Müggelheimer Bote
5. Jahrgang, Ausgabe 06/99  
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Informationen unter Protesten

Müggelheimer BVBB-Gruppe wählte Sprecher

Alles vorbei oder noch alles möglich? Denkanstöße zum Flughafen-Verfahren

Vom Holzfäller zum Oberförster

Großer Andrang bei Baustadtrat Scholz

Vereine im Profil: Paddelschwingend durch die eisfreie Wasserzeit

Persönlichkeiten: Ein kämpferisches Herz für Benachteiligte

Nichts mit Jungen am Hut: Neue Mädchengruppe hat auch so Spaß

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Zuletzt aktualisiert am 24.09.1999

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Vereine im Profil (I)

Paddelschwingend durch die eisfreie Wasserzeit

So wie die Gewässer eisfrei sind, sieht man sie wieder, die Kanuten des Köpenicker Sportclubs (KSC). Paddelschwingend fegen sie dick eingemummelt über die Krampe und heimsen so manche Medaille ein.
Vor der Wende war der Verein als BSG Motor Köpenick bekannt. Bereits 1953 wurde die Sektion Kanu im Rahmen der Betriebssportgemeinschaft des Funkwerkes Köpenick gegründet. Schon damals hatte die Gruppe ihren Sitz in Müggelheim.
Schon fünf Jahre später entstand eine Rennsportgemeinschaft aus Kindern und Jugendlichen der Betriebsangehörigen. Es entwickelte sich über die Jahre eine zahlenmäßig stets schwankende Kinder- und Jugendgruppe von 30 bis 70 Rennsportlern. Aber nicht allen lag der aktive Rennsport. So gab es parallel einen Teil der Sportler, die sich lieber mit dem Wasserwandern beschäftigten. Das ist bis heute so geblieben.

Anpaddeln der Kanuten im Jahre 1970

Wer Lust und Laune hat, darf aber auch gerne in den Kraft- und Freizeitsport hineinschnuppern, den der Verein ebenfalls im Bootshaus betreibt.
In der Vergangenheit hatte es der Verein schon zu einiger „Berühmtheit” gebracht. So gab es bereits 1963 die ersten Medaillen bei deutschen Meisterschaften und 1972 wurde der Verein zum Trainingszentrum für Kinder und Jugendnachwuchssport ernannt. 1976 war dann das Medaillenstärkste Jahr der BSG Funkwerk Köpenick.
Seit 1990 liegt die gesamte Vereinsarbeit auf den Schultern der Mitglieder. Egal, ob Training für Kinder und Jugendliche, Objektpflege oder Vereinsorganisation: alles wird von den Mitgliedern geleistet. Mit viel Elan und großem Zeiteinsatz wurde das Nötigste getat um den Verein vor dem Untergang zu retten. Erst seit kurzem ist wieder richtigeVereinsarbeit möglich.
Zunehmend stellt sich mit der Arbeit auch wieder der Erfolg ein. Besonders stolz ist der Verein auf seinen Deutschen Meister im Rennsport Sebastian Tubbesing und den Drittplazierten der Deutschen Meisterschaften der Herren, Dirk Fibiger aus dem vergangenen Jahr. Bereits 1994 konnte der KSC-Kanu, bneben anderen Erfolgen, voller Stolz auf einen mehrfachen Weltmeister schauen: Stefan Ulm siegte in den Junioren-Weltmeisterschaften.
Kanusport als Rennsport betreiben zur Zeit nur wenige ernsthaft. Die Masse, jung und alt betreibt diesen Sport aus Spaß an der Freude und zur Erholung. Sowie die Quecksilbersäule wieder etwas ansteigt, ziehen sie ruhig ihre Bahnen. Von Seglern, Surfern und sonstigen ist noch nichts zu sehen. Doch auch wenn der Winter die Seen noch fest im Griff hat, liegen die Kanuten nicht auf der faulen Haut. Da wird im Kraftraum geackert, oder durch den Winter-Wald gejoggt, in der Turnhalle trainiert oder im Schwimmbad der Kontakt zum nassen Element gewahrt. Einsteigen kann übrigens jeder, zu jeder Jahreszeit.
Auch das Gesellige kommt bei all dem Sport nicht zu kurz: Da werden Silvester, Fasching oder auch der Herrentag launig im Bootshaus gefeiert. Selbst Hochzeits- und Geburtstagsfeiern finden dort in urigem Rahmen statt. Um alles noch etwas schnieker zu machen (zum Feiern und zum Trainieren), wird das Bootshaus gerade das modernisiert - neue Sanitäranlagen, ein regendichtes Dach und eine zuverlässige Heizung sollen das Sportlerleben gemütlicher machen. Übrigens hat der Verein noch bis zum Jahr 2013 einen Pachtvertrag mit dem Bezirksamt Köpenick.
Neben den Arbeitseinsätzen für die 87 Mitglieder gibt es aber auch spaßige Wochenendfahrten. Für die Rennsportlern handelt es sich dabei meist um auswärtige Regatten (siehe Berichte „Aus den Vereinen”). Die Wanderpaddler fahren ebenfalls zu Wettkämpfen. Aber sie machen auch Urlaubsfahrten und Wochenendausflüge. Die Gruppe der Freizeitsportler fährt dagegen aus reinem Vergnügen mit dem Boot im Gepäck zu anderen nahen Gewässern.
Seit 1995 ist die Zahl der Vereinsmitglieder rege gewachsen - vor allem immer mehr Kinder und Jugendliche entdecken ihre Vorliebe für den Kanusport. Sie machen inzwischen 48% der Vereinsmitglieder aus. Gabi Müller, Frank Freyer

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