Müggelheimer Bote
17. Jahrgang, Ausgabe 4/2011
April 2011
Müggelheimer Bote

Inhalt
Große Sachschäden durch Brände
Ein Jahrhundert Lebenserfahrung
BBI: Schulterschluss mit Lichtenrade und ein Briefwechsel
Wir wünsche "Frohe Ostern"
Erdstrahlen, Wasseradern & Co.
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Geschichten aus dem Müggelwald

Ein Osterfest ohne Ostereier

von Ingrid Zweiniger

Es ist wieder einmal so weit, das Osterfest steht vor der Tür. Lassen wir es rein? Na klar, wir freuen uns doch alle auf das Osterfest und warum sollen wir den Osterhasen vor der Tür stehen lassen. Aber bevor der Osterhase zu uns kommt hat er noch viel zu tun. Und das erzähle ich euch nun.

Der Osterhase lief durch den Wald. Er war auf dem Weg zu seiner Osterhasenwerkstatt. "Alles sieht wieder so schön aus. Der Schnee ist verschwunden und ich habe sogar am Waldesrand kleine Blümchen gesehen. Ich glaube, es waren Krokusse. Na ist auch egal wie die Blümchen heißen, die Hauptsache ist, dass die Sonne scheint, dass die Vögel zwitschern und dass alles anfängt zu wachsen und zu blühen. Hurra, hurra, der Frühling ist da."

Dann war der Osterhase in seiner Malwerkstatt angekommen. "Auweia, wie sieht denn das hier aus? Alles ein bisschen schmutzig und dann so dunkel, man kann ja gar nichts sehen. Sonne, Sonne, du musst mir helfen. Schiebe mal die dicken dunklen Wolken zur Seite und dann bringe bitte Licht in meine dunkle Osterhasenmalwerkstatt. ich meine dein Sonnenlicht, damit ich mit meiner Arbeit anfangen kann."

Die Sonne kam hinter einer dicken Wolke hervorgekrochen.

"Was schreist du denn so du kleines Häschen, ich bin ja schon auf dem Weg zu dir. Wozu brauchst du eigentlich Licht?"

Der Osterhase war erstaunt. Warum wusste die Sonne nicht, was jetzt in der Osterhasenmalwerkstatt passierte. Aber vielleicht war sie gerade aus ihrem Winterschlaf erwacht, die Sonne.

"Sonne, Sonne, warum stellst du so eine dumme Frgae. Es ist bald Ostern und ich muss die Ostereier bemalen. Kapiert?"

"Ja, ich habe verstanden, Osterhase. Wie ich das nur vergessen konnte. Entschuldige bitte. Aber ich verspreche dir, dass ich dir jetzt jeden Tag das Sonnenlicht in deine Osterhasenmalwerkstatt schicke, damit du deine Arbeit bis zum Osterfest schaffst. Versprochen."

Der Osterhase war zufrieden. "Also das habe ich nun geschafft. Jetzt hole ich mir die Tiere zum Saubermachen und dann müssen wir mit der Osterarbeit anfangen."

Nach ein paar Tagen war alles fertig. Die Osterhasenmalwerkstatt war sauber, die Sonne brachte das Licht und die Tiere die helfen wollten, waren alle da. Nun konnte der Osterhase die Aufgaben verteilen, denn es gab noch viel zu tun. Die Eier mussten geholt werden, Moos und Gras gesammelt werden und die Farben zum Bemalen der Ostereier fehlten auch noch.

"So, ich werde euch jetzt sagen, wie es weiter geht. Diesmal gehen die Füchse zum Friedrichshagener Wochenmarkt und kaufen die Eier von den glücklichen Hühnern. Die Wildschweine holen das Moos und das Gras aus dem Wald, damit wir daraus schöne Osternester bauen können. Und die Farben zum Bemalen der Ostereier werde ich holen. Ich kenne nämlich einen Bildermaler in dem kleinen Dorf am Rande des Müggelwaldes und vielleicht schenkt er mir die Ostereiermalfarben. Alles klar?"

"Nein Osterhase, wir haben einen anderenenVorschlag", sagten die Füchse. "Wir wollen die Eier aus Erkner holen von einem Hühnerbauern, der glückliche Hühner hat. Dürfen wir?"

"Na klar dürft ihr das. Ist doch egal, ob aus Friedrichshagen oder Erkner. Hauptsache, es sind glückliche Hühner."

Alle Tiere liefen los. Wildschweine, Füchse und der Osterhase. Am nächsten Tag war alles in der Osterhasenmalwerkstatt. Die Eier, das Moos, das Gras und die Eimer mit den vielen bunten Farben.

Die Tiere konnten mit ihrer Arbeit beginnen. Es machte Spaß die Osternester zu bauen und die vielen Eier zu bemalen. Aber irgendwas war komisch diesmal. Die Eier waren anders als sonst. Sie waren schwerer und der Osterhase hörte merkwürdige Geräusche, die aus den Eiern kamen. Als die Eier dann alle bemalt waren und in ihren Osternestern lagen, war der Osterhase froh. Nun konnte er am nächsten Tag los ziehen und die Osternester in dem kleinen Dorf am Rande des Müggelwaldes verstecken. Das Osterfest war im Müggelwald angekommen.

Aber es kam anders. Als der Osterhase am nächsten Morgen in die Osterhasenmalwerkstatt kam, lagen nur noch zerbrochene Ostereier in den Osterkörbchen. Dafür rannten viele, viele kleine gelbe Küken durch die Malwerkstatt.

"Na das haben die Füchse ja prima gemacht. Anstatt die Eier beim Hühnerbauern zu kaufen, haben sie den Hühnern die Eier aus ihren Brutnestern geklaut. Darüber sprechen wir zum Osterfest im nächsten Jahr. Trotzdem wünsche ich allen ein schönes Osterfest. Diesmal ohne Eier, dafür gibt es gelbe Osterküken."