Müggelheimer Bote
10. Jahrgang, Ausgabe 11/2003
Oktober 2003
Müggelheimer Bote

Inhalt
Lösung für die Mountainbiker in Sicht
Der heilige Hubertus wacht über die Jäger
Dieter Hildebrandt strapazierte die Lachmuskeln der Zuschauer
Die "Mügge" findet erste Unterstützung
Dank an die Schulhoffest-Helfer
Von Feiern im Garten tobenden Kindern und bellenden Hunden
"Gosener Bub" veröffentlicht LP
Martinstag: Eine schöne Legende
Sportlergrößen im Müggelheim: Thomas Zweiniger
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
Leserbrief
Heimatverein
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Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
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Ehemalige Sportlergrößen in Müggelheim VIII

Vom Schwimmer und Trainer zum Sporttherapeuten: Thomas Zweiniger

von Gisela Winkelmann

Viele ehemalige Sportler die in irgendeiner Weise etwas mit dem Wassersport zu tun hatten, leben in Müggelheim. Im letzten Beitrag unserer kleinen Sportlerserie geht es um den seit 1997 in Müggelheim ansässigen Schwimmer und späteren Schwimmtrainer Thomas Zweiniger.

Thomas Zweiniger heute, als Sporttherapeut. Foto: wi.

Zehn Jahre lang betrieb er aktiven Leistungssport. Aufgewachsen ist der heute 42-Jährige in Prenzlauer Berg. Der ehrgeizige, gute Schüler Thomas begann zunächst mit der Leichtathletik, entschied sich dann doch für den Schwimmsport. Für den zu schnell heranwachsenden Thomas war diese Sportart zugleich eine Therapie. Von 1969 an trainierte er im Verein TSC in der Schwimmhalle Gartenstraße (Prenzlauer Berg). „Meistens begleitete mich meine Mutter zum Training, schon damals erdachte sie sich lustige, spannende Geschichte für mich zum Schlafengehen”, erinnert sich der ehemalige Schwimmer. (Seine Mutter, Ingrid Zweiniger, ist die Autorin unserer „Geschichten aus dem Müggelwald”.

Durch enorman sportlichen und schulischen Fleiß kam er auf die Kinder- und Jugendsportschule Dynamo in Weißensee (1972). Erst nach dem Abitur verließ er diese Schule.

In der Zeit von 1970 bis 1982 hatte er bereits große Erfolge im Schwimmsport. 1976 wurde er DDR-Juniorenmeister über 100 Meter Schmetterling in Berlin, nahm an den Junioren-Europa-Meisterschaften in Oslo (1976) teil. Zweiniger war erfolgreich bei Spartakiaden, Länderkämpfen und internationalen Jugendwettkämpfen. Der Schwimmer wurde Mitglied der DDR-Nationalmannschaft. Sein Studium an der DHfK in Leipzig (1984-1988) schloss er als Dipl. Trainer im Sportschwimmen und Dipl. Sportlehrer mit „sehr gut” ab.

Nach seiner geglückten aber abenteuerlichen Flucht aus der DDR in den Westen 1988 begann Zweinigers Karriere als Trainer in Wuppertal. Der Verein Wuppertaler Wasserfreunde stellte ihn als Bundestrainer ein 1992 erhielt er die Ehrenplakette der Stadt Wuppertal als Trainer des Jahres. Im Buch „Wuppertals Olympiageschichte” schreibt der Chronist Peter Keller: „Für die Olympischen Spiele 1992 qualifizierten sich mit Simone Osygus, Christian Poswiat und Betina Ustrowski drei Aktive der Wasserfreunde und des Trainers Zweiniger. In Barcelona hat er seine Sportler von der ersten bis zur letzten Minute betreut. Zweiniger wechselte nach den Olympischen Spielen 1992 von den Wasserfreunden Wuppertal und ist inzwischen für die Schwimmgemeinschaft Bochum-Wattenscheid als Trainer tätig. Dort betreut er unter anderem noch Simone Osygus.” Drei silberne und zwei bronzene Olympia-Medaillen gingen in seiner Trainerzeit auf sein Konto. Aber auch einen zweiten und einen dritten Platz konnten seine Schützlinge bei Weltmeisterschaften verbuchen, bei den Europameisterschaften reichte es sogar für siebenmal Edelmetall.

Der engagierte 1,92 Meter große Sportler war als Dozent im Fachbereich Schwimmen an der Bergischen Universität Wuppertal, als Schwimmlehrer in den Schulen und als Übungsleiter im Behindertensport tätig. Im größten Unfallkrankenhaus Europas in Berlin-Marzahn, arbeitet Thomas Zweiniger seit 1997 als Sporttherapeut. Die Betreuung von Querschnittsgelähmten, Amputierten und allgemeiner Chirurgie-Patienten hat er zu seiner Aufgabe bestimmt. Im Juni diesen Jahres begann er eine Ausbildung zum Qi Gong-Lehrer in der chinesischen Medizin (TCM).

„In meiner Freizeit fahre ich Fahrrad und jogge regelmäßig. Den 30. Jubiläums-Marathon-Lauf auf dem Rennsteig bin ich letztes Jahr natürlich mitgelaufen. Die Strecke war 75 Kilometer lang. Es war anstrengend, machte aber dennoch Spaß”, sagt der jungenhaft wirkende Sportler.

Als Mexiko-Fan verbringt er seinen Urlaub fast nur in Mexiko. Seine langjährige mexikanische Lebensgefährtin hat Thomas Zweiniger allerdings in Berlin kennengelernt.