Müggelheimer Bote
18. Jahrgang, Ausgabe 9/2011
September 2011
Müggelheimer Bote

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Premiere des Berlin Triathlon XL
Sophie, vom Kanukind zur Weltmeisterin
Direktkandidaten auf dem Prüfstand
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Ferienanlage Rübezahl beschlossen

Pralles Programm zur letzten BVV-Sitzung

Am 25. August fand die letzte Sitzung dieser Wahlperiode statt. Eine prall gefüllte Tagesordnung erwartete die Bezirksverordneten.

So wurde ein lange vertagter Antrag zum Weiterbau der A100 beschlossen. Es ging in diesem Antrag um eine Befürwortung des Projektes durch den Bezirk, d.h. den Bau einer Autobahn von der Straße am Treptower Park zur Anschlussstelle Britzer Dreieck. In der Diskussion zeigte sich, dass es auch hier um Fragen der Sinnhaftigkeit von Autobahnen, Lärmschutz und Umweltbelastung ging. Aber auch darum, durch eine Bündelung von Verkehr, diesen aus Wohngebieten zu bekommen und das der Osten von Berlin an das Autobahnnetz angeschlossen werden muss.

Nach dieser Diskussion wurde ein Antrag zum nächsten großen Infrastrukturprojekt aufgerufen. Hier stellte sich die BVV noch einmal einstimmig hinter Forderungen wie das Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr oder die Unterstützung der Klagen gegen einen Überflug der FFH-Gebiete. Es ist erfreulich, dass solche Anträge mittlerweile im allgemeinen Konsens verabschiedet werden.

Eine kontroverse Debatte wurde um das Projekt Ferienanlage Rübezahl geführt. Nach fast zwei Jahren, wurden jetzt für dieses höchst umstrittene Projekt die baurechtlichen Grundlagen beschlossen. Obwohl bei vielen Bezirksverordneten Bauchschmerzen vorhanden sind, so war es auch ein Votum für eine weitere Verbesserung der touristischen Infrastruktur in unserem Bezirk. Möglich wurde diese Zustimmung jedoch auch, da das Projekt nunmehr wesentlich kleiner ist. So wurde die Anzahl der Ferienhäuser von fast 40 auf 26 gesenkt, die Grundfläche der Ferienhäuser deutlich reduziert und der Zugang zum Wasser bleibt für die Öffentlichkeit weiterhin möglich. Der Eigentümer errichtet auf seine Kosten einen großen Spielplatz, der nun planungsrechtlich gesichert wurde. Die Ausflugsgaststätte wird erneuert und bekommt einen großen Biergarten. Der Bau könnte sofort beginnen, so dass die ersten Feriengäste im nächsten Jahr erwartet werden.

Ebenfalls abgeschlossen wurden die Beratungen zur Neugestaltung des Elknerplatzes. Dort wo gerade ein neues Einkaufszentrum entsteht, wird sich die Umgebung in den nächsten Jahren stark verändern. Der Bahnhof Köpenick soll erweitert und umgebaut werden, die Ost-West-Umfahrung der Bahnhofstraße wird gebaut und die Umsteigebeziehungen im ÖPNV werden neu geordnet. Somit hat die BVV beschlossen, dass dieser Platz vom Durchgangsverkehr – zumindestens temporär - befreit wird. Aus meiner Sicht ein weiterer Schritt dazu, die Bahnhofstraße wirklich zu einem Einzelhandelszentrum in unserem Bezirk zu machen.

Nach kontroverser Debatte wurde über zwei Anträge zum gleichen Thema entschieden, die Findung von Grundstücksflächen für ein Nachwuchsleistungszentrum des 1. FC Union. Das der Bezirk generell ein Nachwuchsleistungszentrum für den 1. FC Union befürwortet, war parteiübergreifend unstrittig. Mit den Stimmen von Linken, B90/Grünen und CDU wurde der Antrag beschlossen, der ein Nachwuchszentrum für den 1. FC Union befürwortet, aber auch die Fläche des Mellowparkes als Standort ausschloss.

Ein interessanter Antrag wurde noch zum Thema Sitzbänke im öffentlichen Raum beschlossen. Hierin wird gefordert, dass mehr Sitzmöglichkeiten durch Sponsoring und unter Einbeziehung von Ausbildungsträgern geschaffen werden. Auch für Müggelheim ein wichtiges Thema, welches in den nächsten Jahren im Aufgabenfokus stehen wird.

Und so endet nach 53 Sitzungen diese Wahlperiode mit einer zwar teilweise kontroversen, aber doch sehr sachorientierten Sitzung. Vieles hat die BVV zur Diskussion angeregt und es wurden fast 2000 Drucksachen behandelt. Mich erfüllt es mit Dankbarkeit, dass ich fünf Jahre in diesem Bezirk gestalten konnte.

In fast 50 Berichten hier im Müggelheimer Boten habe ich über die Arbeit in der BVV berichtet. Anfangs mit meiner wunderbaren Kollegin Ute Schäfer-Lutz, später allein. Ich habe es oft bedauert, dass ich durch ihren Wegzug nicht mehr mit ihr für Müggelheimer Interessen kämpfen konnte.

Und ich möchte diese Gelegenheit auch nutzen, mich bei den Menschen zu bedanken, die sich für diesen unseren Ort engagieren. Leider sind es oft dieselben und in jedem Fall zu wenige. Ich wünsche mir, dass sich wesentlich mehr Müggelheimer für ihre Interessen und unseren Ort engagieren. Vieles bleibt an einer kleinen Gruppe von sehr engagierten Menschen "hängen". Insbesondere das Thema Flughafen wird auch in den nächsten Jahren ein fortdauernder Kampf der großes Engagement erfordert, denn es geht um unsere Gesundheit, unsere Lebensqualität und unsere Grundstücke.

Und hier komme ich zu einem letzten Dank. Obwohl es in Wahlkampfzeiten wahrscheinlich nicht üblich ist, so gebührt mein großer Dank doch auch Ernst Welters von Die LINKE. Er war ein stets hochkompetenter und sehr zuverlässiger Partner für die Interessen der Menschen in Müggelheim. Dank gilt aber auch Familie Jacobius als Chefredaktion, die mich all die Jahre geduldig begleitet hat. Ich würde mich freuen, wenn ich die Entwicklung von Müggelheim auch in Zukunft mitgestalten könnte.

Ihr Müggelheimer Bezirksverordneter Christian Schild (CDU), Tel.: 0163-659 41 58 oder C.Schild@gmx.net