Müggelheimer Bote
10. Jahrgang, Ausgabe 11/2003
Oktober 2003
Müggelheimer Bote

Inhalt
Lösung für die Mountainbiker in Sicht
Der heilige Hubertus wacht über die Jäger
Dieter Hildebrandt strapazierte die Lachmuskeln der Zuschauer
Die "Mügge" findet erste Unterstützung
Dank an die Schulhoffest-Helfer
Von Feiern im Garten tobenden Kindern und bellenden Hunden
"Gosener Bub" veröffentlicht LP
Martinstag: Eine schöne Legende
Sportlergrößen im Müggelheim: Thomas Zweiniger
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Gedanken aus Müggelheim
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Serie für den Natur- und Gartenfreund
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Müggelheimer Bote
 

Gedanken aus Müggelheim

von Dr. Horst König


Unter der Wiese in unserem Garten ist wieder ein Maulwurf aktiv und es entstehen Maulwurfshügel, über die ich mich irgendwie ärgere, zumal sie in den letzten Tagen nicht nur an Zahl zunehmen, sondern auch Größen von bisher nicht gekanntem Ausmaß annehmen. Eine gute Bekannte, die es wissen muss, meint: Der Maulwurf gräbt sich tief ein, das deutet auf einen strengen Winter hin.

Nach der Hitze dieses Sommers kann ich das sogar als etwas Gutes ansehen: Also doch keine globale Erwärmung, kein Klimawandel? Das nun sollte uns nicht beruhigen. Jeder, der die Berichterstattung über ungewöhnliche Wetterereignisse verfolgt, kommt wohl nicht umhin anzunehmen, dass sich Ungewöhnliches mit unserem Klima tut. Eine Flutkatastrophe wie im letzten Jahr und ein heißer Sommer in diesem Jahr sind sicherlich keine eindeutigen Indizien für einen Klimawandel. Und ein vielleicht kalter Winter kündigt sicher keine Eiszeit an.

Doch die Hinweise, dass das Klima auf der Erde aus dem Gleichgewicht gerät, verdichten sich, und die Fachwelt ist sich weithin sicher, dass natürliche Ursachen zur Erklärung der Veränderungen nicht ausreichen. Wir Menschen beeinflussen das Schicksal unseres Planeten, sind ein wesentlicher Faktor im Klimageschehen geworden.

Es ist sicher ein Segen, dass Schweres und Bedrückendes im Leben der Menschen in der Erinnerung verblassen, das Gute aber bleibt. Wie sollten wir sonst leben? Aber es gibt Erlebnisse, die sollten wir bewahren. Flut und Dürre zeigen die Machtlosigkeit von uns Menschen und erinnern uns, dass wir im Zusammenwirken mit Natur und Schöpfung leben und Wege des Friedens mit ihr entwickeln müssen.

Und so frage ich mich: Gehört dazu auch, als ein ganz kleiner Baustein vielleicht, dass ich die Maulwurfshügel auf der Wiese akzeptieren muss, mich sogar darüber freuen sollte? Und wie steht‘s dann mit den Wildschweinen?