Müggelheimer Bote
13. Jahrgang, Ausgabe 04/2007
April 2007
Müggelheimer Bote

Inhalt
Vom Traum zum Albtraum
Skireise der Grundschule nach Tschechien
Mopsfidel ins 25jährige Jubiläum
Rauchfreie Zonen in Müggelheims Gaststätten
Aktuelles aus dem BVBB
Frohe Ostern!
Daniela Dahn in Müggelheim
Reflexion eines Newcomers
Weitere Meldungen
Karikatur
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
Aus der BVV
Neues aus Treptow-Köpenick
Leserbrief
Kleinanzeigen
Heimatverein
Kirche
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
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Ostern - ein Schlüsselerlebnis

Von Seelsorgerin Regina Schulz

Erlebnisse mit Schlüsseln stellen in unserem Alltag ein unerschöpfliches Thema dar. Wir könnten wohl alle etwas darüber erzählen: von verlorenen Schlüsseln, von Schlüsseln, die sich im Haus befanden, während wir draußen standen, von Schubladen, zu denen kein Schlüssel mehr zu passen schien, von Schlüsseln, bei denen sich niemand mehr erinnerte, wo sie eigentlich hingehörten.

Früher galt der Schlüssel als Statussymbol. So schloss die Hausherrin damit Speisekammer und Vorratsräume auf. Ein besonders bekannter Schlüsselverwalter ist der Apostel Petrus. Der Volksglaube erzählt, dass er damit die Himmelstür aufschließt. Kein Wunder, dass wir auch im übertragenden Sinne sagen: „Da hat sich mir etwas erschlossen.“ Oder „Das Geheimnis habe ich endlich entschlüsselt.“ Manchmal eröffnet sich uns die Antwort auf eine Lebensfrage, mit der wir uns schon lange herumschlagen oder für ein persönliches Problem, das unlösbar schien. Nicht umsonst nennen wir solche Momente Schlüsselerlebnisse. Noch viel bedrängender empfinden wir uns als hilf- und machtlos, wenn wir sehr dunkle Phasen in unserem Leben durchleiden, etwa durch den Verlust eines lieben Menschen. Wir sind in unseren Schmerzen gefangen und können uns des Gefühls nicht erwehren, wie eingeschlossen zu sein. Manchmal sind es tiefgreifende Erschütterungen und manchmal - oberflächlich betrachtet - Kleinigkeiten. Doch sie rühren an alte Wunden und hauen uns die Beine weg. Eingeschlossen! Es kann dann sein, dass wir an allem, was wir getan haben zweifeln, an allem, wofür wir uns eingesetzt haben.

In solchen Augenblicken ahnen wir, wie den Frauen zu Mute war, die damals vor 2000 Jahren am Ostermorgen zum Grab Jesu gingen. Hinter ihnen lagen Tage gekennzeichnet durch das Grauen des Sterbens Jesu. Vor ihnen lagen Tage gekennzeichnet von Trauer, Müdigkeit und Enttäuschung. Sie fühlten sich eingeschlossen in ihrer Angst, Trauer und Resignation. Am Ostermorgen wandelt sich etwas für sie. Der Stein vor dem Grab ist weggewälzt. Jesus ist nicht da. Als habe jemand den Raum des Todes aufgeschlossen. Als hätte jemand den Schlüssel in der Hand, der zum Leben führt. Sollte das möglich sein? Das hieße ja, dass nichts so bleiben muss, wie es ist, dass sie weitergeht, die unendliche Geschichte des Lebens.

Nach einiger Zeit fragten Christinnen und Christen genauer: Was hat es mit dem Schlüssel des Todes auf sich? Und sie überlegten, Gott hat Jesus sozusagen einen Schlüssel übergeben. Eingeschlossen in ein Land des Vergessens, das war für die Menschen damals die Hölle. Tod und Hölle - ein Begriff. Trost bedeutete die bildhafte Vorstellung: Christus hat diesen Raum aufgeschlossen. Die Tür kann nicht wieder zugeschlagen werden. Christus hält den Schlüssel in der Hand, - für immer. Für uns heutige Menschen ist diese Bilderwelt unvertraut geworden. Aber die Vorstellung eines Raumes, in dem wir mit unserem Leid eingeschlossen sind, ist uns alles andere als fremd. Das alte Weltbild ist überholt. Gewiss. Aber wir können es für uns abwandeln. Es gibt einen Schlüssel zu unserem verschlossenen Raum. Irgendwann werden wir frei sein. Vielleicht wird uns ein Wort erreichen, das unser Herz aufschließt. Oder ein unaufdringlicher Rat trifft genau unsere Situation. Es ist, als habe jemand den Schlüssel zu uns entdeckt und wir wagen erste Schritte hinein ins Leben.

Das ist Ostern für mich: Gott vermag Räume zu öffnen, die in ein neues Leben hineinführen.


