Müggelheimer Bote
10. Jahrgang, Ausgabe 04/2004
April 2004
Müggelheimer Bote

Inhalt
Schloss Köpenick öffnet am 27. Mai
Wilde Schweine unterwegs
Gute Beteiligung beim diesjährigen Waldputz
Unterwegs mit dem Bus X69
Sportlergrößen: Der Schwimmer Michael Nickel
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Leserbriefe

Zu: „Leichte Veränderungen im Bustakt ab 19. April” im Müggelheimer Boten April 04

Die Antworten der BVG sind ja sehr unbefriedigend. Mir stellen sich vor allem zwei Fragen:

1. Zum Argument „jede Buslinie hat einen Fixpunkt”. Der Bahnhof Köpenick mit einer S-Bahnlinie für den X69 ist ja noch plausibel, aber am Bahnhof Schöneweide fahren fünf S-Bahnlinien (in eine Straßenbahn steigt dort wohl kaum einer um), da ist es wohl egal, zu welcher der Anschluss passt. Wichtiger scheint mir da für „unseren” 20-Minuten-Takt-Bus der Anschluss zum 20-Minuten-Takt-Bus 167!

2. Der X69 wird als der Fortschritt hingestellt. In meinem Umfeld wird ein verlässlicher 10-Minuten-Takt eines 169ers als viel wertvoller empfunden, als ein paar Minuten Fahrzeitersparnis mit einem Xer, den man durch schlechte Anschlüsse eventuell sogar wieder einbüßt.

Vielleicht ist das letzte Wort ja noch nicht gesprochen. Heiko Schrott

Ich finde die Bustakte nach wie vor ungünstig, speziell den Anschluss vom 169er zum 167er, der nun einmal nur alle 20 Minuten fährt. Den angeführten Argumenten, dass z.B. für den 167er ausschlaggebend der wichtigste Anschlusspunkt Schöneweide ist, kann ich nicht folgen. Für welchen Zug soll hier der so wichtige Anschlusspunkt gelten, da sozusagen im 2-Minuten-Takt die S-Bahnen in alle Richtungen fahren. Und während die Abfahrtszeiten der S-Bahn fast feststehend sind, werden sie für die Busse abhängig von der jeweiligen Tageszeit, dann für Montag bis Freitag, Sonnabend und Sonntag unterschiedlich festgelegt. Zusätzlich gab es zumindest bisher unterschiedliche Winter- und Sommerfahrpläne. Da kann ich eigentlich bis auf das Gehirntraining keinen Sinn mehr erkennen. Hinzu kommt jetzt natürlich noch die Frischluftzufuhr durch die lange Wartezeit. Weiter fand ich es erstaunlich, dass der 167er, als der Anschluss noch durch Zufall klappte, dadurch nie pünktlich am S-Bahnhof Schöneweide war. Die fehlende Pünktlichkeit war meiner Meinung nach vorrangig abhängig von der Verkehrssituation. Aber das sind natürlich nur Gedanken eines Laien. Ingrid Falk


Zu: Konzerten in Neu-Helgoland

Schlaft ihr nur oder seid ihr schon tot?

Mann Müggelheimer, da manifestieren hier ein paar ganz Unermüdliche eine Konzertreihe, die ihres gleichen sucht und ihre Fans gefunden hat. Doch dass alles scheinbar unbemerkt von den Ortsansässigen. Dabei wohnen hier schon lange nicht mehr nur „die Alten“. Müggelheim hat fast 4000 Einwohner, aber wo sind sie nur? Auf gerade mal 10% schätze ich den Anteil beim Konzert am Sonnabend, auf 80 Leute die Gesamtbesucherzahl. Umso größer war die Stimmung, als Mike Kilian (ehemals Rockhaus) gegen den allgemeinen Trend der Verflachung (zeitgleich wurden im Fernsehen die Möchtegernstars mit „Echos“ überhäuft) sich die Seele aus dem Leib sang. Mit einem Gemisch aus rockigen bis sehr zärtlichen Tönen wurde das ganze Spektrum der zwischenmenschlichen Beziehungen beschrieben.

Auch wenn wir mittlerweile schon zum dritten Mal im Konzert seiner ersten eigenen CD gelauscht haben, war scheinbar alles wieder neu, anders und noch viel viel besser. Die CD ist aller erster Klasse, aber erst Live kommt die so wunderbar gereifte Stimme von Mike Kilian vollkommen zur Geltung. Mit Titeln in denen er die „Macht der Gewohnheit“ aufs Korn nimmt, ein so traurig aktuelles Thema in „Wehrlos“ mit süßer Stimme nahe bringt bis es schmerzt, oder uns Männern listig den Spiegel mit „Auf ewig Dein“ vors Gesicht hält, spüre nicht nur ich „..einen Schauer auf meiner Haut...“. Natürlich darf auch eine Auswahl aus den alten Liedern nicht fehlen. Und spätestens hier ist die Schar der Zuhörer so eins mit ihm und seinen Mannen, dass scheinbar jeder „Mich zu lieben“ mitsingt, als hätte er das selbst durchlebt. Als dann auch wieder „I.L.D“ intoniert wurde - Gott behüte, das dieses Lied in einem seiner Konzerte fehlen möge - , liebe ich mein Schatz noch ein klein wenig mehr und möchte ihn nicht mehr loslassen.

