Müggelheimer Bote
6. Jahrgang, Ausgabe 05/2000  
April 2000 Home  |  Archiv  |  Impressum


Inhalt

Jetzt werden die Weichen für die Zukunft Müggelheims Gestellt!

Tipps für Einwendungen

Protestkundgebung gegen den Ausbau des Flughafens Schönefeld

Neue Erkenntnisse zur Beeinflussung unserer Gesundheit durch Flugverkehr

Flughafenausbau: Weitere Meldungen

Aufgespießt: Eine Flughafenveranstaltung der anderen Art

Oldtimer, Christoffels-Trunk und Festumzug laden zum Feiern ein

Aufgepasst: Die Seifenkisten rollen wieder

Winzer-Nächte mit Wein und Musik diesmal auf zwei Höfen

Ausstellung zum 100. Geburtstag der Wasserrettungsstation

"Bofi"-Ausstellung mit herzhaftem Lachen eröffnet

Rat, Tat und viel Spaß für die Senioren

Kippe wernsdorf endgültig dicht

Riesen-Zulauf: Chaos rund ums Recycling-Mobil

Mitraten erlaubt!

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Geschichten aus dem Müggelwald

© 2000 Müggelheimer Bote

Zuletzt aktualisiert am 06.05.2000

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Geschichten aus dem Müggelwald

was ist Frühlingsvogelfutter?

„Hallo, hört mich denn keiner? Hallo, hallo, ich möchte etwas wissen, wer kann mir helfen?” Paule Buntspecht rannte an dem hölzernen Laternenpfahl rauf und runter und hielt Ausschau nach seinen Freunden, von denen er Hilfe erwartete.

Er hatte nur eine Frage. Er wollte wissen, was in dem Vogelhäuschen für Futter lag. Es war Futter, was er zuvor noch nie in seinem Leben gefressen hatte. So etwas Leckeres musste doch einen Namen haben.

Es war kein Vogelfutter, das wusste er, denn dieses Vogelhäuschen besuchte er schon viele Jahre. Es war im Winter immer reichlich gefüllt mit Sonnenblumenkernen, mit süßen Krümeln, mit Äpfeln, mit Haferflockenmargarine und mit Meisenbällchen. Aber wie gesagt, das Leckerste lag nun zu Beginn des Frühlings in diesem Häuschen und den Namen kannte er nicht.

Dieses Futter bestand aus Haferflocken, Nüssen, Rosinen, getrocknetem Obst und Cornflakes. „Was ist das nur, ich will den Namen wissen”, brummelte Paule vor sich hin und rannte am hölzernen Laternenpfahl rauf und runter. Die Spatzen und Meisen saßen in der Hecke und im Fliederbusch und beobachteten den Specht. Komisch war es schon. Er rief hallo, hallo und lief rauf und runter.

„Spinnst du, oder tut dir was weh?”, fragte Kalle der Spatz.

„Ach da seid ihr ja”, rief Paule Buntspecht, „ich komme zu euch in den Fliederbusch und dann müssen mal miteinander quatschen.”

Er flog zu den Spatzen und Meisen. Als er bei ihnen im Fliederbusch saß, fragten ihn die Vögel: „Warum schreist du hier so rum, was willst du denn wissen?”

Paule schaute sich um. „Ja, das sind meine Freunde”, dachte er, „die werden mir bestimmt helfen.”

„Ihr kommt doch auch schon viel Jahre im Winter zu diesem Vogelhäuschen. Ist euch eigentlich aufgefallen, dass in diesem Frühjahr ein besonderes Futter in diesem Häuschen liegt?”, fragte er die anderen Vögel.

„Ein besonderes Futter”, riefen alle, „was soll das sein?”

„Nun hört doch mal weiter zu. Und ist euch auch aufgefallen, dass seitdem öfter viele andere Vögel hierherkommen?” „Ja, das stimmt”, riefen die Spatzen und Meisen. „Eichelhäher, Schwarzmeisen, Erlenzeisige und sogar den Buchfink haben wir schon gesichtet. Aber was hat das mit dem Futter zu tun?”

„Ich weiß es nicht”, sagte Paule, „aber ich denke es schmeckt allen so gut, dass sie nun jeden Tag so etwas Leckeres haben möchten.” Und Paule erzählte, warum ihm dieses Futter so schmeckte. Paule der Spatz überlegte.

„Eigentlich hast du recht, auch wir haben gemerkt, dass das Futter leckerer ist. Aber wir fressen es und dann ist es gut oder nicht gut. Aber warum schreist du nun so herum und was willst du wissen?”

„Ich will wissen, wie das Futter heißt”, sagte Paule Buntspecht.

Die Vögel waren sprachlos. Dann zwitscherten alle durcheinander: „Das ist doch wurscht.” „Warum willst du wissen, wie das Futter heißt?” „Friss es, freu dich und basta!” „Piep, piep, piep, ist der doof.”

Paule wurde immer trauriger. Waren das nun seine Freunde oder waren sie es nicht? Er wollte gerade davonfliegen, als Kalle der Spatz rief: „Seid mal ruhig. Wenn es ihm so wichtig ist, dann müssen wir ihm helfen.”

„Ja, aber wir wissen auch nicht, wie das Futter heißt”, schrien alle Vögel, „hast du eine Idee Kalle?”

„Ich habe keine Idee, ich weiß es”, sagte Kalle. Und Kalle erzählte. „Im Sommer waren Tom und Robby in den Ferien hier. Und jeden Morgen bekamen sie ein Schüsselchen voller Milch. Und in diese Milch wurde genau das eingeschüttet, was du uns beschrieben hast. Unser Frühlingsvogelfutter.” „Ha, ha, ha, Tom und Robby haben zum Frühstück Frühlingsvogelfutter bekommen”, lachten die Vögel.

„Ja, und”, fragte Paule, „ist das der Name, Frühlingsvogelfutter?”

„Nein”, sagte Kalle der Spatz, „das Futter heißt Müsli, schlicht und einfach Müsli.” „Müsli, ein schöner Name.” Paule Buntspecht bedankte sich bei seinen Freunden und flog davon. Ingrid Zweiniger

Viele weitere Geschichten und Märchen aus dem Müggelwald im Überblick finden Sie im Archiv des Müggelheimer Boten!

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