Müggelheimer Bote
10. Jahrgang, Ausgabe 02/2004
Februae 2004
Müggelheimer Bote

Inhalt
Ärger mit dem Abwasser in der "Heiga"
25 Jahre Beeskow in Müggelheim
Das turbulente Leben in einer Drillingsfamilie
Offizielle Lärm-Messstation abgelehnt
Müggeclub sucht nach regelmäßigen Spendern
Von Unfällen, schwimmenden Autos und fliehenden Schwänen
Wirtschaftskreis hat neuen Vorstand
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Heimatverein
Leserbriefe
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Kirche
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Müggelheim im Internet
Impressum
© 2004
Müggelheimer Bote
 

„Ohne Hilfe geht gar nichts”

Das turbulente Leben in einer Drillingsfamilie

von Simone Jacobius

Wenn Maren Sauer mit ihren Kindern durch Müggelheim marschiert, erregt sie immer Aufsehen. Das liegt nicht daran, dass sie einen besonders strammen Schritt am Leibe hat oder sie engelsgleich schön ist. Nein, eigentlich ist sie eine ganz normale junge Frau. Aber eine, die gleich drei Babys auf einmal in ihrem Bauch hatte. Die Müggelheimer Drillinge Konstanze, Franziska und Maximilian sind am 21. Januar ein Jahr alt geworden. Grund für den Müggelheimer Boten, dort einmal nach dem Rechten zu schauen und zu gucken, wie es sich mit gleich drei Krabbelkindern auf einmal so lebt.

„Es macht Spaß. Nicht so, wie die Leute immer denken, hier sei jetzt Land unter”, beteuert die 31-Jährige. Allerdings weiß sie abends, was sie getan hat, wenn Sie völlig kaputt ins Bett fällt. Aber sie räumt auch ein, dass sie es ohne Hilfe nicht so problemlos schaffen würde. „Wenn meine Mutter nicht fast jeden Tag zum Helfen käme, wäre alles viel schwieriger - ich habe einfach nur zwei Arme“, lacht sie und klemmt sich Konstanze und Franziska unter den Arm, um nach oben ins große Spielzimmer zu gehen. Während die beiden Mädchen sich schon mit ihrer Murmelbahn und den Pyramidenringen beschäftigen, fängt es plötzlich aus dem Nebenraum zu quaken an - Maximilian ist aufgewacht. „Er ist derjenige, der am meisten Schlaf braucht. Deswegen macht er morgens immer noch ein Extra-Nickerchen in seinem Bett”, erklärt Oma Eveline Sauer. Die Mädchen kippen dagegen irgendwann einfach beim Spielen um und halten ein kurzes Nickerchen.

Während Tochter Maren sich um Maxl kümmert, klammert sich Franziska an die Oma. Sie ist die Scheueste von den dreien - ein absolutes Mamakind. Notfalls tuts aber auch die Oma - vor allem, wenn jemand so Bedrohliches wie diese Frau mit ihrer komischen „Knipskiste” da sitzt.

Die Drillinge kamen in der 34. Schwangerschaftswoche auf die Welt und mussten mit ihren 1700 bis 1800 Gramm und ihren 42 und 43 Zentimetern nicht mehr in den Brutkasten. Ein Wärmebettchen tats auch. „Sie waren so zierlich, dass ich mich gar nicht getraut habe, sie hochzunehmen”, erinnert sich die Oma. Doch Tochter Maren drückte ihrer Mutter einfach einen Säugling in den Arm - „hier, halt mal”. Heute kann die stolze Oma sich das gar nicht mehr vorstellen.

Nach dem Frühstück hat Maren Sauer meistens jemanden zum Helfen da. Beim Mittagessen muss immer Maximilian als erster etwas bekommen, „aber ansonsten können die drei schon wunderbar teilen”, beteuert die gelernte Erzieherin. Zum Badetag einmal in der Woche kommen eine Freundin und deren Tochter zum Helfen. und auch die Kinderärztin kommt ins Haus.

Übrigens hat Bürgermeister Klaus Ulbricht die Patenschaft für die drei übernommen und ist auch ein ganz fürsorglicher Patenonkel. Zu Weihnachten gabs einen dicken Gutschein fürs Forum Köpenick. Dafür wanderte auch die ganze Familie Sauer nach Köpenick, um dem Rathaus-Chef zu dessen 65. zu gratulieren - und erregte, wie überall, erhebliches Aufsehen. Wir wünschen den kleinen Krabbelmonstern weiterhin gutes Gedeihen!