Müggelheimer Bote
9. Jahrgang, Ausgabe 02/2003
Februar 2003
Müggelheimer Bote

Inhalt
Investruine an der Krampenmühle wird weitergebaut
Elchkopf grüßt die Gäste
Der Agenda-21-Prozess: wir sind dabei
Jubiläum für den Müggelheimer Boten: 100 Ausgaben geschafft
BVBB mit neuem, alten Vorstand
Tipps für die nächste "Eiszeit"
Sportlergrößen: Viola Kowalschek blickt zurück
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
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Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
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Kirche

Privatquartiere für den Ökumenischen Kirchentag gesucht

Im Mai diesen Jahres wird Berlin gastgebende Stadt für den ersten ökumenischen Kirchentag sein. Vom 28. Mai bis zum 1. Juni werden mehr als 100 000 Kirchentagsbesucherinnen und -Besucher erwartet.

80 000 meist jüngere Gäste werden in mehr als 400 Schulen untergebracht. 20 000 Gäste - vor allem ältere und behinderte Menschen - benötigen einen kostenlosen Schlafplatz in einem Privatquartier. Speziell in unserer Gemeinde werden Privatquartiere für Mitglieder unserer Partnergemeinden Erndtebrück (Westfalen) und Rottevalle (Niederlande) gesucht. Alle Gäste aus den Niederlanden sprechen Deutsch. Die Mitglieder der Gemeinde aus Odernheim sind ebenfalls eingeladen und würden sich über ein Quartier in Müggelheim freuen.

Wir möchten Sie darum herzlich einladen mitzuhelfen, dass unsere Gäste des ökumenischen Kirchentages eine Möglichkeit zum Schlafen finden. Großer Aufwand ist nicht nötig. Die Teilnehmer des Kirchentages verlangen keinen Komfort. Schön wäre es nur, wenn Sie Ihrem Gast ein Frühstück mit auf den Weg geben könnten. Der Hinweis auf einen gefüllten Kühlschrank und bereit gestelltes Brot tut es aber genauso. Sollten Sie bereit sein einen Gast aufzunehmen, rufen Sie bitte bei Frau Minkner unter der Nummer 659 71 66 an, oder füllen Sie eine Privatquartier-Meldekarte aus und schicken Sie diese an K. Minkner, Enkenbacher Weg 96, 12559 Berlin. Sie können diese Meldekarte auch zur Sprechstunde dienstags von 17 bis 19 Uhr in der Dorfkirche abgeben. Im Gespräch können dann alle noch offenen Fragen geklärt werden.

Als Gastgeber müssen Sie übrigens kein Christ sein. Sie gehen keinerlei Verpflichtungen ein. Sie müssen sich nicht den ganzen Tag um Ihren Besuch kümmern. Dieser ist sowieso von morgens bis abends in der Stadt auf den Veranstaltungen des ökumenischen Kirchentages unterwegs und verpflegt sich dort selbst.

Alle Gäste sind beim ökumenischen Kirchentag registriert und versichert, also namentlich bekannt. Noch nie hat es bei den Evangelischen Kirchentagen oder Katholikentagen Schwierigkeiten mit Gästen gegeben. Die Privatquartieraktion wird von bekannten Personen aus Kirche und Kultur unterstützt. Altbundespräsident Richard von Weizsäcker ist der Schirmherr dieser Aktion. In seinem Grußwort zitiert er das Bibelwort: „Vergesst die Gastfreundschaft nicht, denn durch sie haben einige, ohne es zu ahnen, Engel beherbergt.” Übrigens: Wer vorher Kontakt zu seinen Gästen aufnehmen will, hat dazu die Gelegenheit. Ab April 2003 erhalten die Gastgeber die Namen ihrer Gäste. Eine Überraschung wartet auf den Gastgeber, der das 2500ste Bett zur Verfügung stellt. KM


Gespräche über Gott und die Welt Gemeindeseminar im Dorfklub

Von Siegfried Menthel

„Gäbe es einen Gott
und gäbe es ihn
nur in der Nacht, nicht am Tag:
Würden Sie schlafen wollen
in der Welt mit Gott?
In der Welt ohne Gott?
Gleiche Frage zum Wecken.“

(Eugéne Guillevic, übersetzt von Paul Wiens)

