Müggelheimer Bote
10. Jahrgang, Ausgabe 07/2004
Juli 2004
Müggelheimer Bote

Inhalt
Gnadenstoß für die Gaststätte am Teufelssee
Fünf festlich-fetzige Tage sind zu Ende
Musik und Literatur am Abend
Angerfest mit altem Handwerk und Superstimmung auf den Winzerhöfen
Was tut sich beim Großflughafen?
BVBB mobilisierte seine Kräfte: Menschenkette gegen Schönefeld
Fluglärmproblematik: Antwort des Senats
Europawahl: Müggelheimer verweisen SPD auf Rang 3
Eine Bootsfahrt die ist lustig...
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Angerfest mit altem Handwerk und Superstimmung auf den Winzerhöfen

Da wurde geflochten und gerührt, gebacken und gedrechselt: Das diesjährige Angerfest hatte einige Höhepunkte zu bieten. Doch leider gingen sie in der Flut der (aus finanziellen Gründen nötigen) gewerblichen Stände unter. Dennoch tat es der Feierfreude der Müggelheimer keinen Abbruch. Bis in den frühen Morgen hinein wurde gefeiert - dann allerdings auf den beiden Winzerhöfen. Den Familien Masche und Genzler an dieser Stelle ein herzliches Dankeschon für die alljährliche Mühe.

Mahnendes Bild beim Festumzug: Vermüllung unserer Wälder.

Für Kinder gab es diesmal eine Bastelstrecke im Dorfklub, außerdem warteten Ponys auf mutige Reiter. Zwei Jungen hatten sich ihren eigenen kleinen Losestand gebastelt und regen Zuspruch bei den anderen Kindern gefunden. Da sich der Wirtschaftskreis in diesem Jahr an seinem Stand ausnahmsweise nicht den Kindern gewidmet hatte, sondern dem Jahresmotto „Ruhe und Bewegung”, war das eine willkommene Idee. In der Ruhe liegt die Kraft zeigten Mitglieder des Wirtschaftskreises anhand alten Handwerks. Tischlermeister Bernd Rogge und sein Lehrling zeigten, wie man drechselt und lackiert. Mit einem Glas Bowle in der Hand konnten sich Neugierige mit diesem alten Handwerk vertraut machen.

Die Butterfrauen stellten emsig frische Butter her. Fotos: Jacobius

Die Butterfrauen, die emsig Butter anrührten, die entstehende Buttermilch ausschenkten und leckere „Fettbemmen” schmierten, fühlten sich und ihr altes, mühevolles Handwerk hingegen nicht entsprechend gewürdigt. „Anscheinend weiß keiner mehr, wieviel Mühe so etwas macht. Viele gehen achtlos vorbei. Außerdem hatten wir uns den Rahmen anders vorgestellt”, sagt eine der Butterfrauen an ihrem wunderschön geschmückten Stand. Sie hätten gedacht, auf dem Angerfest gäbe es eine richtige Strecke mit altem Handwerk - und nicht nur sie inmitten von Flatter-nachthemden und Stringtangas.

Dabei wäre es ein leichtes gewesen, Butterfrauen, Tischler, Korbflechter, Brotbäcker und vielleicht die Drechsler in eine Reihe zu stellen - vielleicht noch den einen oder anderen zusätzlich? Dann hätten sich die alten Handarbeiter wohler gefühlt und für die Besucher wäre es als Einheit ersichtlich.

Der Korbflechter zeigte, wie das Flechten geht.

Einen schönen Stand hatte auch der diesmal vertretene Müggelheimer Umweltkreis zu bieten. Vor der Kirche wurden der Müggelsee und das Krumme Lake-Moor dargestellt, Trockenrasen und die Müggelheimer Tierwelt. Anschaulich und sehenswert präsentiert konnten sich Besucher über die Arbeit des Umweltkreises informieren und etwas über Flora und Fauna unserer Umgebung lernen. Beim diesjährigen Seifenkistenrennen konnte bei steigenden Teilnehmerzahlen der letztjährige Sieger den Pokal verteidigen. Philipp fuhr in seinem Ferrari einfach an die Spitze.

Am Sonntag war der traditionelle Festumzug wieder der Höhepunkt. Doch irgendwie hatte es die Hauptmanngarde anscheinend sehr eilig. Jedenfalls preschte sie allen anderen davon, so dass die hinteren Bilder ohne Musik marschieren mussten. Immer wieder gern gesehen sind die Bonbon-Schmeißer, die von Jahr zu Jahr mehr werden und auch diejenigen, die freizügig den Wein, oder auch Bowle ausschenken. Auch der Wirtschaftskreis war wieder emsig dabei und schenkte von seinem Festwagen aus aus vollen Zügen aus.

Die Stimmung auf den beiden Winzerhöfen war trotz des schlechten Wetters am Freitag insgesamt ausgezeichnet. Es wurde getanzt, gequatscht und getrunken. Eine Einrichtung, die sich inzwischen fest etabliert hat und eine ständig wachsende Fangemeinde hat. sip