Müggelheimer Bote
17. Jahrgang, Ausgabe 12/2010
Dezember 2010
Müggelheimer Bote

Inhalt
Müggelheimer Kobbs droht das Aus
Bombensache - Eine wahre Geschichte
BBI: Emotionsgeladene Infoveranstaltung
Mit Wowereit im Gespräch
BBI: rund 1000 protestierten
BBI: Plakataktion gegen den Flughafen
Frohe Weihnachten!
Kulturwochende bietet etwas für jeden Geschmack
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
Kommentar
Aus der BVV
Polizeibericht
Leserbriefe
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Kirche
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
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Kommentare

Kommentar von simone Jacobius

Wer 16 Jahren gegen Windmühlen kämpft, erlahmt irgendwann einmal. Das ist ganz natürlich. Manche Enttäuschung mussten wir im Kampf gegen den BBI hinnehmen, manche Niederlage wegstecken, mit Lügen umzugehen lernen. Trotzdem: Auch noch so müde Flügel können reaktiviert werden. Und jetzt ist es so weit. Wappnen Sie sich für eine neue Runde. Der Westwind bläst uns heftig ins Gesicht, diesen Strom sollten wir nutzen.

Immer wieder bekam ich im Vorfeld der Demo zu hören: „Das bringt doch alles sowieso nichts, die machen doch ohnehin alle, was sie wollen.“ Vielleicht haben Sie Recht. Aber Politiker und Wirtschaftshaie machen noch eher was sie wollen, wenn sie keinen Gegenwind spüren. Soll heißen: Wenn sie einfach frustriert zu Hause auf ihrer Couch sitzen bleiben, erreichen Sie gar nichts! Es noch nicht einmal zu versuchen, ist die bei weitem schlechteste Methode. Die Demo war ein Anfang. Aber auch hier hätten wir noch viel mehr sein können.

Raffen Sie sich auf, lassen Sie uns gemeinsam kämpfen. Lange dauert der Kampf nicht mehr, ein Ende ist absehbar. Nehmen Sie teil an Demonstrationen, unterschreiben Sie Unterschriftenlisten, hängen sie Plakate an die Zäune, bombardieren Sie die Politiker mit Anfragen und Briefen. Sie müssen unseren Protest spüren, und zwar gewaltig. Nur wenn sie das Gefühl haben, bei der nächsten Wahl möglicherweise eine Retourkutsche zu kassieren, bringen wir sie zum Nachdenken. Und nur Nachdenken bringt ein Umdenken.

Auf geht‘s, die nächste Runde ist eingeläutet. Wir halten Sie auf dem Laufenden, was Aktionen anbelangt. Aber auch Eigeninitiative ist gefragt.


Kommentar von Margard und Michael Wohlfarth

Mit Empörung haben wir zur Kenntnis genommen mit welchem Leichtsinn und in welcher Prinzipienlosigkeit der Regierende Bürgermeister von Berlin Klaus Wowereit jede Verantwortung zu Fragen der Flugrouten auf andere schiebt. Unter anderem auf seinen Wahlkreis in Lichtenrade.

Nicht nur, dass durch den unseligen Beschluss der Regierungsmehrheit seiner Zeit im Senat „alle Macht“ nach Brandenburg zu verlegen, formal jede parlamentarische Verantwortung an der Garderobe abgegeben wurde. Nein, auch die neuerliche unglaubliche Aufforderung an das Wahlvolk in Lichtenrade, nun doch endlich zu demonstrieren, was das Zeug hält, damit auch der oder die Letzte glauben soll, Herr Wowereit hat mit dem ganzen Flughafen gar nichts zu tun, außer ihn einzuweihen und den Namen Willy Brandt zu verleihen. Willy Brand dürfte sich im Grabe umdrehen, weil er wusste, Prinzipienlosigkeit in der Politik ist nicht nur korrupt. Nein, solch eine Politik ist ein Verbrechen an der Demokratie, zumal im Osten, wo sie erst 20 Jahre alt ist. Sie schafft nicht Vertrauen, sondern Wahlbeteiligungen, die uns Angst machen.

Denn Berlin i s t beispielgebend und soll es auch bleiben. Aber so nicht, Herr Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit!

Als BürgerInnen der von von Lärm besonders betroffenen Stadtgebieten wie Müggelheim, Bohnsdorf und andere, sehen wir uns durch diesen leichtsinnigen Umgang mit Ämtern und Funktionen im Zusammenhang mit dem BBI verhöhnt, die glaubten, die Teilung Berlins sei überwunden.

Sie rufen sie wieder in Erinnerung!

Wir erwarten einen Regierenden, der das Schutzbedürfnis auch der ehemaligen Ostberliner in unseren Bezirken ernst nimmt!


Kommentar von Christian Schild

Ich bin sehr dankbar für die hohe Teilnehmerzahl zur Demo, darüber dass trotz mancher Wut im Bauch alles friedlich geblieben ist und in Sachen Flughafen die Müggelheimer wieder in Bewegung sind. Ich hoffe sehr, dass dies nicht wieder einschläft. Lassen Sie mich noch eines hinzufügen. Mir wurde von einer anderen Partei vorgeworfen, dass es zynisch ist, wenn ich als CDU-Mitglied gegen die Auswirkungen des Flughafens kämpfe. Diepgen hätte ihn ja erst in der Region verankert. Das stimmt. Er und der damalige schwarz-rote Senat haben hier aus meiner Sicht eine eklatante Fehlentscheidung getroffen. Ich werde dies weder leugnen noch auf andere Parteien zeigen. Aber ich werde deshalb auch nicht aufhören, gegen die Auswirkungen einer falschen Standortwahl zu kämpfen. Bereits vor 10 Jahren habe ich im Müggelheimer Boten davon geschrieben, dass Schönefeld der falsche Standort ist und dabei bleibe ich.