Über Gott zu sprechen heißt über das Leben zu sprechen. Über Gott zu sprechen, heißt von einer Beziehung zu sprechen. Aber wie? Jedenfalls nicht, indem wir unserer Phantasie freien Lauf lassen. „Du sollst dir von Gott kein Bild (d.h. keine Vorstellung) machen“, erinnert das 2. Gebot und das Neue Testament fügt lapidar hinzu: „Niemand hat Gott je gesehen.“ (1. Joh.brief, Kap. 4). Unter diesen Voraussetzungen über Gott zu sprechen, ist so erregend, dass wir aus dem Schlaf der Ignoranz geweckt werden.

Zu drei Gesprächsabenden über unseren Gottesglauben laden wir im März in die Alte Schule Müggelheim ein. Als Gesprächspartner konnten wir den Kirchenhistoriker und Theologen Dr. Wolfgang Ullmann gewinnen, der einer breiten Öffentlichkeit durch sein Engagement als Bürgerrechtler (Mitbegründer von Demokratie Jetzt) und Europaparlamentarier bekannt ist.

Wir haben ihn gebeten, zu folgenden Themen zu sprechen:

Montag, 3. März, 20 Uhr: Der dreieinige Gott - das Ringen um ein angemessenes Reden von Gott in der Kirchengeschichte

Montag, 10.3., 20 Uhr: Der dreieinige Gott - wie kann ich das heute verstehen und meinen Nachbarn erzählen?

Montag, 17.3., 20 Uhr: Der dreieinige Gott - und ich als glaubender und betender Mensch.

„Niemand hat Gott je gesehen“ - das ist das eine, aber nicht alles. Der 1. Johannesbrief fährt fort: „Doch wenn wir einander lieben, bleibt Gott in uns und wir in Gott.“ Darüber wollen wir sprechen. Über Gott und die Welt.

Ich habe diese Einladung mit einem französischen Gedicht begonnen und möchte sie beschließen mit einer Überlegung der französischen Philosophin Simone Weil:

„Von zwei Menschen ohne Gotterfahrung ist der, welcher ihn leugnet, ihm vielleicht am nächsten. Zwei Gefangene in benachbarten Zellen, die durch Klopfzeichen gegen die Mauer miteinander verkehren. Die Mauer ist das Trennende zwischen ihnen, aber sie ist auch das, was ihnen erlaubt, miteinander zu verkehren. Das gleiche gilt für uns und Gott. Jede Trennung ist eine Verbindung.“ Ich freue mich auf gute Gespräche.


Mahnwache und Friedensgebet in Müggelheim

„Nein!“ zu einem Irak-Krieg: Die evangelische Kirchengemeinde Müggelheims folgt einem Aufruf der Synode der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg. Darin wurde zu gewaltfreien Protesten gegen einen möglichen Krieg gegen den Irak aufgefordert. Die Müggelheimer Gemeinde einigte sich nach dem Gottesdienst am 19. Januar darauf, sich jeden Montag um 19 Uhr vor der Kirche mit Kerzen zu einer Mahnwache und anschließendem Friedensgebet zu treffen.

Bereits am Tag darauf hatte sich eine kleine Gruppe zusammengefunden. Alle Menschen, die ebenfalls „Nein“ zu einem Irak-Krieg sagen, sind eingeladen, sich montags an den Mahnwachen und am Friedensgebet in Müggelheim sowie am europaweiten Protesttag am 15. Februar zu beteiligen. Das Kirchenparlament stimmte am 18. Januar weiterhin einer Erklärung zu, in der es an die Bundesregierung appelliert, auch im UN-Sicherheitsrat beim Nein zu einem Krieg gegen den Irak zu bleiben, und zugleich alle Glieder der Kirche, die im öffentlichen Leben Verantwortung tragen, dazu auffordert, sich gegen einen Krieg auszusprechen. HK


Biblische Persönlichkeiten zum Jahr der Bibel

Von Siegfried Menthel

Die christlichen Kirchen haben dieses Jahr 2003 zum „Jahr der Bibel“ ausgerufen. Aus diesem Grunde möchte ich hier einige biblische Personen vorstellen und beginne mit Abraham. Nachdem in den ersten elf Kapiteln der Bibel die Urgeschichte (Schöpfung-Flut-Turmbau), also Menschheitsgeschichte erzählt wurde, beginnt im Kapitel 12 mit der Abrahamsüberlieferung die Geschichte Israels.

