Müggelheimer Bote
6. Jahrgang, Ausgabe 06/2000  
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Inhalt

Müggelheimer Bürger zeichnen sich durch starke Beteiligung im Kampf gegen den Großflughafen aus

Schönefeld-Planung im Visier

Der Weg zur passenden Einwendung

Weniger Bevölkerung und doch größere Lärmschutzzone

Flughafenausbau: Weitere Meldungen

Rübezahl bald im neuen Outfit

Ein Bild für den Frieden

Bauen in Müggelheim

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© 2000 Müggelheimer Bote

Zuletzt aktualisiert am 03.06.2000

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Schönefeld-Planung im Visier

Eindrücke und Schlußfolgerungen

Bürger Müggelheims,

Ihr Grundrecht auf Leben und körperliche Unversehrtheit liegt in den Händen von Scharlatanen!

Da sind zunächst die Politiker, die einen Standort für den Ausbau empfohlen haben, der nicht geeignet ist! Sie wollen diesen Standort um jeden Preis durchpeitschen und erkennen nicht, dass der Weg für dieses Planfeststellungsverfahren in eine Sackgasse führt! Dazu zählen auch die Flughafenplaner, die mit falschen und fadenscheinigen Begründungen den nicht geeigneten Standort in 49 Aktenordnern schönreden. Sie versprechen uns Arbeitsplätze und „unermesslichen Reichtum”, wofür wir unser Grundrecht auf Leben und körperliche Unversehrtheit eintauschen sollen.

Schon bei der Antragstellung drohen sie der Anhörungsbehörde im Zusammenhang mit dem beantragten unbeschränkten Nachtflug, die Verhängung eines absoluten Nachtflugverbotes werde vom Bundesverwaltungsgericht als rechtswidrig angesehen. Und es sind zum Dritten die Gutachter, darunter z.B. der lärmmedizinische Sachverständige Prof. Dr. Dr. Gerd Jansen, der gesundheitsgefährdende und damit grundgesetzwidrige Fluglärmbelastungen in seinem Gutachten M8 zuläßt. Der ein fachlich und inhaltlich völlig unzureichendes lärmmedizinisches Gutachten erstellt hat, das daher nicht im Geringsten den Ansprüchen genügt, die an ein gerichtliches Sachverständigengutachten zu stellen sind. Die kritiklose Verwendung dieses Gutachtens muß auf jeden Fall verhindert werden!

Dieses Projekt gleicht einem sinkenden Schiff, aber keiner der dafür Verantwortlichen will das wahr haben!

Der BVBB hat in seinem Mahlower Prüfbüro bisher ausgezeichnete Arbeit geleistet. Es liegen schon jetzt sehr viele fachliche Stellungnahmen zum Inhalt der 49 Aktenordner vor. In diesen Ordnern strotzt es nur so von Falschaussagen, fehlerhaften Annahmen, widersprüchlichen Aussagen, systematischen und methodischen Fehlern und absichtlicher oder unabsichtlicher Irreführung.

Es ist die wichtigste Aufgabe der nächsten Wochen, unsere persönliche Betroffenheit und alles Wissen über diese Mängel der Planungsunterlagen in unseren Einwendungen der Anhörungsbehörde mitzuteilen. Diese Behörde muss merken, dass es Zehntausende von Menschen gibt, die ihr genau auf die Finger schauen. Hier in den neuen Bundesländern gibt es gut ausgebildete Menschen, die man nicht ohne weiteres mit salbungsvollen Worten hinters Licht führen kann. Ich versichere Ihnen, es ist oft nicht einmal besonderes Fachwissen, sondern nur der gesunde Menschenverstand nötig, um Mängel und Fehler in den Planungsunterlagen zu erkennen. Helfen Sie daher mit Ihren Einwendungen, dieses Projekt zum Scheitern zu bringen!

Ich will Ihnen Mut machen – Mut zum Widerstand gegen dieses menschenverachtende Projekt!

Haben Sie keinen übertriebenen Respekt vor Politikern, Beamten und Flughafenplanern oder Gutachtern. Sie sind Menschen wie wir alle und daher auch mit denselben Vorzügen und Schwächen ausgestattet. Auch sie suchen, irren, verstehen nicht, übertreiben und vertuschen, so wie wir es täglich bei uns und unseren Mitmenschen erleben. Der einzige Unterschied zwischen ihnen und uns besteht darin, dass sie mit unserem Steuergeld Projekte verwirklichen wollen, die unsere Gesundheit gefährden!

Lassen Sie sich auch nicht beirren von Mitmenschen, die ohne Sachverstand und Kritikfähigkeit auf das schöne Gerede der Politiker und der Medien hereinfallen. Helfen Sie Ihnen zu verstehen, daß es hier um die Beeinträchtigung von Grundrechten geht, deren Rang höher ist als die Bedeutung jeglicher unternehmerischer Aktivität. Jeder Unternehmer kann und darf in diesem Land Flughäfen planen, bauen und betreiben. Aber dabei darf er die Grundrechte anderer Menschen nicht verletzen! Und genau das ist bei dem geplanten Vorhaben in Schönefeld vorgesehen. Haben Sie den Mut, Unwahrheit, Unaufrichtigkeit und fachlichen Unfug beim Namen zu nennen! Bringen Sie Ihre Bedenken, Ängste, Befürchtungen, Ihren Widerstand zu Papier und lassen Sie die Anhörungsbehörde wissen, was Sie gegen dieses Projekt einzuwenden haben!

Überlassen Sie den Flughafenplanern nicht kampflos das Feld! Nutzen Sie die verbleibende Zeit bis zum 15. Juni, um sich zu informieren! Kämpfen Sie gemeinsam mit allen vernünftigen Menschen für die Erhaltung und Entwicklung Müggelheims und für eine lebenswerte Zukunft in dieser Region!

Gunnar Suhrbier, Sprecher BVBB Müggelheim, FON 65 94 27 53

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