Müggelheimer Bote
11. Jahrgang, Ausgabe 12/2004
Dezember 2004
Müggelheimer Bote

Inhalt
Feuer und "Verletzte" bei Großübung der Freiwilligen Feuerwehr
Ein Stück Hollywood in Neu-Helgoland
In der Ruhe liegt die Kraft - Die neue Schulordnung
Kiefern und Eichen kränker denn je
Ein schönes Weihnachtsfest und viel Glück im Jahr 2005!
Hotel am Seddinsee wartet auf Investor
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
Jugendclub Mügge
Aus der BVV
Leserbrief
Kleinanzeigen
Kirche
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
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Müggelheimer Bote
 

Das Team vom Müggelheimer Boten wünscht allen Müggelheimern ein schönes Weihnachtsfest und viel Glück im Jahr 2005!

Der Mythos um den Mistelzweig

Wer kennt ihn nicht, den Brauch mit dem Mistelzweig. Ganz fest ist er mit der Weihnachtszeit vereint - doch wieso? Was hat es mit diesem Gewächs auf sich?

Der Mistelzweig hat das Küssen zwar nicht erfunden, aber er hat es gefördert - zumindest in England. Wer dort mit einem hübschen Mädchen oder einem netten jungen Mann unter dem Zweig mit den weißen Beeren steht, muss freilich die Spielregeln streng beachten: Pflückt man eine Beere - ein Kuss; zwei Beeren - zwei Küsse. Wenn keine Beeren mehr da sind, ist Schluss mit der Küsserei.

Die Misteln sind viel interessanter, als man beim ersten Blick vermuten würde. Die wilde Pflanze, von der es etwa 1400 Arten gibt, wächst meist hoch oben in den Wipfeln der Bäume. Wo man auch leben mag - in Senegal oder Schweden, in Wales oder Japan -, überall hängen Misteln zwischen Himmel und Erde. Wenn die übrige Natur ihr Winterkleid angelegt hat, sind sie eine wahre Augenweide.

Die Misteln werden Anfang Dezember als Weihnachtschmuck gepflückt. Da man sie mit der Hand nicht erreichen kann, schießt man sie mit dem Gewehr herunter oder holt sie mit gabelförmigen Stangen vom Baum.

Wie der Mistelzweig zum Weihnachtsgrün wurde, ist nicht bekannt. Seine Beeren reifen jedoch nur im Dezember, gerade rechtzeitig für die Weihnachtsbräuche. Schon bei den altgermanischen Feiern der Wintersonnenwende spielten Misteln eine Rolle. Auch das Kuss-Spiel sehen einige Historiker als ein Überbleibsel des skandinavischen Glaubens, nachdem die Pflanze heilig ist; deshalb schlossen Krieger, die unter einer Mistel im Wald zusammenstießen, für den Tag Waffenstillstand.

Über keine andere Pflanze gibt es eine so umfangreiche Literatur, eine so ausgedehnte Mythologie. Die Sagen um den Mistelzweig reichen weit zurück in ein Zeitalter lange vor Christi Geburt. Lange Zeit wurde die Pflanze wegen ihrer geheimnisvollen Zauberkräfte verehrt. Die alten Griechen betrachteten sie als ein Mittel gegen Gift. Andere Völker glaubten, sie vor Feuer und Krankheiten schützen, Hexen und böse Geister abwehren.

Als dann die Priester an Macht gewannen, wurde der Mistelzweig zum Symbol von Mut, Gesundheit, Fruchtbarkeit und Glück. Ein Mistelzweig am Jagdhut verhalf mit Sicherheit zu reicher Beute. Die holstinischen Bauern schmückten jede Kuh, die als erste im neuen Jahr kalbte, mit Mistelzweigen, streuten die Beeren aufs Heu und mischten sie zur Saatzeit unter die Hirse und anderes Getreide. Frauen, die vergeblich auf Kindersegen hofften, banden sich einen Zweig um den Hals oder legten ihn unters Kopfkissen.

