Ein Monat der Verbrechen liegt hinter uns
Brandstiftung, Schmierereien, Diebstähle
Ein Monat voller Kriminalitätsdelikten liegt hinter uns: Brandstiftung,
Diebstahl, Graffitis. Soviel, und dann noch augenfälliges,
ist in den ganzen vergangenen Monaten nicht passiert.
In der Nacht zum 1. Mai schlugen die Brandstifter zu: Feuer im Café
Lila. „Die Brandstifter müssen den Zeitpunkt genau abgepasst
haben, denn 20 Minuten nachdem mein Koch als Letzter die Gaststätte
verlassen hat, ging schon der Notruf bei der Feuerwehr ein”,
erzählt Jeanette Strohrmann. Seit dem Tag ist ihr Lokal geschlossen,
der Verdienstausfall gerade durch die Feiertage immens. Die Gaststätte
selbst wurde vom Feuer glücklicherweise nicht allzu stark betroffen.
Doch der hölzerne Anbau hinter dem Haus brannte komplett nieder.
„Dort hatte ich Zeltgarnituren, Bierfässer und Container
stehen und alles, was ich so verleihen konnte. Nun ist alles weg”,
sagt sie traurig. Küche, Toiletten und Vorratsraum sind zum
Teil auch Opfer der Flammen beziehungsweise der Hitze geworden.
Inzwischen ermittelt die Kripo. Es wird von Brandstiftung ausgegangen.
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Der Anbau vom Café Lila liegt in Trümmern. Auch der alte Lkw wurde Opfer der Flammen. Foto: Jacobius
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In der selben Nacht wurde das Haus des Fuhrunternehmens Beeskow
am Dorfanger mit großen weißen Buchstaben beschmiert
- von Graffiti kann da eigentlich keine Rede mehr sein.
Am 13. Mai gab es dann einen besonderen „Leckerbissen”.
Zumindest sahen das diverse Lokaljournalisten so. Der in der Boulevardpresse
als „Motoryacht-Hasser” benannte Mann ging der Poliei
auf einer Insel im Naturschutzgebiet Gosener Wiesen ins Netz. Ein
Jäger, der auf der nicht bewohnten Insel sein Jagdrevier hat,
kam dem 36-jährigen Marzahner auf die Spur. Inzwischen wurde
gegen den Mann Haftbefehl erlassen. Ihm wird Einbruch und Brandstiftung
an mehreren Yachten vorgeworfen. Zuletzt soll er im März in
Grünau zugeschlagen haben - der dritte Anschlag dieser Art
und gleich drei Boote auf einmal betroffen.
Nachdem der Jäger auf der Insel auf verräterische Spuren
stieß, informierte er die Polizei. Die stießen dann
auf den schwarz gekleideten Mario K. Vermutlich seit mehreren Monaten
schon hatte der Mann auf der Insel gehaust. Mitten im Sumpfgebiet
baute er sich ein Lager auf, schlief in einem Zelt. Einige Meter
entfernt stand ein schallisolierter Generator. Außerdem gab
es zwei durch Tarnnetze gut geschütze Lager. Mehrere der dort
gefundenen Gegenstände konnte die Polzei später als Diebesgut
von den Yachten identifizieren. Außerdem hatte Mario K. sich
eine Schiffsanlegestelle eingerichtet, mit Seilwinde, mittels derer
er sein Plastikboot außer Sichtweite ins Landesinnere ziehen
konnte. Über die Beweggründe dieses Yacht hassenden Einsiedlers
gibt es noch keine Erkenntisse.
Mitte Mai schlugen dann Diebe mitten im Ort zu. Im Bereich um die
Duchrother Ecke Staudernheimer Straße sollen aus 14 Autos
die Radios geklaut worden sein.
Ein bisschen viel für einen so kurzen Zeitraum. Also: Augen
auf in Müggelheim! Vor allem, weil jetzt auch die Sommer-Urlaubszeit
beginnt. sip
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