Müggelheimer Bote
16. Jahrgang, Ausgabe 11/2009
November 2009
Müggelheimer Bote

Inhalt
BBI: Fünf Stunden Nachtruhe sind genug
Ruhige Saison bei den Wasserrettern
Leukämie: Benjamin braucht Ihre Hilfe
20 Jahre Mauerfall - 5 Müggelheimer erinnern sich
Tipps zum Auftreten der sog. Schweinegrippe
Eine Stadt wird 800
Weitere Meldungen
Karikatur
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
Aus der BVV
Polizeibericht
Neues aus Treptow-Köpenick
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Heimatverein
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Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
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Ruhige Saison bei den Wasserrettern

ANeue Stationen in Betrieb genommen

von Petra Zoepf

„Wir hatten in diesem Sommer glücklicherweise keine schweren Notfälle“, sagt Steffen Schlopsnies rückblickend auf die Saison. Der Leiter der Wasserrettungsstation am Kleinen Müggelsee ist mit dem Verlauf ganz zufrieden und froh, dass Ende Juni das neue Stationsgebäude in Betrieb genommen werden konnte. „Das hat den Einsatz des achtköpfigen Teams an den Wochenenden vereinfacht“, so Schlopsnies. Lediglich der Steg sei noch nicht beplankt und somit die Sicht auf den See noch etwas eingeschränkt gewesen. „Wir haben keine öffentliche Toilette“, das den Badegästen klar zu machen, „war nicht immer einfach“, berichtet er. Früher als noch das Holzhaus stand, wäre nur selten jemand diesbezüglich auf die Wasserretter zugekommen. Das Abräumen des Mülls habe in diesem Sommer ganz gut geklappt.

„Am letzten Oktober-Wochenende wurden noch die Rettungsboote ins Winterquartier an die Wendenschlossstraße gebracht und damit ist die Saison 2009 für uns abgeschlossen“ berichtet Detlev Strecker, Fachdienstleiter Wasserrettung beim Arbeiter Samariterbund (ASB). Er hat bereits Bilanz gezogen: Fast 4000 ehrenamtliche Helfer waren nahezu 80 000 Stunden am Rande und auf den Gewässern im Südosten Berlins im Einsatz. Sie halfen 20 ermatteten Schwimmern ans rettende Ufer, einer von ihnen schwebte gar in Lebensgefahr. In 289 Fällen musste Erste Hilfe geleistet werden, wobei 37 Transporte mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus folgten. Zwölf dieser Personen hatten lebensgefährliche Verletzungen. 31 Mal musste ein Notarzt gerufen werden. Häufiger als in den Jahren zuvor mussten die Wasserretter ausrücken, um Boote zu bergen. „Insgesamt 285 Einsätze bei denen 458 Personen an Bord waren, mussten wir fahren“, hat Strecker zusammen gerechnet. Damit lag die Anzahl doppelt so hoch wie im Vorjahr. Er ist froh, dass es in diesem ebenso wie im vergangenen Jahr keine Toten gab.

58 Boote wurden abgeschleppt. Zudem halfen die Wasserretter 47 Mal bei technischen Problemen. Alle 22 Personensuchaktionen, davon zwei an Land, verliefen erfolgreich. Sogar fünf Hunde galt es aus dem Wasser zu „fischen“.

„Alles in allem eine ruhige Saison“, bilanziert der Fachdienstleiter. Mit dazu beigetragen habe auch, dass die Rettungsstationen am Kleinen Müggelsee, Rahnsdorf (Müggelhort) und Schmöckwitz endlich bezogen werden konnten. Das habe die Arbeit der freiwilligen Wasserretter vereinfacht. „An allen drei Standorten hatten wir anfangs Probleme mit der Qualität des Brunnenwassers. Die Bohrungen mussten tiefer als geplant ausgeführt werden, um Trinkwasserqualität zu erhalten.“ Wütend macht ihn allerdings, dass es zum Volkssport geworden ist, Hinweisschilder auf die Rettungsstationen zu besprühen und die Stationsgebäude mit Graffiti zu beschmieren.

In der kommenden Saison soll auch die Rettungsstation Teppich (Müggelspree) fertig werden. Die Sanierungsarbeiten beginnen noch im Winter, so Streckers Ausblick auf 2010. Auch die Rettungstürme am Zeuthener See, Seddinsee und Friedrichshagen werden dann aufgestellt, die Fundamente sind bereits gegossen. Schon fertig ist der Turm in Rahnsdorf.