wollen macht es das um so schwerer.

Auch wir stehen gerade wieder vor dem Problem: Wieviele werden wohl am Waldputz teilnehmen, wieviele lassen sich von Regen abschrecken, wieviele vom Sonnenschein an ihren Garten fesseln? Wieviel Essen muss bestellt werden, wieviele Müllsäcke sind nötig. So viele Unwägbarkeiten.

Ein Grund mehr allen dankbar zu sein, die so tolle Sachen wie dieses Konzert auf die Beine stellen. Weiter so, lieber Heimatverein, nur nie unterkriegen lassen - auch wenn's manchmal schwer fällt.