Müggelheimer Bote
8. Jahrgang, Ausgabe 05/2002
Mai 2002

Inhalt
Sparmaßnahmen schweben wie ein Damoklesschwert über dem Dorfclub
Neu-Helgoland: "Jetzt wird kräftig in die Hände gespuckt..."
Kita-Pläne vom Denkmalamt gekippt
Neuer Umweltstadtrat positioniert sich gegen den Flughafen
Müggelheimer Angerfest in bewährter Tradition
Unzureichende Protokollierung der Schönefeld-Erörterung
Menschenkette gegen Flughafen Schönefeld
Gelbe Welle soll Wassertouristen nach Müggelheim bringen
Die etwas andere Geschichte
Fest wurde zum treff umfunktioniert
Weitere Meldungen
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Leserbrief
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Gedanken zu Pfingsten

von Pfarrer Siegfried Menthel

„Eine schöne Illusion”, sagte eine alte Dame spontan, als ich in einer Gruppe von der „Erd-Charta” erzählt hatte. (Die Erd-Charta soll von den im Spätsommer 2002 in Johannesburg zum Erdgipfel versammelten Staatsoberhäuptern verabschiedet weden - so wie vor 50 Jahren die Erklärung der Menschenrechte verabschiedet wurde. Sie versteht sich als inspirierende Vision grundlegender ethischer Prinzipien für eine nachhaltige Entwicklung und sie soll ein verbindlicher Vertrag der Völker auf der ganzen Welt werden. Grundlegend sind die Achtung vor der Natur, die allgemeinen Menschenrechte, soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit und eine Kultur des Friedens.)

Kirchentermine im Mai

Sonntag, 5.5., 10 Uhr: Gottesdienst
Donnerstag, 9.5. (Christi Himmelfahrt), 10 Uhr: Konfirmandengottesdienst - Pfarrer Menthel
Sonntag, 12.5., 10 Uhr: Abendmahlsgottesdienst - Pfarrer Blank
Pfingstsonntag, 19.5., 10 Uhr: Gottesdienst - Pfarrer Fredrich
Pfingstmontag, 20.5., 10 Uhr: Gottesdienst - Pfarrer Menthel
Sonntag, 26.5., 10 Uhr: Gottesdienst

Gemeindekirchenrat: Montag, 13.5., 19.30 Uhr
Treff der älteren Generation: Mittwoch, 8.5., 14 Uhr bei Frau Damm
Bibelgesprächskreis: Donnerstag, 23.5., 20 Uhr, Kirche Müggelheim
Besuch der Partnergemeinde Rottevalle: 17.-20. Mai
Umweltkreis: 14.5., 20 Uhr bei Familie König, Darsteiner Weg 38
Sprechstunde Pfarrer Menthel: dienstags 17-19 Uhr in der Dorfkirche

Über die Erd-Charta wird im nächsten Müggelheimer Boten noch ausführlicher berichtet. Ich möchte heute nur einen Gesichtspunkt herausgreifen. Die Autoren, dia aus vielen Teilen der Welt stammen, wissen: Wenn es nicht illusorisch bleiben soll, den globalen Gefahren durch gemeinsame Anstrengungen zu begegnen, ist ein „Wandel in unserem Bewusstsein und in unseren Herzen” nötig.

Wie kann das geschehen?

Ich glaube, dass wir hier letzten Endes vor eine religiöse Frage gestellt sind.

In der Kirche sprechen wir vom Heiligen Geist, der mit Jesus in die Welt gekommen ist. Der Heilige Geist verbindet Menschen zu einer Gemeinschaft, die vorher nichts miteinander zu tun hatten, möglicherweise gar verfeindet waren.

Der Heilige Geist ermöglicht, dass Menschen aus sehr verschiedenen Räumen einander verstehen. Er ist die Kraft, einander vergeben zu können. Der Heilige Geist schafft unter uns die Kultur des Friedens. Er verbindet uns mit unseren Mitgeschöpfen in Ehrfurcht und Achtsamkeit. Schließlich begegnet er uns als Vertrauen ins Leben - als Vertrauen zu uns selbst, als Vertrauen zu unseren Mitmenschen, als Vertrauen zu Gott.

Auch wenn wir erleben müssen, wie Vertrauen verraten und verspielt wird und unsere Bereitschaft zu vertrauen, sich erschöpft, spüren wir die Kraft des Heiligen Geistes im Vorhandensein neuer Vertrauenskapazitäten.

Jedes Jahr zu Pfingsten feiern wir den Heiligen Geist. Den Geist, oder sagen wir die Kraft, die mit Jesus in die Welt gekommen ist. Sie teilt sich uns mit. Wir dürfen sie nutzen - aber sie nutzt sich nicht ab. Sie erneuert sich.

