Müggelheimer Bote
16. Jahrgang, Ausgabe 2/2010
Februar 2010
Müggelheimer Bote

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Inhalt
Müggelheim hat Potenzial
Müggelheim - ein Winterparadies
Zwischen Rodelspaß und Schnee schippen
1. Weihnachtsbaumfeuer übertraf alle Erwartungen
Freiwillige Feuerwehr zieht Bilanz
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Geschichten aus dem Müggelwald

Der weiße Schneeflockenwinter im Müggelwald

von Ingrid Zweiniger

„Schnee, Schnee, Schnee alles weiß juchhe!“ Trabbi lag in einem großen Schneehaufen und freute sich, dass alles so weich und kalt war. „Schnee ist prima, jedenfalls besser für mich als die heiße Sonne im Sommer. Ich mit meinem dicken Fell schwitze immer so doll. Ich muss mich dann irgendwo verkriechen, wo die Sonne mich nicht ärgern kann. Aber jetzt im Winter fühle ich mich wohl. Da kann ich herum toben soviel ich will und so lange ich will. Mir geht es super, super gut im verschneiten Müggelwald.“

Der Fuchs, der gerade auf dem Nachbargrundstück herum rannte, hörte Trabbi zu. „Na der hat ja Probleme. Hat der auch mal daran gedacht, dass es einige Tierchen im Winter gibt, die bei soviel Schnee Schwierigkeiten haben Futter zu finden? Ich geh jetzt rüber zu diesem Hund und werde mit ihm sprechen.“

Gesagt – getan. Der Fuchs suchte sich ein Loch im Zaun und krabbelte zu Trabbi, der immer noch in seinem Schneehaufen lag.

„Hallo, was willst du denn hier? Wenn du Lust hast, dann kannst du zu mir auf mein Schneesofa kommen.“

„Also die Schneehaufen nennst du Schneesofa“, sagte der Fuchs, „das ist ja lustig Trabbi. Ich komme zu dir auf dein Sofa und dann können wir mal so richtig quatschen, denn ich glaube, es gibt eine Menge zu erzählen über den Winter mit den vielen, vielen Schneeflocken.“

„Gut, machen wir“, sagte Trabbi, „aber erst gibt es eine Schneeballschlacht.“

„Habe ich noch nie gemacht, wie geht denn das?“, fragte der Fuchs.

Aber Trabbi hatte schon den ersten Schneeball in der Pfote und warf ihn dem Fuchs ins Gesicht. „Auweia“, rief der Fuchs, „das macht Spaß.“ Beide Tiere bewarfen sich mit kleinen und großen Schneebällen. Sie rannten wie wild durch den Garten und freuten sich, dass sogar noch ein paar Nachbarkatzen bei der großen Schneeballschlacht in Trabbis Garten mitmachten. Dann hatten alle genug. Die Schneeballschlacht war zu Ende. Die Katzen gingen nach Hause und Trabbi und der Fuchs wollten sich auf ihr Schneesofa setzen. Aber das Sofa war weg. „Sofa, wo bist du?“ Trabbi und der Fuchs liefen durch den Garten und suchten das Schneesofa. Plötzlich blieben beide stehen und fingen an zu lachen.

„Auweia, sind wir dumm. Wir haben ja das Sofa für unsere Schneeballschlacht auseinander gerissen und Schneebälle daraus gemacht. Das ist lustig. Ein Schneesofa fliegt durch den Garten und wir haben alle unseren Spaß daran gehabt. Na dann bauen wir uns eben ein neues Schneesofa.“

Es dauerte nicht lange und das Schneesofa war fertig. Beide Tiere kuschelten sich gemütlich in den großen Schneehaufen und wollten nun über den weißen Winter im Müggelwald sprechen.

„Bevor du anfängst, du kleiner schlauer Fuchs, will ich dir noch schnell etwas Lustiges erzählen. Wir haben Besuch. Sahra aus Mexiko ist da. Sie hat noch nie in ihrem Leben richtigen Schnee gesehen. Und an dem Tag, als es anfängt zu schneien, rennt Sahra ans Fenster und schreit ‚Was ist denn nun los, hier fallen ja lauter weiße Federn vom Himmel.’ Dann rennt sie in den Garten und will die Federn fangen. Da merkt sie, dass die Federn aus Wasser sind. Es sind eben Schneeflocken. Das war lustig, kannst du mir glauben.“

„Ich glaube es dir, das ist wirklich lustig“, sagte der Fuchs, „und so soll es auch sein. Wir wollen uns über die vielen Schneeflocken freuen und unseren Spaß haben. Aber wir müssen auch etwas tun, genauso wie die Menschen. Wir können nicht nur alle an unseren Spaß denken. Wir Tiere brauchen die Hilfe von den Menschen. Die müssen die Straßen und Wege vom Schnee befreien, damit wir unsere Pfötchen nicht kaputt machen. Hahaha, war ein Scherz. Aber Spaß beiseite. Wir brauchen wirklich die Hilfe des Menschen in so einem weißen Schneeflockenwinter. Also wir großen Tiere nicht so sehr, aber die kleinen Tiere, die unter dieser dicken weißen Schneedecke kein Futter finden. Die sind auf Hilfe angewiesen. Ich denke da zuerst an die Vögel, die müssen gefüttert werden.“

Trabbi bekam ein schlechtes Gewissen. Der Fuchs hat Recht und Trabbi schämte sich, denn er hatte gerade einen Tag vorher den Vögeln ein Meisenbällchen geklaut und aufgefressen. Er sagte es dem Fuchs. Dann reichte er ihm seine Hundepfote und versprach, dass er nicht nur Spaß haben will im weißen Schneeflockenwinter, sondern dass er auch helfen will. Und dass er nie wieder ein Meisenbällchen frisst, denn er will ja kein Vogel werden. Er will Trabbi bleiben.