Müggelheimer Bote
17. Jahrgang, Ausgabe 4/2011
April 2011
Müggelheimer Bote

Inhalt
Große Sachschäden durch Brände
Ein Jahrhundert Lebenserfahrung
BBI: Schulterschluss mit Lichtenrade und ein Briefwechsel
Wir wünsche "Frohe Ostern"
Erdstrahlen, Wasseradern & Co.
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Frohe Ostern

Wir wünschen allen Lesern frohe und erholsame Feiertage und hoffen, dass auch Petrus "österlich" gestimmt ist!


Ostereier färben, filzen und bemalen

Osterzeit auf dem Kaniswall

Eier mit Naturfarben einfärben oder mit Ostermotiven lustig bemalen, das sind recht bekannte Angebote, die jedes Jahr im Freilandlabor Kaniswall gern von den jüngeren Schulkindern angenommen werden. In diesem Jahr wurde erstmals das Filzen von Eiern mit angeboten. Dazu eignen sich Eier aus Styropor, die mit verschiedenfarbigen Filzwollen mit Hilfe einer speziellen Nadel in emsiger Tackerei befilzt werden. Filzeier hängt man wie bemalte an den Frühlingsstrauß. Aus den Hälften ausgepusteter Hühnereier können kleine Nester für befilzte Kücken und Enten werden, oder sie werden mit befeuchteter Watte gefüllt und Kresse darauf gesät.

SchülerInnen der Margarethe-von-Witzleben-Grundschule
präsentieren einige ihrer Osterplätzchen. Foto: Bernd Müller

Vorosterzeit ist Frühlingszeit. Natürlich beschäftigen sich die jüngeren Klassen mit den Frühlingsboten und Frühjahrsblühern. Schneeglöckchen und Tulpen kennt fast jedes Kind, aber Hyazinthe und Forsytie sind nicht nur schwer zu schreiben, manch Range hat sie auch erst kennengelernt. Und das ist ja auch Sinn und Zweck eines Besuches auf dem Kaniswall, Neues in der Natur zu entdecken und mit all seinen Sinnen zu genießen.

Apropos genießen. Das fällt den SchülerInnen beim Osterplätzchen backen auch nicht schwer. Unter Anleitung stellen sie den Mürbeteig her, rollen ihn aus und stechen mit österlichen Formen die Plätzchen aus. Nach dem Abbacken sind die Mädchen und Jungen eifrig und kreativ beim Glasieren und Dekorieren der Plätzchen dabei. Und dann heißt es beim Verkosten: "Hmm...lecker!!" Dr. Peter Vollmann


Ostern- alles erwacht

Die Osterzeit ist eng mit dem Frühling verbunden, denn sie fällt immer auf die Zeit zwischen dem 21. März und dem 25. April. In diesem Jahr fallen die Feiertage also fast auf den letzt möglichen Termin (Ostersonntag ist am 24. April).

Doch die Verbindung des christlichen Festes mit dem Frühling ist nicht nur auf das Datum beschränkt. Der Frühling lässt das Leben auf der Erde erwachen, genauso, wie es für die Christen die Auferstehung ist. Doch Ostern wird nicht nur bei den Christen gefeiert. Auch andere Religionen haben ihre Feste zur Frühjahrszeit. Und auch die Bräuche, die in Deutschland zu Ostern üblich sind, sind eher an den Frühling gekoppelt. Osterlamm und Osterhase stehen für das frische Leben, Blumenschmuck aus grünen Zweigen, Tulpen oder Osterglocken für das Erwachen der Natur. Alles steht für das frische Leben und die kommenden lebendigen Zeiten – vor allem nach den harten Winterwochen. Frühlingsfest und Ostern sind also ganz eng miteinander verbunden.


Der Osterspaziergang

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,
Im Tale grünet Hoffnungsglück;
Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dort her sendet er, fliehend, nur
Ohnmächtige Schauer körnigen Eises
In Streifen über die grünende Flur.
Aber die Sonne duldet kein Weißes,
Überall regt sich Bildung und Streben,
Alles will sie mit Farben beleben;
Doch an Blumen fehlts im Revier,
Sie nimmt geputzte Menschen dafür.
Kehre dich um, von diesen Höhen
Nach der Stadt zurück zu sehen!
Aus dem hohlen finstern Tor
Dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
Denn sie sind selber auferstanden:
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
Aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
Aus der Straßen quetschender Enge,
Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
Sind sie alle ans Licht gebracht.
Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge
Durch die Gärten und Felder zerschlägt,
Wie der Fluß in Breit und Länge
So manchen lustigen Nachen bewegt,
Und, bis zum Sinken überladen,
Entfernt sich dieser letzte Kahn.
Selbst von des Berges fernen Pfaden
Blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!

Johann Wolfgang von Goethe, Faust I


Osterzeit - Fastenzeit

Für viele Menschen endet mit Karsamstag die Fastenzeit. Die christliche Fastenzeit, die eine Zeit der Rückbesinnung sein soll, beginnt mit dem Aschermittwoch und dauert 40 Tage. Dabei werden allerdings keine Sonntag gezählt. Schon zu Beginn des 4. Jahrhunderts wurde die Fastenzeit als Vorbereitungsphase vor dem höchsten christlichen Fest eingeführt. Die Gläubigen verzichteten in der Zeit auf Fleischspeisen und auf Wein, später auch auf Milch, Butter, Käse und Eier – außerdem begnügten sie sich mit einer Mahlzeit am Abend.

Heute muss niemand mehr 40 Tage lang auf Essen und Trinken verzichten. Viele legen aber in diese Zeit eine bestimmte Phase des Fastens. Entweder den Verzicht auf Süßigkeiten oder Alkohol, manche auch auf Fleischwaren und wieder andere essen eine bestimmte Zeit lang gar nichts. Auch einen Verzicht auf Computer oder Handy legen sich heute manche auf. Ziel des Fastens, in welcher Form auch immer, ist der Verzicht und damit eine Rückbesinnung auf einen sinnvollen Umgang mit dem Leben und allem was dazu gehört. Neue Stärke durch Verzicht!