Müggelheimer Bote
15. Jahrgang, Ausgabe 9/2009
September 2009
Müggelheimer Bote

Inhalt
36 Ferienhäuser auf Rübezahl-Gelände?
Grottewitzhaus wird zum "Gasthaus Müggelheim"
Die letzten Tage auf dem Zeltplatz
Müggelheimer gewann Bronze bei Kanu-WM
Ausstellung zur "Geburt" Müggelheims
Senioren wollen auch mal Berge sehen ...
Eine Stadt in Berlin wird 800
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Gedanken aus Müggelheim
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Gedanken aus Müggelheim

von Simone Jacobius


Kennen Sie das, wenn Sie mit anderen Eltern über ihre Kinder sprechen? „Na Du bist doch mit Deinen Jungen gut dran. Aber Mädchen, ich sage Dir, die können vielleicht zickig sein!“ Und Eltern von Jungen sagen: „Um Gottes Willen, Jungen in der Pubertät sind das Fürchterlichste was es gibt. Dagegen sind Mädchen doch der reinste Sonnenschein!“ Tja so ist das mit den Begehrlichkeiten und der Wahrnehmung.

Letztlich ist es so, das weder Jungen noch Mädchen in der Pubertät wirklich prickelnd sind. Die einen sind nur noch mufflig, loten die Grenzen bis zum Letzten aus, bauen somit jede Menge Mist. My home is my castle beschränkt sich auf das ehemalige Kinderzimmer – jetzt Hochsicherheitstrakt mit verrammelten Türen, Einlass nur auf Klopfen, möglichst alle Jalousien unten, ein dezenter Raubtierhöhlen-Geruch in der Luft – übertönt durch Unmengen an Deo oder Düften. Entweder sind Stöpsel im Ohr, das ist die leisere fürs Umfeld schonendere Variante, oder aber die Disco-Variante, bei der man noch durch vier Wände Ohrstöpsel bräuchte. Familienleben beschränkt sich, wenn überhaupt, auf Mahlzeiten oder seltene, Tage vorher offiziell angemeldete Veranstaltungen. Mädchen-Mütter klagen hingegen über zickige Antworten, renitentes Auftreten, Verweigern von Arbeiten und angespannte Stimmung – gerade zwischen Mutter und Tochter.

Und ich weiß gar nicht, was die immer haben. Ihre Töchter sind, wenn sie bei mir im Hause sind, ganz lieb und offen, höflich, zugegeben viel kichernd – aber so dass ich sagen würde: bitte tauschen! Andere Mütter hingegen schwärmen von meinen gut erzogenen Söhnen, höflich, redegewandt, unterhaltsam, hilfsbereit. Liegt da eine Verwechslung vor? Aber letztlich ist es doch ein Trost zu wissen, dass die Grundlagen gelegt sind und das Auftreten zumindest außerhalb der Familie doch ein normales ist. Und vielleicht ja auch irgendwann mal wieder innerhalb der Familie.

Wenn ich jetzt nur noch wüsste wie ich und meine Freunde/Freundinnen in dem Alter waren, waren wir genauso? Oh je, nur nicht dran denken. Ich glaube, das Alter zwischen 14 und 17 ist generell kein leichtes, noch nie gewesen. Weder für die „Pubertisten“ selbst, noch für deren Umwelt. Und haben wir nicht alle ein bisschen „Zicke“ in uns – zumindest wir weiblichen Wesen? Und testet nicht manch gestandener Kerl noch heute seine Grenzen aus? Alles eine Frage der Einstellung.