Müggelheimer Bote
10. Jahrgang, Ausgabe 04/2004
April 2004
Müggelheimer Bote

Inhalt
Neue Chance für den Müggelturm
Leichte Veränderungen im Bustakt
Frohe Ostern!
Frühlingswanderung am Großen Müggelsee
Gastronomie-Achse von Rübezahl bis Marienlust geplant
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
Heimatverein
Leserbriefe
Aus der BVV
Kleinanzeigen
Kirche
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
Archiv
Müggelheim im Internet
Impressum
© 2004
Müggelheimer Bote
 
Geschichten aus dem Müggelwald

Zu Ostern gibt es Waldkauzhühnerküken

Schon seit Tagen hörte der Osterhase dieses Geschrei im Müggelwald. Immer nachts und das war besonders unheimlich.

Was war das nur? Der Osterhase kannte das Frühlingslied „Kuckuck, kuckuck rufts aus dem Wald . . .” Er hatte es oft gehört, wenn die Kinder singend durch den Wald liefen. Aber das war doch kein Kuckuck, der da rief. Es hörte sich an, als wenn ein Tier in Not war.

„Ich werde dieses Tier suchen. Mal sehen, ob ich ihm helfen kann.”

Als es dunkel wurde, Mond und Sterne am Himmel standen, machte sich der Osterhase auf den Weg. Es war still im Müggelwald. Die Tiere schliefen. Und auch die lärmenden Flugzeuge hatten keine Lust in dieser Nacht am Himmel herumzutanzen. Ruhe im Müggelwald. Doch plötzlich wieder dieses Geschrei. Der Osterhase rannte und kam dem Geschrei immer näher. Dann wieder Ruhe. Jetzt konnte der Osterhase eine kleine Pause machen. Er war so gerannt, dass er sich erst einmal erholen musste. „Lieber Mond”, rief der Osterhase, „kannst du bitte mal etwas heller scheinen. Ich will sehen, ob ich das Tier finde.”

Der Mond hatte den Ruf des Osterhasen gehört. Er leuchtet die dunklen, hohen Kiefern an. Er leuchtete in die Gärten und in den Müggelwald, der am Rande der Gärten begann. Es war nichts zu sehen. Aber dann ging es wieder los. Es war ganz in der Nähe. Und jetzt konnte der Osterhase auch verstehen was das Tier rief. Es rief: „Ich will ein Ei. Ich will ein Ei.”

„Na, da bin ich ja richtig. Ein Glück, dass gerade Ostern ist und ich die Eier verschenke”, dachte der Osterhase und machte sich auf den Weg in den Garten.

In einem wunderschönen Vogelhaus (ich glaube, die Menschen sagen dazu Voliere) saß ein wunderschöner plüschiger Vogel. „Hallo, bist du aber schön. Du brauchst keine Angst zu haben, ich bin der Osterhase, ich will dir helfen.” Der große Vogel flog zur Vogelhaustür, öffnete sie und ließ den Osterhasen in sein Haus. „Guten Tag Osterhase. Ich bin Euli, der Waldkauz. Mir geht es gut, aber immer wenn der Frühling kommt, dann möchte ich ein Ei haben.”

„Kannst du von mir bekommen. Aber wozu brauchst du ein Ei im Frühling?”

Euli sah den Osterhasen komisch an. „Weißt du es nicht?”, fragte sie . „Nein, ich weiß es nicht”, sagte der Osterhase, „erklärst du es mir?“

„Also pass auf. Wenn ich ein Ei habe, dann setze ich mich rauf und brüte es aus. Und irgendwann schlüpft ein kleines Waldkauzkücken raus. Hast du das begriffen?”

„Ja”, sagte der Osterhase, „habe ich begriffen. Wir machen es allerdings anders um unsere Osterhäschen zu kriegen. Aber ist ja auch egal. Nun muss ich dir aber etwas Wichtiges sagen. Ich kann dir nur ein Hühnerei geben. Willst du ein Huhn ausbrüten?” Euli musste lachen. „Lustig, ein Waldkauzhühnerkücken. Ist doch mal was anderes. Aber nun Spaß beiseite. Ich bin doch schon viel zu alt und außerdem habe ich auch keinen Mann. Aber ich möchte immer im Frühling auf einem Ei sitzen. Es kommt nichts dabei heraus, aber ich habe meinen Spaß und ich fühle mich wohl.”

„Na, wenn das so ist”, sagte der Osterhase, „dann bekommst du von mir ein paar Ostereier zum Wohlfühlen. Es war schön, dass ich dich kennengelernt habe. Fröhliche Wohlfühlostern wünsche ich dir.” Ingrid Zweiniger