Müggelheimer Bote
6. Jahrgang, Ausgabe 08/2000  
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Inhalt

Einigung mit Naturverbänden: Sportplatz kommt - aber kleiner

Bau des Radweges nach Gosen erneut verzögert

Aufs Korn genommen: Wildschweine im Stadtgebiet

Flughafen Schönefeld: Fast 3000 Einwendungen aus Müggelheim

Bezirk schreckt auch vor Klage gegen Flughafen nicht zurück

Viel Spaß bei "Knochenbrechern", "Paddeltennis" und Eiswasser

3. Müggelheimer Spiel- und Spaß-Rallye: Alle Preise, alle Fragen, alle Antworten

Impressionen von der 3. Müggelheimer Spiel- und Spaß-Rallye

Sicherer Schulweg: Müggelheims Schüler bekommen Zebrastreifen

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© 2000 Müggelheimer Bote

Zuletzt aktualisiert am 03.08.2000

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Nachrichten aus Gosen

Kleiner, historischer Exkurs

Fundstellen belegen es: Die ersten Ansiedlungen in der Region Gosen stammen aus der Stein- und Bronzezeit. Doch erst von 1752 an ließ Friedrich II auf dem Schmöckwitzschen Werder am Seddinsee ein Dorf für Spinner und Weber errichten. Die Kolonisten der friederizianischen Siedlung Gosen waren zum Großteil Umsiedler aus der Pfalz und aus Württemberg - ähnlich dem Nachbardorf Müggelheim. Die fast genau in die vier Himmelsrichtungen angelegten Hauptstraßen des Dorfes mit 50 Häusern für je zwei Familien bildete eine für damalige Verhältnisse große Siedlung.

Die Herkunft des Ortsnamens ist nicht endgültig geklärt. Verschiedene Ortschroniken gehen davon aus, dass die Begründer den Namen Gosen der Bibel entnahmen. Darin wird Gosen als „Land, wo Milch und Honig fließen” beschrieben. Offenbar als Lockmittel für weitere Siedler aus Süddeutschland. Denn in Wirklichkeit handelte es sich um pures Ödland, für das Friedrich II die Menschen begeistern wollte. Im 19. Jahrhundert löste die Binnenschiffahrt die Zeit der Spinner ab. In Gosen arbeiteten einst bis zu 35 Schiffseigner. Sie versorgten die näheren Berliner Stadtteile mit landwirtschaftlichen Produkten.

Besonderheit der heute von der Fläche her kleinsten Gemeinde im Kreis Oder-Spree waren einst vier Backöfen. Jeder Einwohner konnte sie benutzen, um sich sein frisches Brot zu backen. Die Ruine des letzten öffentlichen Ofens blieb bis in die 50er-Jahre des 20. Jahrhunderts hinein erhalten.

Der historische Dorfkern Gosens steht heute unter Denkmalschutz. Zu DDR-Zeiten errichtete das Ministerium für Staatssicherheit in den Gosener Bergen ein Schulungszentrum.

Neuer Wanderweg auf altem Treidelpfad

Zwischen Wernsdorf und Gosen gibt es einen ehemaligen Treidelpfad. Bis Anfang des 20. Jahrhundert hinein zogen Schiffseigener auf diesem Deich ihre Boote Richtung Wernsdorfer Schleuse. Jetzt ist dieser einst beliebte Wanderpfad auf dem ehemaligen Deich zwischen den beiden teilen des Wernsdorfer Sees wieder durchgängig begehbar. Beide Gemeinden bauten jetzt zwei kleine Brücken über den See.

Für diese Holz-Stahl-Konstruktion zahlte Wernsdorf 40 000,- DM, aus gosens Kasse flossen 6000,- DM. Die 2,40 Meter hohen Brücken können auch von kleineren Segelbooten problemlos unterquert werden.

Hartes Ringen um eine neue Postfiliale

Gosen will sich nicht damit abfinden, dass es seit fast einem Jahr keine Post, beziehungsweise Postagentur mehr hat. Bei einer Einwohnerzahl von rund 1200 und täglich etwa 8000 Besuchern im Gewerbepark sei eine Post unbedingt nötig. Eine Postfiliale wird von der Deutschen Post jedoch ausgeschlossen, Gespräche über eine Agentur in einem der Geschäfte liefen zurzeit noch.

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