Müggelheimer Bote
16. Jahrgang, Ausgabe 11/2009
November 2009
Müggelheimer Bote

Inhalt
BBI: Fünf Stunden Nachtruhe sind genug
Ruhige Saison bei den Wasserrettern
Leukämie: Benjamin braucht Ihre Hilfe
20 Jahre Mauerfall - 5 Müggelheimer erinnern sich
Tipps zum Auftreten der sog. Schweinegrippe
Eine Stadt wird 800
Weitere Meldungen
Karikatur
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
Aus der BVV
Polizeibericht
Neues aus Treptow-Köpenick
Kleinanzeigen
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Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
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Benjamin braucht Ihre Hilfe

Leukämiekranker Junge aus Müggelheim sucht passenden Knochenmarkspender

Es ist viel zu schnell Oktober geworden. Vor genau einem Jahr, am 22.10.2008 wurde bei unserem jüngsten Sohn (jetzt 2,5 Jahre) die erste Chemotherapie begonnen. Das Datum war für uns sehr denkwürdig, weil aus unserer Sicht viel zu spät die Leukämie diagnostiziert wurde und bei einer Versetzung des Knochenmarks mit 91,5 Prozent Krebszellen kaum eine Hoffnung bestand, dass dieses je wieder funktionierende Blutzellen produzieren könne. Dennoch verlief die Therapie fast protokollgemäß: die Ärzte waren beeindruckt von seiner Verfassung und man klopfte sich noch im Sommer auf die Schulter für diese hervorragende medizinische Leistung.

Dass die Medizin einen bedeutenden wohl aber kleinen Teil dazu beigetragen hat, wissen wir. Familie und Freunde haben uns in dieser Zeit unterstützt, durch Gebete und gute Wünsche und auch praktisch. Ohne dies hätten wir das Ganze wohl nicht überstanden. Wir hatten Todesangst. Anders kann man den Zustand, den man durchlebt wohl kaum beschreiben. Alle Eltern auf diesen Kinderkrebsstationen machen das durch; meistens kommt man mit diesem Schrecken davon.

Manche Kinder schaffen es nicht. Krebs ist nicht in jedem Fall heilbar und wann immer man das erleben muss, blutet einem das Herz. Die Dramatik dieser Krankheit wird einem beim Anblick eines Kindersarges aufs Härteste vorgeführt. Wie dankbar waren wir für den guten Therapieverlauf bei unserem Sohn. Gott sei Dank hatte ihn die Statistik bisher nicht eingeholt. Zu Ostern waren wir alle wieder als Familie zu Hause. Der Frühling begann - Neuanfang.

Der Katheter, durch den gut 80.000 € an Zellgiften flossen, kam im Juni heraus und Benjamin konnte wieder mit seinen Geschwistern baden gehen. Dann wuchsen die Haare nach, das erste Mal beim Friseur - wie stolz war er da auf seine neue Zugehörigkeit. Seit August war er dann auch wieder in seinem Kindergarten - wie seine Geschwister und die vielen anderen Kinder - kein Unterschied mehr. Er durfte diese Leukämie bis auf seine gelegentlichen Blutproben im Krankenhaus vergessen. Obwohl er noch nicht nachgeimpft war, gab es nicht einmal nennenswerte Erkältungen.

Nun ist wieder Oktober und die Infektwelle rollt auch über uns hinweg. Ein Anruf letzten Mittwoch aus der Kita: „Ihr Sohn hat ein bisschen Fieber! Was sollen wir machen?“ Am nächsten Tag war wieder alles okay. Am Wochenende dann nicht mehr. Da war sie wieder diese Blässe im Gesicht, heiße Hände und Beine, Schwierigkeiten beim Laufen?? So fing es im letzten Jahr an: bis zum Berührungsschmerz beim Anheben. Wir waren in Panik.

Am Sonntag wieder das altbekannte Krankenhaus. Ein hoher Entzündungswert, okay, dagegen hilft Antibiose und tatsächlich, damit wurde es gleich besser. Bloß gut, denn bald sollte ja die langersehnte Familienkur anfangen. Endlich mal die ganze Geschichte aufarbeiten, für alle Familienmitglieder 4 Wochen in den Schwarzwald. Wir freuten uns schon seit Monaten darauf. Zum Glück lief unser Sohn auch wieder, die Blässe ging. Zur Sicherheit wurde noch mal nach Krebszellen gesucht. Die Blutproben vom Montag und Mittwoch gaben keine her. Gott sei Dank! Entwarnung, kein Rückfall!

Dann wurde plötzlich alles anders. Von einer Minute auf die andere lag er regungslos und jammernd in der Ecke und klagte die ganze Nacht über Kopfschmerzen. Jede Berührung löste ungeheure Schmerzen aus. Kein Mittel konnte ihm Linderung verschaffen. Dann waren wir wieder in der Klinik. Wann wird endlich der Beckenknochen punktiert? Nur das kann noch neue Informationen bringen.

Das Ergebnis: 90 Prozent Krebszellen im Knochenmark! Im Blut ist bisher keine einzige Krebszelle zu finden; trotzdem ein Rückfall! Wieder bricht eine Welt zusammen. Wir sind wie gelähmt vor Entsetzen! Seine Überlebenschancen sinken um weitere 50%. Der einzige Weg ist nun eine Stammzelltransplantation. Innerhalb der Familie gibt es keinen passenden Spender, nicht einmal seine Zwillingsschwester passt auf seine Gewebemerkmale. Damit sind wir darauf angewiesen, dass sich ein Spender findet, den man über zentrale Knochenmarkregister ausfindig machen kann.

Bitte helfen Sie unserem Sohn und den vielen Leukämiepatienten, für die eine solche Transplantation die einzige Chance auf Leben bedeutet und registrieren Sie sich! Entweder die Deutsche Knochenmarkstiftung oder auch das DRK führen solche Typisierungen durch.

Am 4. Dezember gibt es in Müggelheim wieder einen solchen Termin. Das DRK bietet dort nicht nur einen Blutspendetermin an, sondern auch die Möglichkeit, sich im Knochenmarkregister eintragen zu lassen. Erforderlich dafür sind lediglich 5 ml Blut für die Tests und eine Einverständniserklärung. Theoretisch kann also jeder ein Stammzellspender werden, der zwischen 18 und 55 Jahre alt ist. Bitte helfen Sie uns und den vielen anderen Leukämiepatienten, für die das die einzige Chance auf Leben bedeutet.

Wir danken allen für die Unterstützung, Die Eltern von Benjamin


4. Dezember, 16-19.30 Uhr DRK-Blutspendetermin und freiwillige Registrierung in Knochenmark-Spenderdatei im Dorfklub!