In der Bibel ist die Taube das Symbol des Heiligen Geistes. Die Taube begegnet uns auch im Symbol der Erd-Charta: Die Taube, die die Weltkugel trägt. Man kann die Taube auch als Hand sehen, die die Weltkugel liebevoll hält. Mich berührt dieses Symbol tief. Es erinnert mich an die Kraftquelle, die nicht sichtbar, aber wirksam ist: Auch uns ist der Heilige Geist zugedacht, damit wir leben und dem Leben dienen.


Zyklus der sommerlichen Kirchenkonzerte beginnt wieder

Programm der Kirchenkonzerte

Alle Konzerte finden sonnabends um 18 Uhr in der Müggelheimer Dorfkirche statt.
1.6.: Barockkonzert mit Michael Stöckigt (Orgel) und Sylvio Krause (Violine)
15.6.: Konzert für Blockflöten mit Susanne Ehrhardt
29.6.: Konzert für zwei Gitarren mit teachers passion - Lutz Ebert und Robert Hoffmann
13.7.: Konzert für Bariton (Sebastian Bluth) und Orgel (Dr. Dietmar Hiller)
27.7.: Orgelkonzert mit Michael Stöckigt
10.8.: Duo-Abend mit Martin Konitzer (Saxophon) und Friedrich Sternberg (Klarinette)
14.9.: Chor des Nelly-Sachs-Gymnasiums
21.9.: Konzert für Sopran (Bettina Birenheide) und Orgel, Cembalo (Armin Thalheim)
28.9.: Solokantaten und Kammermusik des Barock mit Angela Höring (Blockflöten), Katrin Ziegler (Sopran) und Holger Höring (Orgel)

Sylvio Krause - Erster Konzertmeister der norddeutschen Philharmonie Rostock und Michael Stöckigt, Komponist und Pianist aus Königs-Wusterhausen, eröffnen mit einem Barockkonzert für Violine und Orgel am Samstag, 1. Juni, unseren diesjährigen Kirchenkonzertzyklus.

Ich freue mich, Ihnen nachstehend wieder ein sehr schönes Programm offerieren zu können. Ich bedanke mich schon jetzt bei den beteiligten Künstlern, dass sie sich wieder der guten Sache zur Verfügung gestellt haben: Sie schenken uns ein Konzert und laden uns ein, uns beschenken zu lassen und die empfangene Freude weiterzugeben - in Form einer Kollekte für unser Hilfsprojekt in Äthiopien.

Ich bin froh darüber, dass dieses Projekt immer mehr Möglichkeiten zur Mitbeteiligung bietet.

- Sie können einfach dabei sein und Musik hören - und wenn Sie mögen, spenden soviel Sie mögen;

- Sie können andere Menschen zu diesen Konzerten einladen, oder sich mit ihnen verabreden, um gemeinsam an unserem Ort etwas Schönes zu erleben;

- Sie können mit einem Menschen in Chanka /Äthiopien korrespondieren (in englisch oder direkt deutsch-oromo. Im letzteren Fall hilft unser Arbeitskreis beim Übersetzen.)

- Sie können im Chanka-Arbeitskreis unserer Kirchengemeinde mitarbeiten;

- Sie können zu besonderen Anlässen in der Kirchengemeinde Menschen aus Äthiopien begegnen;

- So sind Sie eingeladen, zusammen mit anderen, an einem wichtigen Brückenbau mitzuwirken.

Ich bedanke mich im Namen der Empfänger für Spenden in Müggelheim und Schmöckwitz, die 2001 mehr als 16000,- DM erbrachten. Das waren nicht nur Spenden von Kirchenkonzerten, sondern auch von Geburtstagsfeiern oder Jubiläen, bei denen die Jubilare die Idee hatten, sich an unserem Projekt zu beteiligen. Siegfried Menthel


Kirchen-Ausstellung: „Oromo - ein Volk am Horn von Afrika”

Seit 20 Jahren gibt es im Sommer Kirchenkonzerte in den Dorfkirchen von Müggelheim und Schmöckwitz, in denen die Künstler umsonst auftreten und die Besucher statt eines Eintritts für Projekte in Äthiopien spenden. So entstanden in der Stadt Chanka Brunnen, wurde eine Schule unterstützt und ein Kindergartenbau realisiert. Die Stadt Chanka liegt mitten im Oromo-Land.

Es ist gelungen, die Wanderausstellung ORA - Hilfsorganisation aus Delmenhorst - nach Müggelheim zu holen, die über das Leben der Oromo, des mit 28 Millionen Zugehörigen größten Volkes am Horn von Afrika, informiert.

Diese Ausstellung gibt Auskunft zu Geschichte und Geografie des Landes, zu kulturellen Traditionen, zur religiösen Gegenwart, zur Unterdrückung des Widerstandes und zu Zukunftshoffnungen. Sie zeigt exemplarisch das Schicksal des afrikanischen Volkes, dem wir uns besonders verbunden fühlen. Die Ausstellung ist noch bis zum 30. Juni in der Müggelheimer Dorfkirche zu besichtigen, jeweils sonnabends von 14 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 13 Uhr. Es freut sich auf einen regen Besuch der Äthiopien-Arbeitskreis Müggelheim/Schmöckwitz