Müggelheimer Bote
11. Jahrgang, Ausgabe 7/2005
Juli 2005
Müggelheimer Bote

Inhalt
Dorfanger soll schöner werden
Stadtjäger soll Wildschweinen den Garaus machen
Angerfest mit Höhen und Tiefen
Wermutstropfen beim Kita-Sommerfest
Müggelheimer Kinder sind die Stars!
Musikschüler: Von der Ballade bis zum Boogie
9. Oldtimer-Rallye mit eingebauten "Gemeinheiten"
Arbeitgeber in und um Müggelheim: Im Dienste der Kunden
Weitere Meldungen
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Gedanken aus Müggelheim
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Arbeitgeber in und um Müggelheim (III): Im Dienste der Kunden

Ein Team von 136 Mitarbeitern sorgt für volle Regale

Von Petra Zoepf

Carina Aland strahlt, ihre dunkelbraunen Augen leuchten. Sprudelnd, mit leicht Berliner Zungenschlag, erzählt sie, wieviel Spaß ihr die Lehre bei real macht. Als Auszubildende im zweiten Lehrjahr hat die 20-Jährige bereits etliche Abteilungen des Marktes in Gosen durchlaufen. „Die Bereiche Obst und Gemüse, Spirituosen und Hausbäckerei fand ich toll“, sagt sie und schiebt stirnrunzelnd nach „an der Fleisch- und Wursttheke habe ich nicht so gerne gearbeitet“.

Carina Aland, Auszubildende im 2. Lehrjahr, hat auch schon in der real-Hausbäckerei gelernt. Fotos: Zoepf

Die angehende Einzelhandelskauffrau Food, so die offizielle Bezeichnung, hat noch keine Minute bereut, eine Ausbildung in diesem Beruf begonnen zu haben, obwohl er erst an zweiter Stelle auf ihrer Prioritätenliste stand. Ursprünglich wollte sie in der Altenpflege arbeiten. „Wichtig war mir, etwas mit Menschen zu tun zu haben“, so die Köpenickerin. Wie die anderen neun Auszubildenden bei real geht sie während der dreijährigen Lehrzeit an zwei Tagen zur Schule und an drei Tagen erfolgt der praktische Teil im SB-Warenhaus. „Wir verstehen uns auch untereinander ganz gut und unternehmen privat was“, ergänzt die junge Frau.

Bis zu vier Schülerinnen und Schüler beginnen jedes Jahr im real-Markt in Gosen ihre Ausbildung, darunter auch Fleischer und Fachverkäufer/innen im Nahrungsmittelhandwerk. „Wir bilden mehr junge Leute aus als wir brauchen“, erklärt Marktleiter Torsten Schmidt. Die, die nach der Lehre nicht übernommen werden könnten, würden größtenteils in anderen Häusern der Metro-Gruppe, zu der real gehört, unterkommen, einige studierten auch im Anschluss. Nur ganz selten breche mal jemand seine Lehre ab. „Bei der Auswahl der Lehrlinge ist das persönliche Auftreten entscheidend. Außerdem ist uns ein guter Hauptschüler lieber als jemand, der mit einem schlechten Realschulabschluss kommt“, erläutert Herr Schmidt seine Entscheidungskriterien. Er selbst hält engen Kontakt zur Berufsschule. Der Geschäftsleiter achtet darauf, dass seine Azubis gute Noten bekommen und spornt sie an.

Marktleiter Torsten Schmidt begutachtet die Obstabteilung.

Kopfnickend stimmt Bettina Strauß dem zu. Als eine von zehn Teamleitern ist die 52-Jährige auch in die Ausbildung der Azubis eingebunden. Vor Jahrzehnten zur „Verkäuferin für Waren des täglichen Bedarfs, Lebensmittel und Getränke – mit Befähigung zum Führen einer Verkaufsstelle“ ausgebildet, hat sie 1994 nicht lange überlegt, als ihr die Position angeboten wurde. „Ich bin ein Kind der ersten Stunde“, sagt sie lachend. Nach einer dreimonatigen Einarbeitung in einem Markt in Eisenhüttenstadt übernahm sie den Bereich Frischdienst, Tiefkühlung und Hausbäckerei im Gosener Markt. Frau Strauß achtet bei der Sortimentszusammensetzung auch auf regionale Produkte wie Spreewaldgurken, Werderaner Erdbeeren und Beelitzer Spargel, „weil sie bei unseren Kunden sehr beliebt sind“. Damit sie und ihr Team auch Kundenfragen zu speziellen Inhaltsstoffen wie Lactose beantworten können, nimmt sie regelmäßig an Fachseminaren teil. Zu ihren Aufgaben zählt auch alle zwei Wochen den Einsatzplan für ihre 12 Mitarbeiterinnen zu erstellen.

„Damit hier kein falscher Eindruck entsteht, bei uns arbeiten auch Männer. Deren Domäne sind der Getränkemarkt, die Elektroabteilung und die Haustechnik“, springt Marktleiter Torsten Schmidt für die männlichen Kollegen in die Bresche. Sie würden allerdings nur 20 Prozent der insgesamt 136 Mitarbeiter ausmachen. Das spiegelt sich auf der Teamleiter-Ebene wider: Dort gibt es zwei Männer und acht Frauen. Wie im Einzelhandel üblich, haben 30 Prozent der Mitarbeiter eine Vollzeitanstellung und die anderen arbeiten 20 bis 30 Wochenstunden. Das Gros, 110 Angestellte, wohnt im Umkreis von 20 Kilometern, 11 davon in Müggelheim. „Wir haben aber auch Mitarbeiter, die aus Potsdam, Halbe, Marzahn und der Innenstadt kommen“, so Torsten Schmidt. Er selbst hat vor zwei Jahren die Marktleitung übernommen und ist ganz begeistert von dem Team, das er vorfand. „Alle sind sehr professionell, arbeiten eigenverantwortlich und kundenorientiert“, spart er nicht an Lob. Mehr als ein Drittel der Mitarbeiter hätten bereits ihr zehnjähriges Jubiläum bei real gefeiert. Die geringe Fluktuation erklärt er mit der Zufriedenheit am Arbeitsplatz und der guten Atmosphäre untereinander. Die beiden Damen bestätigen das mit kräftigem Kopfnicken.