Müggelheimer Bote
17. Jahrgang, Ausgabe 1/2011
Januar 2011
Müggelheimer Bote

Inhalt
Winterdienst für Straße zum Müggelhort
Schärferes Winterdienst-Gesetz
Gedanken zur Flughafenpolitik
Initiativen gegen Fluglärm
Winterimpressionen in Müggelheim
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Serie für den Natur- und Gartenfreund

Tierfreunde füttern die Vögel

von Marianne Schäfer

Noch im Herbst wurde es Winter. Er zeigte sich Ende November zuerst mit kaltem Ostwind. Schon ein paar Tage später kühlte es nachts auf knappe zehn Grad ab. Der erste Schnee hatte watteweich unsere Gärten, Straßen und den Wald verzaubert. Kaum zu glauben, dass ich am dreiundzwanzigsten November noch meine kleinen Rasenflächen gemäht hatte. Inzwischen ist weiß die dominierende Farbe und die Schneeberge an den Straßenrändern und auch im Garten nehmen beachtliche Dimensionen an. Man kann sich vorstellen, dass die hohe Schneedecke die Futtersuche für die Vögel so gut wie unmöglich ist. Für die Schwarzkittel ist es mühsam, aber noch ist das Ende des Winters nicht abzusehen.

Vogelkundler haben jahrelange Beobachtungen zum Thema Vogelfütterung im Winter aber auch, nach neuesten Erkenntnissen, Vögel ganzjährig füttern! Es hat sich, etwa in den letzten 50/60 Jahren in der Landwirtschaft viel verändert. Obwohl man die sauberen Ackerflächen, zum Beispiel Maisfelder gesehen hat, aber nicht weiter gedacht hat, wie kommt das? Die Erklärung: Der Großeinsatz von Herbiziden und Fungiziden macht alles was nicht Mais ist, nieder. Kein Kräutlein, keine Feldblumen, keine Samen. Sogar die einstigen Heuwiesen werden gemäht und das Gras zu Silage eingefahren. In Folge dessen mangelt es schon im Sommer nicht nur den Vögeln an Insekten und Sämereien. Teilweise soll sogar schon der Feldhamster in seiner Existenz bedroht sein.

Vogelkundler stellten fest, dass schon bei einer Temperatur von Minus zehn Grad morgens, die Vögel schnell, innerhalb einer Stunde Fressbares finden müssen. Gelingt ihnen das nicht, ist der Energieverlust so groß, dass sie sterben müssen. Darum habe ich auch nicht von der Futternot bei Füchsen, Marder, Dachs usw. gesprochen.

Sind die Vögel auch im Sommer gut genährt, ist der Erfolg bei der Jungenaufzucht eindeutig besser. Was kann man nun, jetzt im Winter, den Vögeln als geeignetes Futter anbieten. Ideal sind verschiedene Futterdinge, wobei man bedenken muss dass, die Finken und Meisen als Körnerfresser, aber Amseln, Rotkehlchen, Zaunkönig usw. als Weichfutterfressende zur Futterstelle kommen. Wichtig ist Fett, denn das ist ihr Kraftstoff gegen die Kälte. Das Fett ist meistens in Form von Meisenknödeln, oder Ringe, für die Vögel gut aufnehmbar. Auch die fetthaltigen Nüsse und die Sonnenblumenkerne werden gerne genommen. Ich stelle alle paar Tage ein Weichfutter, von zarten Haferflocken und gehackten Rosinen mit Rapsöl zusammen. Das wird zweimal am Tag, an Stellen die trocken sind, ausgestreut. Man kann ja auch mit Nüssen, Hanf und anderen Sämereien und Kokosfett, selbst Futternäpfchen herstellen und aufhängen. Damit sich die Vögel nicht so bekämpfen müssen, um in Ruhe fressen zu können, sollte man mehrere Futterstellen beschicken.

Das neue Jahr hat begonnen und nach dem die Weihnachtsdekoration wieder in Kisten und Kartons verpackt worden ist, denken wir voller Sehnsucht an den Frühling. Die ersten Primeln und die vorgetriebenen Hyazinthen werden bald im Angebot sein. Zu beachten ist, das der Transport der Pflanzen, bei den niedrigen Frostgraden, durch eine dicke Verpackung geschützt werden muss.

Eine wunderschöne Zwiebelblume, die vom Herbst und noch bis in den Winter im Angebot ist, ist die Amaryllis. Es kann auch sein, dass auf der "Grünen Woche" wieder die dicken Zwiebeln angeboten werden. Dann sollten Sie zugreifen. Die Behandlung der Zwiebel ist ein bisschen kompliziert, aber wenn man versteht, wie die Blüh- und Wachsvorgänge nach und nach ablaufen, dann ist es gar nicht so schwer. Stellen Sie sich vor, Sie haben eine gesunde, dass heißt makellose Zwiebel gekauft. Die schläft jetzt und wartet darauf, dass sie zu Hause etwas Erde in einem Eimerchen als Vorrat hatten und den ausreichenden Blumentopf dazu.

Die Zwiebel ist fest und schwer. Die Wurzeln sehen ein bisschen schlapp und trocken aus, aber wenn sie in der Erde sind, bringen sie die Zwiebel wieder zum Erwachen. Der Topf soll so groß sein, dass von dem breitesten Umfang der Zwiebel ausgehend, bis zum Topfrand rings herum etwa ein bis zwei Zentimeter von der Erde zu sehen sein sollen. Die Zwiebel darf nur zur Hälfte in der Erde stecken. Sie halten also mit einer Hand die Zwiebel in den Topf, wobei die Wurzeln schon ordentlich in den Topf eingepasst wurden und füllen dann nach und nach die lockere Erde in den Topf und drücken dann diese angemessen fest. Es wird nur einmal gewässert und dann bekommt der Topf einen hellen Platz.

Jetzt können sie beobachten, wie sich nach einiger Zeit in der Mitte der Zwiebel etwas Grünes regt. Das wird einmal die wunderschöne Blüte. Jetzt nur ganz allmählich etwas gießen! Wenn man zu viel gießt, treibt die Amaryllis nur Blätter und die Blüte bleibt stecken. In der dicken Zwiebel ist die Blüte schon fertig angelegt. Sie wartet nur auf den Impuls, dass sie die Blüte nach oben schieben kann und der kommt von den Wurzeln. Ganz langsam schiebt sie den dicken Blütenstängel nach oben, wobei die vier gegenständigen Blüten noch in einer Hülle stecken.

Dann kommt der Tag, an dem sich die ganze Pracht entfaltet hat. Wenn die Blühzeit vorbei ist und der hohle Stängel beginnt sich gelb zu färben, dann kann dieser abgeschnitten werden. Jetzt treiben die langen, schmalen Blätter. Ihre Aufgabe ist es, der Pflanze so viel Kraft zu geben, dass sie wieder eine neue Blüte in ihrem Inneren anlegt. Sie merken, dass die Zwiebel weich und leer ist. Sie braucht jetzt Wasser und Nährstoffe zum Aufbau. Die Pflanze wird etwa ein halbes Jahr gepflegt, sie kann auch ab Mai in den Garten.

Etwa ab September langsam mit dem Gießen aufhören. Wenn das Laub gelb geworden ist, kann man es abschneiden. Dann kommt der Topf, mindestens für ein viertel Jahr in den dunklen Keller. Die Zwiebel schläft jetzt wieder. Im Frühjahr kann sie aus der trockenen Erde raus genommen werden und das Spielchen kann von vorne beginnen. So können Sie jedes Jahr aufs Neue ganz viel Freude an den prächtigen meist roten Blüten haben.