Müggelheimer Bote
9. Jahrgang, Ausgabe 3/2003
März 2003
Müggelheimer Bote

Inhalt
Eltern von Schulanfängern sind besorgt
Ein Bekenntnis zum Frieden
Klootscheeten - ein holländischer Freizeitspaß erobert Müggelheim
Aufstieg und Fall der ehemaligen Gaststätte Krampenburg
Superstar Willi ohne Konkurrenz
Schönefeld: Entscheidung zur Privatisierung immer noch offen
Sportlergrößen: Radrennfahrer "Hanne" Weihe
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Müggeclub
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Heimatverein
Aus der BVV
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
Archiv
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Müggelheimer Bote
 

Die Glanzzeiten der Krampenburg sind vorüber

Mit Kind und Kegel rückten die Berliner einst an, um in der idyllisch gelegenen Gaststätte „Krampenburg” eine Molle zu zischen und einen lauen Sommerabend zu genießen. Für die Wassersportler von allen Seiten zugängig, legten an der Müggelheimer Landzunge auch große Dampfschiffe an, die hunderte von Gästen an Land „spuckten” (siehe alte Postkarte). Doch die Glanzzeiten sind längst vorüber, heute vegetiert das ehemalige Ausflugslokal als Ruine vor sich hin. Wie die Zukunft aussehen wird, war aus dem Bezirksamt nicht zu erfahren (weiter)


Eltern von Schulanfängern sind besorgt: Engpass bei der Hortbetreuung

Immer wieder rufen verzweifelte Eltern an, die auf Grund eines Briefes des Bezirksamtes alarmiert sind. Denn im Moment gehen die Schreiben an Eltern von Schulanfängern heraus, in denen steht, dass es einen Engpass bei den Hortplätzen gibt. Daher sollten die Eltern sich nicht in der Sicherheit wägen, einen Betreuungsplatz für ihr Kind zu bekommen. Da schrillen bei vielen Eltern die Alarmglocken.

Schulstadträtin Eva Mendl bestätigt die Situation: „Wir haben sehr viel mehr Schulanfänger als Viertklässler, die jetzt den Hort verlassen. Es gibt einen Mehrbedarf an 400 bis 600 Plätzen im Bezirk.” Zwar hätte die Senatsschulverwaltung die Anzahl der Plätze von 3340 im vergangenen Schuljahr sogar auf 3457 in diesem Schuljahr erhöht. Aber dies entspräche nicht dem benötigten Umfang von Treptow-Köpenick.

Für Müggelheim schätzt Schulleiterin Ute Samper die Situation dagegen als nicht so gravierend ein. „In Gegenden ohne Kita-Hort sollen die Deckelungszahlen, also die möglichen Plätze, erhalten bleiben, wenn nicht gar erhöht werden”, sagt sie. Für die Müggelheimer Grundschule gibt es eine Deckelungszahl von 160 bei acht Erzieherinnen - und keine Hortplätze in der Kita. „Wir haben jetzt 51 Schulanfänger- Anmeldungen für das neue Schuljahr. Doch davon gehen erfahrungsgemäß einige an andere Schulen oder werden zurückgestuft, andere werden gar nicht für den Hort angemeldet”, meint die Schulleiterin. Knapp 40 Viertklässler treten hingegen nach den Sommerferien aus dem Hort aus. Die Hortengpässe würden daher eher andere Gegenden, als Müggelheim betreffen. „Das Schlimmste, was unsere Eltern treffen könnte, wäre, dass Arbeitslose nur Kurzzeitverträge bekommen”, schätzt sie die bisherige Lage ein und hofft, dass es sich nur um einen Sturm im Wasserglas handelt. Die Krux an der ganzen Sache ist, dass im Ostteil Berlins eine Deckung an Hortplätzen von 70-75 Prozent besteht - ein Relikt aus DDR-Tagen, im Westteil hingegen nur von 30-35 Prozent. „Diese Diskrepanz ist zu groß und soll angeglichen werden”, meint Eva Mendl. Selbst wenn der Bezirk die nötigen Plätze zur Verfügung stellen würde, würde es an Erziehern mangeln - denn dafür ist die Senatsverwaltung zuständig. Demnach ist der Handlungsspielraum des Bezirks ausgesprochen gering. Für die Dezernentin ist jedoch unklar, warum nicht mehr Kindertagesstätten auch Hortplätze anbieten. „Es muss doch nach der Dringlichkeit gehen, und wenn beide Eltern berufstätig sind und an der Schule kein Platz mehr frei ist, müsste doch die Kita einspringen können”, meint sie. sip