„Und es sprach Adonaj (Gott) zu Abraham: Geh auf dich gestellt aus deinem Land, aus deiner Verwandschaft, aus deinem Elternhaus in das Land, das ich dich werde sehen lassen. Ich werde dich zu einem großen Volk machen und dich segnen und deinen Namen groß machen. Und so sei du ein Segen! Ich will segnen, die dich segnen, und einen Menschen, der dich klein macht, verfluche ich. In dir sollen sich segnen lassen alle Völker des Erdbodens.“ (1. Mose 12, V. 1-3)

Diesem Wort folgt Abram (später erst heißt er Abraham) und zieht in die Fremde.

Der Literatur-Nobelpreisträger Elie Wiesel über Abraham: „Der erste Glaubende, der allein gegen alle steht und sich für frei erklärt. Allein gegen alle trotzt er dem Feuer und der Menge und behauptet, dass es hier nur einen Gott gibt, der dort gegenwärtig ist, wo man ihn anruft, und dass das Geheimnis des Himmels das des Menschen wieder zusammenfügt. Und dennoch, trotz seines Glaubens an Gott, an seine Gerechtigkeit und seine Güte, zögert er keinen Augenblick, das alles in Frage zu stellen, um zwei bereits verdammte Städte zu retten. „Wie kannst du, gerechter, wahrer und barmherziger Gott eine Ungerechtigkeit begehen?“ Er ist der Erste, der das zu sagen wagt. Und Gott hört ihn und antwortet ihm. ... Abraham tritt nicht für sich selbst, sondern für andere ein. Gott verzeiht Abraham alles, auch seine Fragen. Gott ist Gott und Abraham sein treuer Diener, der eine kann sich auf den anderen verlassen.“

Die Geschichten von Abraham stehen im 1. Mosebuch, Kapitel 12-25. In Kapitel 22 wird die dramatische Geschichte erzählt, wie Abraham seinen Sohn Isaak opfern soll - und wo im letzten Moment ein Engel dazwischen fährt: Damit ist markiert, dass für den biblischen Gott keine Menschenopfer gebracht werden. Abraham stammte nach biblischer Überlieferung aus Ur (im heutigen Irak), ist nach Palästina, ja bis nach Ägypten gezogen. Man denkt, dass er zwischen 2000-1700 v.Chr. geboren wurde. Als „Vater des Glaubens“ ist er Juden, Christen und Moslems wichtig.


Kirche veranstaltet Familienfreizeitfahrt

Die Kirchengemeinde veranstaltet wieder eine Familienfreizeit in Gussow. Vom 21. bis 23. März wollen die Teilnehmer miteinander singen, spielen, kreativ sein, über Themen der Bibel reden, die Umgebung erwandern und vieles mehr. Erwachsene zahlen für das gesamte Wochenende 21 Euro, alle mitfahrenden Kinder sind kostenfrei. Interessenten melden sich bitte ab dem 16. Februar bei Pfarrer Menthel unter 675 81 73, oder sofort unter 659 53 55. AG


Kirchentermine im Februar

Gottesdienste

Sonntag, 2.2., 10 Uhr: Gottesdienst - Pfarrer Schmidt

Sonntag, 9.2., 10 Uhr: Abendmahlsgottesdienst - Pfarrer Richter

Sonntag, 16.2., 10 Uhr: Gottesdienst - Pfarrer Dr. Winter

Sonntag, 23.2., 17 Uhr: Musikalischer Abendgottesdienst mit Christiane Seufert (Klarinette) und N.N. (Orgel); Predigt - Pfarrer Menthel

Gemeindekirchenrat: Di., 11.2., 19.30 Uhr

Treff der älteren Generation: Mi., 5.2., 14 Uhr bei Frau Damm, Alt-Müggelheim 14

Junge Gemeinde: montags 19 Uhr

Umweltkreis: Dienstag, 18.2., 20 Uhr bei Familie Jacobius, Darsteiner Weg 36a

Bibelgesprächsgruppe: Donnerstag, 27.2., 20 Uhr in der Kirche