Müggelheimer Bote
17. Jahrgang, Ausgabe 5/2011
Mai 2011
Müggelheimer Bote

Inhalt
Fahlenberg-Brücke zu marode für eine Sanierung
Angerfest verspricht wieder jede Menge gute Laune
BVBB beharrt auf Baustopp
Kochbuch rund um die Müggelspree
Das waren Osterferien auf dem Kaniswall
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
Aus der BVV
Neues aus Treptow-Köpenick
Leserbrief
Kleinanzeigen
Kirche
Geschichten aus dem Müggelwald
Karikatur
Letzte Seite
Archiv
Müggelheim im Internet
Impressum
© 2011
Müggelheimer Bote
 
Geschichten aus dem Müggelwald

Der Puppenwagenhund

von Ingrid Zweiniger

"Hallo ihr Müggelwaldtiere, bei uns im Müggelwald lebt ein neues Tier. Habt ihr das schon gesehen?" Die Vögel flogen aufgeregt über die Wiesen und den Wald. So ein Tier hatten sie noch nie gesehen. Es sah komisch aus. Ein kleiner Kopf, ein blauer viereckiger Körper und vier Räder. Das sollten wohl die Beine sein. "Na ist auch egal", dachten sich die Vögel, "wir werden es erst einmal allen Tieren sagen und dann nachdenken, wo dieses Tier herkommt und wie es heißt." Es sprach sich ganz schnell bei allen Tieren im Müggelwald herum. Alle waren neugierig und wollten unbedingt dieses neue komische Tier kennen lernen. Aber wie sollte das gehen?

Die Tiere wussten ja nicht, wo sie dieses Tier finden konnten. Lebte es am Wasser, lebte es im Wasser, lebte es auf den Wiesen oder lebte es im Wald? Viele Fragen, die die neugierigen Tiere hatten. Walli, das Wildschwein, hatte dann die Idee die Vögel zu fragen. "Hallo Vögel, hört ihr mich?" Eine Amsel kam angeflogen und setzte sich zu Walli.

"Was willst du?", fragte die Amsel. "Ihr habt hier vor ein paar Tagen rumgeschrieen, dass es ein neues komisches Tier im Müggelwald gibt. Aber wir wissen nicht, wo es wohnt. Kannst du uns helfen?" "Na klar helfe ich euch. Also dieses Tier läuft immer mit einem kleinen Mädchen auf einer Straße in dem kleinen Dorf am Rande des Müggelwaldes herum. Mehr weiß ich auch nicht. Aber vielleicht fragt ihr mal den Trabbi. Der weiß doch immer eine gaze Menge. Und ich glaube, der wohnt auch in der Straße, wo dieses kleine komische Tier lebt. So, Walli, kann ich jetzt wieder los fliegen? Ich habe nämlich noch viel zu tun, denn meine Vogelkinder warten in unserem Nest. Sie haben Hunger und ich muss noch Würmer suchen um sie zu füttern." "Danke, Amsel, du hast uns sehr geholfen." Am Nachmittag trafen sich dann alle Tiere auf der großen Wiese. Walli sagte ihnen, was die Amsel erzählt hatte. Die Tiere freuten sich, denn nun dauerte es bestimmt nicht mehr lange, bis sie alle dieses kleine, komische Tier kennenlernen durften. Und sie fanden es auch gut, dass Trabbi ihnen helfen sollte. Deshalb machte sich Walli auf den Weg, um Trabbi zu besuchen.

"Trabbi, Trabbi", rief Walli als sie bei Trabbi vor dem Grundstück angekommen war. Trabbi lag in der Tannenhecke und schlief. Trabbi wurde wach. Nanu, was war denn das? Er lief zum Zaun und sah Walli.

"Das ist ja prima, dass du mich mal besuchen kommst. Willst du rein kommen?" "Ja gerne!", sagte Walli, "ich habe etwas mit dir zu besprechen und auf der Straße kann man nicht so gut quatschen." Beide Tiere machten es sich in der Tannenhecke gemütlich. Dann erzählte Walli die Geschichte von dem komischen Tier. Als sie alles erzählt hatte, war es erst einmal ganz still und dann fing Trabbi an zu lachen. Er hörte gar nicht mehr auf, so dass Walli einen riesigen Schreck bekam. Als sich Trabbi schließlich beruhigt hatte, erzählte er Walli die wahre Geschichte von dem kleinen, komischen Tier. Auch Walli musste lachen, als sie erfuhr, dass dieses Tier ein kleiner Hund namens Kelly war, der von seinem Kinderfrauchen in einem Puppenwagen spazieren gefahren wird. Daran haben beide ihre Freude. Der kleine Hund und das kleine Mädchen. Und seitdem gibt es bei uns im Müggelwald den Puppenwagenhund.