Partnerschaft mit Rottevalle nur noch auf privater Ebene

Anfang Februar hat sich in der Kirche eine Gruppe von Menschen getroffen, die teils schon seit vielen Jahren die Kontakte zu den Partnergemeinden in Rottevalle in den Niederlanden gepflegt und mitgestaltet hat. Anlass zu diesem Treffen war ein Brief, den die Freunde von der Ökumenischen Friedensgruppe Rottevalle in der Weihnachtszeit geschickt hatten, in dem sie Vorstellungen zur weiteren Gestaltung der Verbindung zwischen Rottevalle und Müggelheim mitgeteilt haben.

Nach einem Rückblick auf den Höhepunkt des „25jährigen Jubiläumstreffens“ und die gemeinsamen guten Jahre steht die Frage: „Wie gehen wir weiter?“ Und dann wird festgestellt: „Die Gruppe ist nicht größer geworden, aber wir sind alle 25 Jahre älter. Die Veranstaltung kostet immer mehr Mühe, und unsere Versuche, die Gruppe auszubreiten (mehr Jugendliche), sind nicht gelungen. … Wir in Rottevalle haben gesagt, lasst uns weiter gehen als gute Freunde, mit teueren Erinnerungen und einer wertvollen gemeinsamen Geschichte. Besucht einander, schreibt einander, ruft einander an. Aber nicht mehr als Gruppe. Wir hoffen, dass Sie uns verstehen.“

Diesen Gedanken konnten sich die Teilnehmer des Zusammentreffens nicht verschließen, auch wenn ein gewisses Bedauern deutlich war.

In einem vorbereiteten Antwortbrief nach Rottevalle heißt es dann auch nach einem Dank für die gemeinsamen Jahre: „Der Gedankenaustausch über die Grenzen hinweg, die Diskussionen von der Friedensfrage im Ost-West-Konflikt bis hin zum Islam waren immer ein besonderer Gewinn. In gleicher Weise unsere Gespräche über den Glauben und die von Ihrer Gruppe lebendig gestalteten Gottesdienste. Zu den Realitäten zählt aber auch, dass es uns nicht gelungen ist, die Jugend in ausreichender Weise in die Partnerschaftsbeziehungen zu integrieren. Das bedauern wir sehr. So müssen wir wohl versuchen, die Beziehungen aus der Gruppenpartnerschaft in freundschaftliche Beziehungen zwischen den Familien überzuleiten. Wir folgen Ihrem Aufruf: Besucht einander, schreibt einander, ruft einander an. In diesem Sinne sollten wir unsere Beziehungen ohne Gruppenbesuche weiterführen. Wir laden alle Rottevaller dazu ein.“

Dass auch in Rottevalle der Wunsch besteht, die Beziehungen „in anderer Form“ weiterzuführen, wird auch in den persönlichen Briefen aus Rottevalle deutlich. Auch in Rottevalle wird in den drei Gemeinden weiter über das gemeinsame Thema der letzten Treffen, die christlichen Werte im vereinten Europa und das Verhältnis zum Islam, nachgedacht, so dass auch in dieser Hinsicht die Zuversicht besteht, dass die Kontakte nach Rottevalle weitergehen. Die Gemeinden dort sind weiterhin in die sonntägliche Müggelheimer Fürbitte eingeschlossen. Für den Gemeindekirchenrat Horst König, Andrea Geisler


Kirchentermine im April

Gottesdienste
Sonntag, 1.4., 10 Uhr: Familiengottesdienst zum Palmsonntag - Elternkreis, Pfarrr Menthel
Freitag, 6.4., 10 Uhr (Karfreitag): Abendmahlsgottesdienst - Pfarrer Menthel
Ostersonntag, 8.4., 10 Uhr: Ostergottesdienst - Pfarrer Schmidt
Ostermontag, 9.4., 10 Uhr: Ostergottesdienst - Pfarrer Menthel
Sonntag, 15.4., 10 Uhr: Gottesdienst - Pfarrer Wilinski
Sonntag, 22.4., 17 Uhr: Musikalischer Abendgottesdienst mit Michael Stöckigt (Orgel); Predigt - Pfarrer Menthel
Sonntag, 29.4., 10 Uhr: Gottesdienst - Dr. König.


Gemeindekirchenrat: Dienstag, 17.4., 19.30 Uhr
Treff der älteren Generation: Mittwoch, 4.4., 14 Uhr bei Frau Damm
Junge Gemeinde: montags 19 Uhr, Kirchstraße 4 in Köpnick (außer in den Ferien)
Konfirmandenkurse: 20.-22.4. Wahlkurs „Tod und Auferstehung” in Gussow; 27.-29.4. B-Kurs in Gussow
Umweltkreis: Achtung, Änderung! Dienstag, 24.4., 20 Uhr bei Familie König, Darsteiner Weg 38
Gesprächsabende in der Alten Schule:
2.4., 20 Uhr - „Wachsende Armut, wachsender Reichtum” - Analysen, Ideen, Aktionen referiert von Ronald Blaschke
Montag, 16.4., 20 Uhr - „Perspektivwechsel”; Die Schriftstellerin Daniela Dahn berichtet vom Weltsozialforum in Nairobi und liest einen unveröffentlichten Text über die Begegnung mit Angehörigen des Massai-Volkes.