Müggelheimer Bote
16. Jahrgang, Ausgabe 11/2009
November 2009
Müggelheimer Bote

Inhalt
BBI: Fünf Stunden Nachtruhe sind genug
Ruhige Saison bei den Wasserrettern
Leukämie: Benjamin braucht Ihre Hilfe
20 Jahre Mauerfall - 5 Müggelheimer erinnern sich
Tipps zum Auftreten der sog. Schweinegrippe
Eine Stadt wird 800
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Karikatur
Gedanken aus Müggelheim
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Polizeibericht
Neues aus Treptow-Köpenick
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Geschichten aus dem Müggelwald
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Geschichten aus dem Müggelwald

Maxi bereitet sich auf den Winter vor

von Ingrid Zweiniger

Der Herbst war im Müggelwald angekommen. Dunkle Regenwolken zogen am Himmel entlang und ließen den Regen auf die Erde fallen. Viele Vögel waren unterwegs um in wärmere Länder zu fliegen, denn dort wollten sie den Winter verbringen. Der Wind pustete manchmal so stark, dass er Bäume aus der Erde riss und sie umkippte. Und die Sonne war nur selten am Himmel zu sehen. Aber so war sie nun mal, die Herbstzeit in diesem Jahr.

Maxi, die kleine Meise, saß auf dem Essigbaum und schaute sich im Garten um. „Eigentlich ist es schön hier: Die vielen bunten Blätter sehen prima aus. Was haben denn eigentlich die Tiere alle gegen den Herbst?”

Und da Maxi laut darüber nachgedacht hatte, meldeten sich gleich mehrere Tiere, die seine Frage beantworten wollten.

„Hallo Maxi, du kleine Meise”, rief die Amsel, die auch auf dem Essigbaum saß, „eigentlich haben wir gar nichts gegen den Herbst, denn der Herbst ist die Jahreszeit, in der wir uns alle auf den Winter vorbereiten müssen.” „Was heißt denn das, vorbereiten?”, fragte Maxi. „Darf ich auch mal etwas sagen, liebe Amsel?”, meldete sich das Eichhörnchen. „Klar kannst du was sagen, liebes Eichhörnchen. Ich bin zwar ein großer Vogel, aber der Bestimmer möchte ich nicht sein.”

„Also du wolltest wissen, Maxi, was vorbereiten auf den Winter heißt. Hast du denn schon mal den Winter im Müggelwald erlebt?”

„Nein, habe ich noch nicht, deshalb weiß ich ja auch nicht, was ein Winter ist”, sagte Maxi, die kleine Meise.

„Na, nun wird es schwer”, sagte das Eichhörnchen, „jetzt soll ich auch noch erklären, was ein Winter ist. Ich wollte doch nur erklären, wie man sich auf den Winter vorbereitet.”

Die Tiere redeten alle wild durcheinander und in diesem Moment kam Walli, das Wildschwein am Garten vorbei. Sie sah die Tiere auf und unter dem Essigbaum sitzen und sie hörte, wie alle laut sprachen.

„Hallo”, rief Walli, „habt ihr Probleme, kann ich euch helfen?”

Die Tiere horchten auf. Was war denn das für eine Stimme, die kannten sie doch? Na klar, das war Walli das Wildschwein. Die Tiere freuten sich und liefen oder flogen alle zum Zaun.

„Prima Walli, dass du da bist. Wir müssen Maxi der kleinen Meise was erklären. Kannst du uns dabei helfen?”

„Klar kann ich euch helfen. Aber wie soll das gehen? Ich kann doch nicht am Tage in den Garten kommen, da fressen die Menschen mich auf. War ein Scherz, vergesst das. Aber ich kann wirklich nicht reinkommen. Das ist für mich verboten. Also mache ich euch einen Vorschlag. Wir treffen uns alle auf der Wiese im Müggelwald, einverstanden?” „Ja, wir sind einverstanden. Wir kommen am Abend vorbei.”

Als die Tiere am Abend auf der Wiese im Müggelwald ankamen, war die Wiese hell erleuchtet, denn die Glühwürmchen hatten alle ihre Lampen angemacht.

Walli das Wildschwein hatte auch den Fuchs auf die Wiese geholt. Er war schlau und er konnte am besten die Fragen von Maxi beantworten. Als es sich alle Tiere auf der Wiese gemütlich gemacht hatten fing der Fuchs an.

„Walli hat mich gebeten, Maxi dem kleinen Vögelchen, etwas vom Winter zu erzählen. Also pass gut auf Maxi. Der Winter ist die Jahreszeit, in der es kalt wird. In der die Seen zufrieren und der Schnee vom Himmel fällt. Es ist die Jahreszeit, in der die Bäume keine Blätter mehr haben und es keine Blumen mehr in den Gärten und auf den Wiesen gibt. Außerdem finden viele Tiere nur noch wenig Futter und deshalb ziehen auch einige Vögel in den Süden, wo es warm ist. Aber die Tiere die hier bleiben, die müssen sich auf den Winter vorbereiten. Sie müssen sich Futter sammeln und es verstecken, damit sie im Winter etwas zu fressen haben. Stimmt‘s Eichhörnchen?”

„Ja, das stimmt, denn ich verstecke meine Nüsse in meinem Kobel. Damit du es weißt, Maxi, das ist mein Haus, in dem ich wohne.”

„Muss ich nun Angst haben, dass ich im Winter nichts mehr zu fressen finde?”, fragte Maxi. „Nein, das brauchst du nicht, denn es gibt auch viele Menschen, die geben den Vögeln im Winter etwas zu fressen. Meistens stehen so kleine Holzhäuschen in den Gärten und da findest du dann Futter”, sagte der Fuchs.

„Prima, jetzt weiß ich, was vorbereiten heißt”, sagte Maxi, „ich suche mir einen Garten mit einem Vogelhäuschen und dann habe ich mich auf den Winter vorbereitet. „Du hast es verstanden”, riefen alle Tiere, „du bist ein schlaues Vögelchen.”