Müggelheimer Bote
15. Jahrgang, Ausgabe 3/2009
März 2009
Müggelheimer Bote

Inhalt
Müggelturm: Alles zu langsam
Jubiläumsjahr offiziell gestartet
Köpenick im Fokus der Öffentlichkeit
Eisvogel zum Vogel des Jahres ernannt
Kleine Skihasen auf Tour
Komet Lulin am Abendhimmel
Weitere Meldungen
MehrWert für Müggelheim
Karikatur
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
Aus der BVV
Polizeibericht
Neues aus Treptow-Köpenick
Leserbriefe
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Heimatverein
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Serie für den Natur- und Gartenfreund
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Jubiläumsjahr offiziell gestartet - Wowereit und Momper beim Festakt dabei

von Simone Jacobius

Mit Pauke und Trompeten wurde am 10. Februar das Köpenicker Jubiläumsjahr offiziell eröffnet. Zum Festakt zur 800. Wiederkehr des Tages der ersten urkundlichen Erwähnung von „copnic“, dem heutigen Köpenick, spielte das neue Trompetenconsortium Berlin. Der Einladung von Bezirksamt und Bezirksverordnetenversammlung waren rund 200 Gäste aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft gefolgt, die den ehemaligen Stadtverordneten-Sitzungssaal im Rathaus Köpenick bis zum letzten Platz füllten. An ihrer Spitze Parlamentspräsident Walter Momper und der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit, die ein Grußwort an die Festgemeinde richteten, ebenso wie Dr. Reinhard Uppenkamp, Vorstand der Berlin Chemie AG in Adlershof, und Prof. Hans-Herwig Atzorn, 1. Vizepräsident der FHTW in Oberschöneweide. Den Festvortrag hielt Professor Lauritz Demps zum Thema „Köpenick – eine Stadt ohne Mauer“, der einen Abriss der Geschichte des Ortes von der Frühzeit bis nach dem Mauerfall vor zwei Jahren beschrieb. Und im übrigen: die von 1325 bis 1920 selbstständige Stadt Cöpenick (erst ab 1931 offiziell mit K geschrieben) war nie von einer Stadtmauer umgeben.

Der schiefe Turm steht zwar eigentlich in Pisa und nicht in Köpenick, aber das tat dem Geschmack der Torte keinen Abbruch: Wowereit und Schöttler beim Anschnitt. F: Jacobius

Bezirksbürgermeisterin Gabriele Schöttler bedauerte in ihrer Eröffnungsrede, dass der Saal für diese Veranstaltung nicht noch größer sei, denn daher könne sich die Gästeschar nur fast so bunt zusammensetzen wie der Bezirk facettenreich sei.

Parlamentspräsident Momper überbrachte launig die Grüße der Nachbarstadt Berlin und lud jetzt schon alle Köpenicker für 2037 nach Berlin ein – wenn dort Jubiläum gefeiert wird. „Es schmerzt uns schon ein bisschen, dass Köpenick älter ist als Berlin. Und dann hat es noch den höchsten Berg und den größten See“, sagte er schmunzelnd. Kritisch sah er hingegen die Anwesenheit der NPD-Zentrale im Bezirk: „Wir wollen die braune Pest nicht in Köpenick haben, nicht in Berlin und nirgends in Deutschland.“

Klaus Wowereit hob vor allem das Engagement der Köpenicker hervor. Es sei ein Bezirk, der nicht nur Wunden geleckt hätte nach der Wände, sondern die Ärmel hochgekrempelt und Ideen entwickelt habe. Inzwischen sei der Bezirk Treptow-Köpenick bekannt als Medien- und Forschungsstandort.

Dem konnte auch Reinhard Uppenkamp nur beipflichten. So hätte sich Oberschöneweide beispielsweise zu einem Wissenschaftsstandort entwickelt und es sei nur eine Frage der Zeit, wann die Wirtschaft der Wissenschaft folgt. Aus seiner Sicht sei Optimismus angesagt in Treptow-Köpenick.

Wahre Zukunftsvisionen entwickelte der FHTW-Vize Atzorn. Er sieht eine Entwicklung Oberschöneweides zum Szenebezirk wie Prenzlauer Berg. Ab Oktober studieren am Campus Wilhelminenhof 7000 Studenten – Studenten, die voller Ideen seien und Potential zum Wandel mitbrächten.

Der offizielle Festakt wurde mit dem Anschnitt einer riesigen Geburtstagstorte und einem Sektempfang im Ratskeller beendet.