Müggelheimer Bote
15. Jahrgang, Ausgabe 11/2008
November 2008
Müggelheimer Bote

Inhalt
Pläne für den Jugendclub "Mügge"
Einweihung des Friedenssteins
Wasserretter: Mehr Sachbeschädigungen
Jugendfeuerwehr beim Berlin-Marathon
Müggelseelauf: Ja, wo laufen sie denn ...
Dorfanger: "Früher war et anders"
Weitere Meldungen
NEU: MehrWert für Müggelheim
Karikatur
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Geschichten aus dem Müggelwald

Socke räumt auf

von Ingrid Zweiniger

Am Gartentor saß Socke und wartete auf seine Hundefreunde. Aber keiner kam. „Wo sind die denn alle nur? Im Sommer, wenn es warm ist und die Sonne scheint, dann rennt hier andauernd einer am Gartenzaun vorbei. Aber jetzt kommt keiner. Ob die alle schon wieder in der Stadt sind? In ihren Wohnungen?”

Socke überlegte.

„Ich muss mit dem Nachbarhund sprechen oder mit der Nachbarkatze. Aber ich glaube, die hat Angst vor mir. Und dann bleibt mir ja auch noch mein Frauchen, die kann ich auch fragen. Aber ich glaube, die versteht mich nicht. Also irgendetwas muss ich tun, sonst wird es mir zu langweilig. Und dann fiel ihm plötzlich ein, dass er ja mit Benni und Bobbi sprechen könnte. Er traf die beiden Hunde jeden Morgen zur Hunderunde im Müggelwald.

Am nächsten Morgen, als die Hundekumpels wieder im Müggelwald unterwegs waren, natürlich mit ihren Herrchen, gab es viel zu reden. Socke hatte die Hundekumpels mit seinen komischen Fragen durcheinander gebracht.

Fast alle Hunde waren der Meinung, ist uns doch egal, wieviele Hunde hier herumrennen. Es ist uns auch egal, ob es im Sommer mehr Hunde im Müggelwald gibt, als im Winter. Und es interessiert uns nicht, wann die Sommerhunde wieder in ihre Stadtwohnung ziehen.

Socke war enttäuscht. Das hatte er von seinen Kumpels nicht erwartet. Warum wollten die überhaupt nichts wissen?

„Na auch egal”, dachte Socke, „dann muss ich mir eben etwas anderes einfallen lassen. Wenn ich nicht mehr mit meinen Hundekumpels quatschen und spielen kann, dann werde ich eben meine Spielzeugkiste ausräumen und mit meinen Spielsachen spielen. Davon habe ich genug. Bälle, Plüschtiere, Gummitiere und was es sonst noch so alles gibt.” Socke ging ins Haus und setzte sich vor seine Kiste.

„Na, dann fangen wir mal an”, dachte Socke, „es macht zwar keinen Spaß allein zu spielen, aber was soll‘s, ich muss es einfach versuchen.”

Im nächsten Moment flogen auch schon die einzelnen Spielsachen durchs Haus. Bälle und Plüschtiere lagen überall herum. Socke rannte wie wild hinterher, wenn er die Spielsachen gerade durch die Luft gewirbelt hatte, um sie wieder aufzufangen.

„Na, macht doch Spaß. Hurra, wer kann mir den Ball holen, der in der hintersten Ecke unter dem Sofa liegt?”

Es war keiner da, also musste Socke alleine unters Sofa kriechen. Das war zwar sehr anstregend, aber wenn man etwas will, dann schafft man es auch. Und Socke wollte partout den Ball wiederhaben.

Nach einer Weile hatte er genug. Die Kiste war leer und das gesamte Spielzeug war im Haus verteilt. Das sah vielleicht lustig aus. Aber ob das dem Frauchen auch gefallen würde? Na mal sehen.

Socke wartete auf sein Frauchen und freute sich über das Spielzeugchaos.

Als Frauchen kam, war es vorbei mit der guten Stimmung. Sie schimpfte wie ein Rohrspatz. „Socke, ich werde dir jetzt zeigen, wie das Spielzeug wieder in die Kiste kommt. Und wehe, wenn du das vergisst. Also pass auf. Wenn du fertig bist mit spielen, dann läufst du los und sammelst alles ein, was du herumgeworfen hast. Du legst alles in deine Spielzeugkiste zurück, damit dieses Spiezeugchaos verschwindet und damit wieder Ordnung ist im Haus oder im Garten. Du spielst ja im Sommer auch im Garten und der muss dann auch wieder aufgeräumt werden. So wird es gemacht. Also spielen und hinterher aufräumen. Ich gebe dir ein Zeichen oder sage aufräumen, dann weißt du, was du zu tun hast. Oder du machst es ganz von allein, das wäre das Beste. Hast du alles verstanden, Socke?” Socke hatte es verstanden und damit war er der ordentlichste Hund aus dem Müggelwald.