Leute tut euch das an und ihr werdet feststellen, dass ihr doch noch lebt. Danke Mike und danke Daggi für diesen wunderschönen Abend. Bleibt euch treu und haltet durch.

P.S.: Wer es nun immer noch nicht glaubt, dass er was verpasst hat: ich habe es selbst gesehen, wie eine Institution Neu Helgolands, der vermutlich letzte und beste Oberkellner Berlins – er mag es mir verzeihen – mitgewackelt hat. FELIX


Zu: Griechischer Abend im Dorfklub

Griechenland pur konnte man am 17. April in der Alten Schule erleben. Es war ein wirklich netter Abend mit griechischer Live-Musik, die von einem griechischen Duo sehr eindrucksvoll und enthusiastisch dargebracht wurde. An der Wand lief ständig ein Video über griechische Landschaften, Kultur und Leute.

Familie Görsdorf hatte sich große Mühe gegeben, um eine dementsprechende Stimmung zu zaubern. Frau Görsdorf richtete mit sehr viel Geschick ein schmackhaftes griechisches Buffet. Der landesübliche Wein und der typische Ouzo brachten uns in eine heitere Stimmung. Wer schon einmal in Griechenland Urlaub erlebt hat, fühlte sich für ein paar nette Stunden wieder dahin versetzt. Uns hat es erneut Lust auf eine Reise nach Griechenland gemacht.

Für 10,- Euro wurde uns doch allerhand geboten und wir freuen uns auf weitere solch nette Abende in der alten Schule. Familie Stein


Zum Leserbrief von Dr. A.E. im Müggelheimer Boten 03/04

Ich möchte heute als langjährige Einwohnerin Müggelheims, ich wohne schon 65 Jahre hier, auch mal das Wort ergreifen und zu diesem Thema Stellung nehmen.

Der Beitrag spricht mir aus dem Herzen, wobei ich sagen muss, dass ich in unserem Ort nicht von „kleinen Mängeln und Defiziten” reden kann, das scheint mir schlichtweg untertrieben. Die vielen schönen, neuen Häuser machen das auch nicht wett.

Das Problem des Hundedrecks berührt mich gleichermaßen unangenehm (. . .). Ein anderes Problem das mich berührt, ist das lieblose Aussehen unseres alten Dorfkerns. Im letzten Jahr hat sich ja einiges getan. Etliche Häuser haben eine neue Fassade bekommen, vor dem Haus Hembt wurden Stauden gepflanzt, was sehr gut aussieht. Guckt man aber in einige Vorgärten, sieht es traurig aus. Als noch Bauernfamilien in den alten Häusern lebten, war es eine Freude durch das Dorf zu gehen, es blühte überall. Weshalb heutzutage diese Tristesse? Im Sommer wächst das Unkraut am Straßenrand kniehoch. Selbst wenn das Grünflächenamt dafür zuständig ist - weshalb nicht ein klein wenig Eigeninitiative um das Ortsbild zu verschönern? Haben wir Müggelheimer denn gar keinen Sinn für Ästhetik und ein gepflegtes Umfeld? Gerade zum Angerfest, wenn auch Gäste aus unserer Partnergemeinde hier sind, schäme ich mich ob des Aussehens unseres Ortes; dort sieht kein Ort so aus wie der unsrige. Wobei wir beim Thema Müll und Unrat wären. Ich bin außerordentlich traurig darüber, dass es trotz unzähliger Appelle an die Mitbürger zu keiner nennenswerten Verbesserung kommt. Weshalb, so frage ich mich, sind einige Menschen derart rücksichtslos? Wie war es möglich, dass Berge von Sand und Schutt gegenüber der Birkweiler Straße abgekippt werden konnten, so dass das Gebiet heute mit einem Zaun umgeben werden muss? (Wozu haben wir eigentlich ein Umweltamt?)

Es existiert ein gut funktionierendes Entsorgungssystem: Müllabfuhr, gelbe Säcke, regelmäßige Schrottabholung und seit vergangenem Jahr die Altpapierabholung. Besser geht es nicht! Es dürfte keine vermüllten Ecken geben! Unser Ort könnte eine Idylle, ja eine Zierde für ganz Berlin sein bei etwas mehr Gemeinschaftssinn, Umweltbewusstsein und Selbstdisziplin. (. . . ) Die schöne Umgebung allein macht es nicht, um sich hier wohlzufühlen.

Im Brief von Dr. E. wurde unser Nachbarort Gosen als positives Beispiel angeführt. In dieser Gemeinde ist in der Tat jeder bestrebt (auch ich habe Verwandte dort) für ein angenehmes Umfeld zu sorgen. Und das kann doch nicht nur daran liegen, dass das Dorf einen Bürgermeister hat, oder doch?

Ich bin der Meinung, auch in unserem größeren Ort könnte man vorankommen und ließe sich etwas zum Positiven bewegen, wenn Gleichgültigkeit und Bequemlichkeit abgelegt würden und mehr an das Gemeinwohl gedacht würde.

In diesem Sinne wollen wir gemeinsam an den Frühjahrsputz gehen. R. K. (vollständiger Name der Redaktion bekannt)