Müggelheimer Bote
6. Jahrgang, Ausgabe 11/99  
November 1999 Home  |  Archiv  |  Impressum


Inhalt

Gewerbetreibende erbost: Ausbau der Straße 635 ist wichtig

9. November: Erinnerungen und Emotionen

10 Jahre Ökumenische Versammlungen - ihre Bedeutung damals und heute

Der staubige Weg vom Schandfleck zur Grünanlage

Ein Jahr: Wirtschaftskreis zieht Bilanz

Traditioneller Weihnachtsmarkt diesmal an zwei Tagen

Sammelaktion für neue Rettungsstation war illegal

Parkplatzmangel am Friedhof

Vorsicht: Schwarzwild auf Achse

Wahlen '99 - wie wählte Müggelheim?

Neue Infos: wie heht es weiter mit Schönefeld?

Starke Männer lassen Bäume purzeln

Den Straßennamen auf der Spur (Teil III)

Eltern schwangen Pinsel in der Schule

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© 1999 Müggelheimer Bote

Zuletzt aktualisiert am 08.11.1999

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Geisterstunde

Die Zeit der Hexen, Gespenster und Vampire war wieder heran. Zu Halloween zogen die kleinen Ungeheuer wieder in Massen durch unserer Straßen und erbettelten sich mit dem Spruch „Gib uns Süßes sonst gibt's Saures” säckeweise Süßigkeiten. Das Sinnbild für dieses keltische Fest, der ausgehöhlte Kürbis, ist leider noch viel zu selten in unseren Straßen zu sehen. Foto: Jacobius


Gewerbetreibende erbost: Ausbau der Straße 635 ist wichtig

Die Bauarbeiten haben begonnen, doch unterschwellig schwelt es: Der Ausbau der Straße 635 soll jetzt, nach Wunsch des Bezirksverordneten Harald Wiener, das Europäische Parlament beschäftigen. Der PDS-Mann geht davon aus, dass der Ausbau des bisherigen Holperweges zu einer Straße Verschwendung von öffentlichen Mitteln sei. Er hat eine Überprüfung der Fördermittel verlangt. Doch die bereits ansässigen Firmen haben beschlossen dagegen vorzugehen und wollen den Kommunalpolitiker in einem offenen Brief „aufklären“.
Der Hintergrund: An der Straße sind bereits fünf Firmen ansässig. Der Bereich soll zum Gewerbegebiet ausgebaut werden, das angrenzend geplante Wohngebiet wurde wegen der anstehenden Flughafenentscheidung vorerst mit einem Baustopp versehen. Doch für das Gewerbegebiet gab es im Frühjahr grünes Licht. Nach vielen Baustopps, die im Vorfeld immer wieder für Verzögerungen sorgten, geht es seit Anfang Oktober endlich weiter.
Harald Wiener hatte in seinem Ansinnen von einem minimalen, zukunftslosen Gewerbegebiet gesprochen, in dem sich nur eine Tischlerei ansiedeln wolle. Das stimmt, die Tischlerei baut bereits - zusätzlich zu den vorhanden Firmen mit insgesamt etwa 150 Mitarbeitern. Neben Keranova und Elko Plus sind es eine Hausbaufirma, das Autohaus Diedrich und die Firma Werkstein, die dann auch über die Straße 635 ihr Werk anfährt.

Vor dem Aufstemmen: die Straße 635 als Provisorium.
Foto Jacobius

„Die Straße ist immens wichtig für die Entwicklung des Gewerbegebiets“, ist sich Dieter Berlin von der Firma Keranova sicher. Für ihn ist klar: die Straße ist nicht nur für die bisher ansässigen, sondern auch für die zukünftigen Unternehmer wichtig.
Seit 1994 geht das Hin und Her über den Straßenausbau. Berlin: „Der bisherige Holperweg war eine große Gefahrenquelle für Fußgänger und Radfahrer. Wenn Lastwagen kamen, konnten sie kaum ausweichen.”
Gerd Wagemann, Geschäftsführer der Elko Plus GmbH, weiß, dass viele potenzielle Investoren aufgrund der schlechten Infrastruktur abgesprungen sind. Seine Firma ist seit 1994 dort ansässig und beschäftigt fast 120 Mitarbeiter. „Es ist eine Schande, das ein Kommunalpolitiker nicht weiß, dass eine von Köpenicks größten Firmen dort ansässig ist.”, schimpft er.
„Meine Lkws kommen kaum um die Kurve herum, wenn sie uns Kabeltrommeln liefern“, sagt Wagemann. Er sieht den Ausbau der Straße als absolute Notwendigkeit an, auch für die weitere Entwicklung des Gewerbegebietes. Wer wolle sich schon dort ansiedeln, wo es einzig und allein nur einen Feldweg als Zufahrt gäbe, fragt er sich.
Wiener hatte sich darauf bezogen, dass durch das nicht gebaute Wohngebiet auch weniger Verkehr anfiele. Doch mit seiner Einstellung steht er allein. Selbst seine Kollegen aus der PDS-Fraktion haben sich davon distanziert und sich für den Ausbau der Straße ausgesprochen, da sie, nach Meinung des Abgeordneten Norbert Pewestorff, in ein zukunftsträchtiges Gewerbegebiet führen werde.
Der erste Bauabschnitt mit der Verbreiterung des Müggelheimer Damms im Einmündungsbereich auf jeweils zwei Spuren pro Richtung, soll Ende des Jahres beendet sein. Bis August 2000 dauert dann, wenn die Witterung es zulässt, der eigentliche Ausbau der Straße mit Fuß- und Radweg. sip

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