Seit dem Altertum gilt die Mistel als ein Mittel gegen Epilepsie und Schwindelanfälle. Sebastian Kneipp pries ihre Wirkung gegen Fallsucht. Selbst in der modernen Medizin konnte sich die Mistel behaupten. Blätter und Saft der Pflanze enthalten einen Stoff, der den Blutdruck senkt.

Am beliebtesten ist die Mistel jedoch als Weihnachtsschmuck. Noch immer erfreut man sich an dem Wintergrün, das seit undenklichen Zeiten die Phantasie der Menschen in vielen Teilen der Welt beflügelt hat.


Die Heilige Nacht


Tausend güldne Sterne stehen
Heute Nacht am Himmelszelt.
Denn es ist die Nacht der Nächte,
Weihnachten ist's in der Welt.
Tief verschneit sind Zaun und Hecken.
Aus dem Walde äugt ein Reh,
schaut zum Weihnachtsbaum der Tiere
der dort steht im tiefen Schnee.
Förster hat den Tieren heute
reichlich ihren Tisch gedeckt.
Jeder soll das Rechte finden,
Häschen sich sein Schnäuzchen leckt.
Selbst der Fuchs ist heute friedlich
wünscht dem Reh ein frohes Fest.
Meise schaut vom Baum herunter
Holt ein Körnchen sich ins Nest.
Könnte es doch alle Tage
so wie heute friedlich sein.
Leider nur einmal im Jahre
strahlt die Welt im Kerzenschein.

Christina Telker


Nordmanntanne ist die Nr.1 der Weihnachtsbäume

Die ersten Schneeflocken sind gefallen, das erste Licht ist am Kranz entzündet und der geputzte Stiefel wartet auch bereits. Um die weihnachtliche Vorfreude perfekt zu machen fehlt nur noch der Weihnachtsbaum.

Rund 70 Prozent aller Käufer entscheidet sich für die Nordmanntanne, deren sattgrüne Nadeln sehr lange halten. Die Blaufichte wird von vielen wegen ihres unvergleichlichen Duftes geschätzt, den sie im warmen Zimmer entfaltet. Mit ihren blaugrünen, leider etwas stechenden Nadeln hält sie ebenfalls bis weit ins Neue Jahr hinein. Für alle, die einen Zweitbaum für Flur und Terrasse suchen, ist sie außerdem eine echte preisliche Alternative.

Auf den Plätzen des Weihnachtsbaum- Paradieses werden auch Liebhaber der Schwarzkiefer mit ihren langen Nadeln und der guten alten Rotfichte fündig.

Der Werderaner Betrieb produziert auf rund 30 ha seit etwa 15 Jahren vor allem Nordmanntannen und Blaufichten. Diese bringt er frischgeschlagen auf seine Plätze in und um Berlin. Wer sein Bäumchen lieber selber schlagen möchte, kann dieses auch auf der Plantage in Werder am 3. und 4. Adventswochenende tun. Bei Glühwein und anderen Leckereien kann man sich dabei in zweierlei Hinsicht auf die Feiertage vorbereiten.

Na dann – Frohes Fest!


Weihnachtsmarkt

Tief verschneit stehn kleine Buden
preisen ihre Waren an,
duften tut´s nach Pfefferkuchen
und nach Glühwein dann und wann.

Stollen gibt’s und Pflaumenmännchen
drüben tönt ein Weihnachtslied
Menschen laufen mit Geschenken was
man hie nicht alles sieht!

Hast du´s große Los gezogen,
oder einen Hauptgewinn?
Sahst vom Riesenrad von oben
über all den Trubel hin?

Dort die hübschen Märchenwesen,
Hänsel mit der Gretel lacht.
Auch der Weihnachtsmann hat eben
Kinderherzen froh gemacht.

Hast du schon dein Weihnachts-
bäumchen,
sonst nimm dir gleich einen mit.
Dauert nur noch ein paar Tage,
dann strahlt er im Kerzenlicht.

Christina Telker