Müggelheimer Bote
16. Jahrgang, Ausgabe 7/2010
Juli 2010
Müggelheimer Bote

Inhalt
Müggelheimer Damm: Letze Phase beginnt
Wehrleiter im Feuerwehr-Ruhestand
Groß und Klein amüsierte sich beim Angerfest
Unser Hobby: retten, bergen, löschen, schützen!
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Unser Hobby: retten, bergen, löschen, schützen!

Waren Sie auch beim Tag der offenen Tür auf der Feuerwache Müggelheim? Neben unserer Hüpfburg und Vorführungen rund um das Thema Brandschutz und Erste Hilfe hat unsere Jugend, einen eindrucksvollen Löschangriff vorgeführt. Im Anschluss haben die „Großen“ ihr Können gezeigt. Zum einen, führten sie die Befreiung einer eingeklemmten Person aus einem Pkw vor, zum anderen löschten sie einen Fahrzeugbrand.

Haben Sie sich auch gefragt was das für Leute sind, die in der Schutzkleidung stecken?

Wir Müggelheimer Feuerwehrleute führen alle neben der Feuerwehr ein ganz normales Leben. Wir haben auf unserer Feuerwache eine Vielzahl von unterschiedlichen Berufen, so haben wir einen Lehrer, einen Arzt, einen Werkzeugmacher, einen IT Spezialisten im öffentlichen Dienst, einen Angestellten im Krankenhaus, einen selbständigen Gartenbauunternehmer, einen Vertriebsleiter, einen Elektroingenieur, einen technischen Angestellten, und einen Betriebsfeuerwehrmann, sowie zwei Auszubildende und einen Schüler.

Wie wird man Feuerwehrmann oder -frau?

Der klassische Weg ist der über die Jugendfeuerwehr. Wir haben vier unserer Kameraden über die Jugendfeuerwehr bekommen. Man kann aber auch als „Späteinsteiger“, wie die meisten, zur Feuerwehr kommen. Der Weg dahin ist gar nicht schwer, es fängt mit einem ungezwungenem Vorstellungsgespräch auf der Feuerwache an. Dann haben die potenziellen Bewerber sechs Wochen Zeit in die Feuerwehr „reinzuschnuppern“ und für sich selbst festzustellen ob das was für sie ist. Sollte man sich dafür entscheiden, folgt dann der behördliche Teil: Anmeldung, ärztliche Untersuchung, dann ist man schon dabei. Bereits ab diesem Zeitpunkt ist es möglich, dass die neuen Kameraden Einsätze mitfahren und Hilfestellung im gesicherten Bereich leisten können.

Welche Ausbildungen müssen gemacht werden?

Alle Feuerwehrleute müssen eine Grundausbildung absolvieren, Da ist zum einen der Feuerwehrtechnische Teil mit 4 vier Wochen Vollzeitausbildung (an der Feuerwehrschule in Berlin Schulzendorf) oder aber die 12 Wochen Teilzeitvariante (über die Direktion in Treptow.) Mit Abschluss der Ausbildung ist man dann dazu befähigt, alle feuerwehrtechnischen Tätigkeiten auszuführen. Zur Grundausbildung gehört noch die Ausbildung zum Rettungshelfer. Diese dauert zwei Wochen in Vollzeit oder aber sechs Wochen in Teilzeit.

Wenn beide Ausbildungen abgelegt sind, kann man sich je nach Interessen auf verschiedene Funktionen fortbilden lassen. Da wäre dann z.B. die Ausbildung zum Maschinisten. Bereits ab diesem Ausbildungstand ist es möglich den Führerschein für Lkw zu erwerben, die Kosten dafür übernimmt die Berliner Feuerwehr. Es besteht auch die Möglichkeit bei der Feuerwehr Führungslehrgänge zu belegen, um damit Trupps, Gruppen oder Löschzüge zu leiten. Für die Fort- und Weiterbildung aller Kameraden ist dann eine wachinterne Ausbildung nötig, diese findet regelmäßig mittwochs auf der Feuerwache statt.

Muss ich Urlaub nehmen für die Ausbildung?

Nein, der Zeitaufwand wird durch das Land Berlin dem Arbeitgeber erstattet, man bekommt ganz normal seinen Lohn über den Arbeitgeber. Dieser ist sogar verpflichtet seine Mitarbeiter freizustellen. Dies ist aber in der Realität nicht immer durchsetzbar daher gibt es noch die Teilzeitvariante. Selbstständige können die entgangenen Einnahmen in Rechnung stellen.

Woher wissen die Kameraden das Alarm ist?

Alle Feuerwehrleute haben einen Funkmeldeempfänger. Dieser signalisiert den Kameraden dass unsere Hilfe notwendig ist, Wir haben dann nur wenige Minuten um zur Feuerwache zu eilen um uns dort dann umzuziehen und die Fahrzeuge zu besetzen.

Was bekommen die Feuerwehrleute dafür?

Als allererstes eine wunderbare Kameradschaft untereinander. Wir helfen uns gegenseitig bei so ziemlich allen Belangen des täglichen Lebens, aufgrund der verschiedenen Berufsbilder erspart die Mitgliedschaft bei der Feuerwehr den Nachhilfelehrer für die Kinder, oder den Handwerkerbesuch. Desweiteren bekommen die Kameraden eine grundsolide Ausbildung, sowie Wissen vermittelt, welches auch im Berufsleben weiterhelfen kann. Für entgangene Freizeit zahlt das Land Berlin außerdem eine Aufwandsentschädigung.

Wie viel Zeit muss man für die Feuerwehr aufbringen?

Verallgemeinern kann man dies nicht, wir haben durchschnittlich 1-2 Alarme am Tag, sowie jeden Mittwoch von 19.30 Uhr bis 21.30 Uhr Übungsabend. Wir haben Kameraden die einen Großteil ihrer Freizeit auf der Feuerwache verbringen, aber auch Familienväter und Schichtarbeiter denen es zeitlich nicht möglich ist sich immer einzubringen. Bei allen Kameraden gilt, an erster Stelle steht die Familie, dann der Job und dann erst die Feuerwehr. Man kann auch den Wehrersatzdienst bei der Freiwilligen Feuerwehr ableisten, dann müssen aber im Jahr mindestens 180 Stunden erbracht werden.

Und jetzt?

Wenn wir Sie angesprochen haben, Sie nicht älter als 45 Jahre sind, und sich mal ein Bild von unserer Arbeit machen wollen dann würden wir uns freuen, wenn Sie uns mal an einem Mittwoch ab 19.30 Uhr im Krampenburger Weg 1-3 besuchen würden. Sie können uns auch gern anrufen unter 65 90 80 80 (AB), wir melden uns dann umgehend bei Ihnen. Sören Vieth & Mario Furchheim -Wehrleitung der FW – Müggelheim-