Müggelheimer Bote
11. Jahrgang, Ausgabe 12/2004
Dezember 2004
Müggelheimer Bote

Inhalt
Feuer und "Verletzte" bei Großübung der Freiwilligen Feuerwehr
Ein Stück Hollywood in Neu-Helgoland
In der Ruhe liegt die Kraft - Die neue Schulordnung
Kiefern und Eichen kränker denn je
Ein schönes Weihnachtsfest und viel Glück im Jahr 2005!
Hotel am Seddinsee wartet auf Investor
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Müggelheimer Bote
 

Gedanken aus Müggelheim

von Simone Jacobius


„Manches Herrliche der Welt

In Würde alt werden. Der Herbst des Lebens. Die Weisheit des Alters. Schöne Worte. Aber treffen sie auch auf die heutige Gesellschaft zu, treffen sie vor allem auch auf die kommenden Generationen der Alten zu?

Ich bin eigentlich ein positiv eingestellter Mensch. Aber jetzt habe ich ein Buch gelesen, dass mir wirklich zu denken gibt: „Das Methusalem-Komplott“ von Frank Schirrmacher. Ein gutes Buch mit vielen, vielen Zahlen – eines, das aufrüttelt und zum Umdenken auffordert. Im Jahr 2020 wird mehr als ein Drittel der Bevölkerung Deutschlands älter als 60 Jahre alt sein, jeder dritte Deutsche ist im Jahr 2050 älter als 80 Jahre und die Zahl der 100-Jährigen verzehnfacht sich bis 2067. Das bringt ein Umdenken mit sich. Junge und Alte dürfen sich dann nicht mehr als Konkurrenz sehen, sie müssen miteinander umgehen, die Stärken des jeweils anderen akzeptieren und nutzen, aber auch die Schwächen tolerieren. Das Miteinander ist wichtig.

Eigentlich auch heute schon. Doch was zeigt die Wirklichkeit. Viele Menschen fühlen sich mit dem Ausscheiden aus dem Berufsleben als altes Eisen abgeschoben. Sie fühlen sich nicht mehr gebraucht. Obwohl sie noch kraft- und ideenstrotzend im Berufsleben standen, werden sie aufgrund einer dubiosen Altersgrenze abgeschoben, einfach kalt abserviert. Vielen raubt man damit ihren Lebensinhalt, ihre Meinung zählt fortan nicht mehr. Besonders ausgeprägt ist das bei den Menschen, die wenig andere Interessengebiete haben, die sie auch nach der Berentung oder Pensionierung weiter ausüben könnten. So wird aus Lebenslust im Alter ganz schnell der Lebensfrust.

Hier muss jeder an sich arbeiten, egal ob jung oder alt. Wege müssen gefunden werden, damit auch die Alten weiterhin das tun können, was ihnen liegt. Etwas, wofür sie gebraucht werden. Etwas, wofür es lohnt zu leben. Denn trotz der Innovationen der Jungen, auf die Erfahrungen der Alten kann man nicht verzichten. Die Zukunft im Zeitalter der Überalterung kann nur aus einer Symbiose bestehen.

Fangen wir doch schon mal damit an. Akzeptieren wir Noch-Jungen die ältere Generation, profitieren wir von ihren Erfahrungen und überlegen wir schon mal, wie wir uns später, als Rentner, in die Gesellschaft einbringen können, so dass wir als vollwertiges Mitglied gesehen werden und nicht als altes Eisen an Depressionen erkranken. Denn Fakt ist: Wir werden immer älter, haben also immer mehr Jahre als Alte im Ruhestand zu verbringen. Arbeiten wir daran, dass wir auch im Alter als vollwertige Menschen anerkannt und nicht als senile Alte abgetan werden!