Müggelheimer Bote
15. Jahrgang, Ausgabe 9/2009
September 2009
Müggelheimer Bote

Inhalt
36 Ferienhäuser auf Rübezahl-Gelände?
Grottewitzhaus wird zum "Gasthaus Müggelheim"
Die letzten Tage auf dem Zeltplatz
Müggelheimer gewann Bronze bei Kanu-WM
Ausstellung zur "Geburt" Müggelheims
Senioren wollen auch mal Berge sehen ...
Eine Stadt in Berlin wird 800
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Heimatverein
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Serie für den Natur- und Gartenfreund

Die Jagd nach der Ambrosia läuft

von Simone Jacobius

Ambrosia-Alarm in Müggelheim: Die ersten blühenden Pflanzen sind Ende August am Grünstadter Weg entdeckt worden. Das Traubenkraut Ambrosia ist der Schrecken aller Allergiker. Schon wenige Pollen reichen aus, um Astmaanfälle, Heuschnupfen, tränende Augen und Hautirritationen auszulösen. Die Pflanze, die ursprünglich aus Amerika stammt, gilt als hochallergen. Im warmen Berliner Stadtklima wird sie besonders agressiv. Jetzt soll Jagd auf die Ambrosia gemacht werden. Eine Expertengruppe aus Fachleuten der FU-Berlin, der Senatsverwaltung für Gesundheit und dem Bundesinstitut für Kulturpflanzen hat jetzt ein „Berliner Aktionsprogramm gegen Ambrosia” ins Leben gerufen. Die Pflanze soll mit Stumpf und Stiel ausgerottet werden.

In einem Standort-Atlas werden die bisherigen Fundorte aufgelistet. In sieben Bezirken sind insgesamt 95 Ambrosia-Scouts unterwegs, die Standorte ausfindig machen und die Pflanze beseitigen. Übrigens sollen alle Standorte gemeldet werden, damit sie in dem Atlas aufgelistet werden können (im Internet unter www.fu-berlin.de/ambrosia). In betroffenen Teilen Frankreichs sind bereits 12 Prozent der Bevölkerung gegen die Ambrosia allergisch - dazu soll es in Berlin nicht kommen.

2007 galt Treptow-Köpenick als einer der Schwerpunkte, im vergangenen Jahr lag er eher in Steglitz-Zehlendorf. Wie es in diesem Jahr ist, ist noch nicht absehbar. Die Pflanze breitet sich seit 2006 in Berlin rasant aus. Verbreitet wird sie vor allem über Vogelfutter aus Süd-Ost-Europa, das neben Sonnenblumenkernen auch viele Ambrosia-Samen enthält. Etwa 80 Prozent der Proben waren verseucht, haben Biologen erforscht.

Wer eine Pflanze entdeckt, sollte sie allerdings nur mit Handschuhen und Atemmaske herausreißen. Denn selbst das Berühren löst allergische Reaktionen aus. Die Ambrosia ist das stärkste Pollenallergen, das weltweit bekannt ist.

Doch es ist nicht ganz einfach die Pflanze zu erkennen. Oft wird sie mit dem Beifuß verwechselt, dem weißen Gänsefuß oder dem Amarant. Die Ambrosia kann bis zu 1,80 Meter hoch werden, hat saftig-grüne gefiederte Blätter - ähnlich den Beifußblättern oder denen junger Tagetes. Die Blütenstände an der Spitze sind angelegt und fangen langsam an zu blühen - gelbe Blütenköpfchen, die eine ährenähnliche Traube bilden. Die Pflanze bevorzugt brachliegende, wenig bewachsene Flächen mit viel Licht. Sie kann bis in den November blühen und setzt Millionen von Pollen frei.