Müggelheimer Bote
10. Jahrgang, Ausgabe 06/2004
Juni 2004
Müggelheimer Bote

Inhalt
Zukunft der Campingplätze vorerst gesichert
Müggelheimer Kirche feiert ihren 200. Geburtstag
"Bilder unserer Kirche" - Ausstellung zum Jubiläumsfest
Mit Opas Flugboot einmal um die Welt
Krumme-Lake-Moor bleibt ein Sensibelchen
Äthiopien - eine Jugendreise
Mit Glitzerpuscheln und Grandezza durch die Turnshow
Ein Monat der Verbrechen liegt hinter uns
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
Aus der BVV
Leserbriefe
Kleinanzeigen
Kirche
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
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Müggelheimer Bote
 
Geschichten aus dem Müggelwald

Die Suche nach dem Haus
(zum Weltumwelttag am 5. Juni)

Wenn der Winter zu Ende geht und der Frühling durch den Müggelwald zieht, dann sind die Vögel auf der Suche nach einem ruhigen, sicheren Haus. Kein Vogelhaus, wo sie im Winter ihr Futter finden. Nein, ein anderes Haus, eben ein Haus für Vögel. Gibt es nicht? Gibt es doch!
Wieder waren viele Vögel in diesem Frühjahr auf der Suche nach diesem Haus. Sie brauchten es, um ihre Nester zu bauen. Die Eier mussten gelegt werden und dann hatten die Vogeleltern die Aufgabe, sich auf die Eier zu setzen und sie auszubrüten. Das ist eine schwere Arbeit, denn die Eier müssen immer schön warm gehalten werden, damit sich aus dem schlüpfrigen Inhalt im Ei ein kleiner Vogel entwickeln kann.
Weil es aber viele Tiere gibt, die gerne einmal ein kleines Vögelchen fressen oder ein Ei aus dem Nest klauen, haben es die Vögel im Frühjahr, wenn sie brüten, besonders schwer. Also muss ein sicherer Platz gesucht werden.
Nun sind einige Vogelhäuser im Angebot: Baumhäuser, Briefkästen, Nistkästen, dichte Hecken, Menschenwohnhäuser und -Schuppen. Es gibt bestimmt noch mehr, aber im Moment fallen mir keine weiteren Nistplätze mehr ein.
Die Vögel brauchen also einen sicheren und ruhigen Platz. Und das ist manchmal nicht einfach, solch einen Platz zu finden.
Gut, Briefkästen gibt es an jedem Gartenzaun, aber sie sind meistens aus Metall. Metall ist kalt und auf den Straßen herrscht außerdem Lärm durch den Autoverkehr. Außerdem sind bei den meisten die Eingänge verschlossen. Also ein Platz mit der Note „ausreichend”. Die dichten Hecken, die Dächer an Menschenwohnhäusern oder Schuppen sind auch nicht so sicher. Erstens mögen viele Menschen nicht, wenn sie ihr Eigentum mit Tieren teilen sollen. Aber das Wichtigste ist, dass die Nistplätze sehr unsicher sind. Sie können zu schnell von den Räubern überfallen werden. Die Räuber sind beispielsweise große Vögel, Katzen, Marder und Eichhörnchen.
Also bleiben uns jetzt noch die Nistkästen aus Holz, die die Menschen bauen und an Bäumen befestigen. Auch im Winter gibt es Nistkästen. Sie werden vom Förster aufgehängt und nach der Brutzeit wieder gereinigt, damit sie im nächsten Frühjahr wieder sauber sind.
Muss ja wohl auch sein, denn die kleinen Vogelbabys haben keine Windeln um. Alles klar?
Und zum Schluss will ich euch noch etwas über die Baumhäuser sagen. Es sind die schönsten und sichersten Vogelhäuser: Alte Bäume mit großen Löchern.
So etwas habt ihr bestimmt schon einmal in unserem Müggelwald gesehen. Diese Baumhäuser werden von vielen Tieren benutzt. Auch Fledermäuse halten sich darin auf. Und da kann es schon mal passieren, dass die Fledermäuse im Frühjahr ihre Baumhöhle verlassen und die Vögel dann dort einziehen. Es war der Winterschlafplatz für die Fledermäuse. Und nun wird diese Baumhöhle von den Vögeln als Nistplatz genutzt.
Der Specht hatte zum Beispiel viele Jahre in einem alten Baum seine Vogelbabys großgezogen. In diesem Jahr hat sich ein Kleiber diese Baumhöhle zum Brüten ausgesucht.
Es ist also wichtig, dass wir den kleinen und großen Piepmätzen helfen, ihre Vogelbabys groß zu ziehen. Ruhe und Verständnis für die Tiere, die in unserer Umwelt leben sind wichtig, damit wir noch lange unsere Freude an diesen Tieren haben. Ingrid Zweiniger