Müggelheimer Bote
16. Jahrgang, Ausgabe 4/2010
April 2010
Müggelheimer Bote

Inhalt
Großer Frühjahrsputz in Müggelheim
Staugefahr im Sommer
Zeltplatz "Kuhle Wampe": Mitglieder investieren
Lehrkabinett Teufelssee unter neuer Leitung
Wie wird auf der Welt Ostern gefeiert?
Sozialbündnis: Kinder, wie die Zeit vergeht...
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
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Neues aus Treptow-Köpenick
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Ostern – ein Fest des Lebens

von Regina Schulz, Pfarrerin i.R.

Christen in der ganzen Welt feiern zu Ostern den Siegeszug des Lebens - die Auferstehung Jesu Christi. Die älteste Ostererzählung der Bibel (Markus 16, 1-8) erzählt, dass die Frauen, die den toten Jesus suchen, ihn nicht finden. Ein Jüngling im weißen Gewand erklärt: „Er ist auferstanden“. Und die Frauen sind entsetzt. Wen wundert’s? Noch stehen sie an der leeren Grabeshöhle, in Trauer und Entsetzen gefangen, vor Enttäuschung stumm.

Enttäuschte Hoffnungen gibt es viele. Da ist der Mann, der mir vom Leiden und Sterben seiner Frau erzählt. „Wir wussten ja, dass sie Krebs hatte. Aber wir haben doch immer wieder gehofft, dass sie es schafft.“ Da ist die junge Frau, die jede Menge Bewerbungen verschickt und immer nur Absagen erntet. „Ich in total frustriert, “ meint sie. „Dass Gefühl, dass niemand mich haben will, macht mich ganz fertig.“ Da ist der Witwer, der vor Einsamkeit friert und nun über Kontaktanzeigen versucht, die passende Partnerin zu finden, und einen Reinfall nach dem anderen erlebt. „Ich muss mich wohl damit abfinden, allein zu bleiben“, seufzt er resigniert.

Enttäuschte Hoffnungen gibt es viele. Es gibt sie immer wieder und überall.

Noch stehen die Frauen am Grab. Aber dann gehen sie los. Sie berichten den Jüngern, was sie gesehen haben. Und im Gespräch beginnen sie sich zu fragen: Was heißt es für mich: „Er ist nicht hier, er ist auferstanden?“ Und allmählich verwandelt sich ihre Verwirrung und das Entsetzen ins Gegenteil. Fakt ist, dass mit Ostern viele christliche Gemeinden entstanden sind, die alle mit dieser neuen Hoffnung erfüllt, zu einem neuen Leben gefunden haben.

Ostern heißt also Aufbruch. Ein Gehen. Ein Weggehen. Ein Weitergehen.

Wir entfernen uns zu Ostern von unseren Gräbern und ihren Dunkelheiten. Wir lassen Kreuzigungen aller Art hinter uns, auch die Kreuzigung unseres Intellektes. Wir fragen nach Jesus Christus und erinnern uns daran, was von ihm erzählt wurde. Hatte er nicht mit den verhassten Zollbeamten an einem Tisch gesessen? Immer wieder ist die Rede davon, wie er mit Betrügern, mit höchst ansteckenden Krankheiten, mit moralisch verworfenen Menschen Kontakt suchte. Ohne Berührungsängste nahm er die Spur des Lebens auf und begann zu heilen, was die Krankheit des Todes in sich trug. Sollte es wahr sein, dass es dort Ostern wird, wo die Sperre gegenüber dem Andersartigen überwunden wird? Wo menschliche Gemeinschaft gewagt wird?

Sollte es sich bewahrheiten, dass neues österliches Leben dort ans Licht kommt, wo Unrecht benannt wird um der Wahrheit willen?

Man erzählt von Jesus, wie er einer ausländischen, fremdgläubigen Frau den Sohn heilte, nur weil sie ihn so inständig bat. Sollte etwa Ostern werden, wenn Grenzen Respekt und Frieden herausfordern?

Sollte es richtig sein, dass er gesagt hat: Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden?

Kurt Marti schreibt:

„Ihr fragt: Wie ist die Auferstehung der Toten?

Ich weiß es nicht.

Ihr fragt: Wann ist die Auferstehung der Toten?

Ich weiß es nicht.

Ich weiß nur, wonach ihr nicht fragt:

die Auferstehung derer, die leben.

Ich weiß nur, wozu er uns ruft:

Zur Auferstehung heute und jetzt.“

Lassen wir unsere Gräber von durchkreuzten und enttäuschten Hoffnungen hinter uns. Ostern heißt Aufbruch. Wir sollen gehen, weggehen, weitergehen. Ich bin überzeugt: Alles, was uns bedrückt, verliert seine Schrecken und befreit uns zu einer neuen Hoffnung.


Kirchentermine im April

Gottesdienste
Karfreitag, 2.4., 10 Uhr: Abendmahlsgottesdienst - Pfrn. Schwedusch-Bishara
Karsamstag, 3.4., 23.30 Uhr: Feier der Osternacht - Vorbereitungsgruppe/Pfrn. Schwedusch-Bishara
Ostersonntag, 4.4., 10 Uhr: Gottesdienst - Pfrn. Schwedusch-Bishara
Ostermontag, 5.4., 10 Uhr: Gottesdienst - Pfr. Menthel
Sonntag, 11.4., 10 Uhr: Gottesdienst - ??
Sonntag, 18.4., 14 Uhr: Einführungsgottesdienst der Pfarrerin - Superintendentin Forck/Pfrn. Schwedusch-Bishara
Sonntag, 25.4., 10 Uhr: Gottesdienst - Dr. König/Schmidt

Christenlehre: donnerstags im Dorfklub
14-15 Uhr 1. + 2. Klasse
15-16 Uhr 3 + 4 Klasse
16 - 17 Uhr 5. + 6. Klasse
Auskunft über die Katechetin Simona Behrend (Tel. 96 06 79 62)
Konfirmanden: 8. Klasse - mittwochs; 7. Klasse - dienstags od. freitags jeweils 17 Uhr in Köpenick, Generalshof 1a (außer in den Ferien). 25.4., 10.30 Uhr: Vorstellungsgottesdienst der 8. Klasse in der St. Laurentius Kirche
Junge Gemeinde: dienstags, 18.30 Uhr, Kirchstraße 4 in Köpenick (außer in den Ferien)
Umweltkreis: Die. 20.4., 20 Uhr, Darsteiner Weg 38 bei Familie Dr. König


Pfarrerin wird offiziell ins Amt eingeführt

Seit einem Jahr ist unsere Pfarrerin im Amt, jetzt wird Anke Schwedusch-Bishara auch offiziell darin eingeführt. Am Sonntag, den 18. April um 14 Uhr findet ein Einführungsgottesdienst für sie in der Müggelheimer Dorfkirche statt, bei dem sie offiziell von Superintendantin Forck eingeführt wird. Nach dem Festgottesdienst gibt es einen Empfang im Dorfklub.