Müggelheimer Bote
6. Jahrgang, Ausgabe 11/99  
November 1999 Home  |  Archiv  |  Impressum


Inhalt

Gewerbetreibende erbost: Ausbau der Straße 635 ist wichtig

9. November: Erinnerungen und Emotionen

10 Jahre Ökumenische Versammlungen - ihre Bedeutung damals und heute

Der staubige Weg vom Schandfleck zur Grünanlage

Ein Jahr: Wirtschaftskreis zieht Bilanz

Traditioneller Weihnachtsmarkt diesmal an zwei Tagen

Sammelaktion für neue Rettungsstation war illegal

Parkplatzmangel am Friedhof

Vorsicht: Schwarzwild auf Achse

Wahlen '99 - wie wählte Müggelheim?

Neue Infos: wie heht es weiter mit Schönefeld?

Starke Männer lassen Bäume purzeln

Den Straßennamen auf der Spur (Teil III)

Eltern schwangen Pinsel in der Schule

Weitere Meldungen
Rubriken

Liebe Leserinnen, liebe Leser

Kleinanzeigen

Aus unserer Nachbarschaft

Mügge

Serie für den Natur- und Gartenfreund

Kirchentermine

Geschichten aus dem Müggelwald

Aus den Vereinen

© 1999 Müggelheimer Bote

Zuletzt aktualisiert am 08.11.1999

webredaktion@mueggelheimer-bote.de

Starke Männer lassen Bäume purzeln

4. Waldarbeiter-Meisterschaft in Köpenick

Lautes Dröhnen drang aus dem Wald; würziger Duft frisch gesägten Holzes schwängerte die Luft; Männer in grünen Latzhosen, gelbe Helme auf dem Kopf, ließen ihre Muskeln spielen. Der 9. Oktober war Tag des Waldes und gleichzeitig der Tag der starken Naturburschen. Bei der 4. Berliner Waldarbeiter-Meisterschaft im Forstamt Friedrichshagen kämpften 26 Forstmitarbeiter um Punkte beim Fällen und Entasten von Baumstämmen.
Die Zeiten, in denen Waldarbeiter mit geschulterter Axt und Zwei-Mann-Säge in den Wald zogen, sind vorbei. „Heutzutage müssen Forstmitarbeiter versiert mit Technik umgehen können und wissen, welche Schutzausrüstung sie wann zu tragen haben.
Manuel Sander beim Entasten. Foto: Jacobius
Deshalb sind diese Waldarbeiter-Meisterschaften nicht nur eine Gaudi, sondern dienen auch dem Sicherheitstraining”, erklärte Forstsprecher Marc Franusch. Präzision und Geschicklichkeit im Umgang mit der Motorsäge standen deshalb im Vordergrund.
In dicke Schutzkleidung gehüllt, rangen die Männer ihren 6 PS-starken Motorsägen Millimeterarbeit ab. Treffsicherheit war gefordert beim Baumschnitt von unten und oben. Auf den Millimeter zirkeln musste Marcel Seeger beim Präzisionsschnitt: Seine Säge durfte sich nicht in den Boden bohren. Beim Kettenwechsel an der Säge ging es um flinke Fingerfertigkeit.
Schon am Tag vorher hatten die Männer eine schwere Aufgabe zu erfüllen - aufgrund der Gefahrenlage ohne Publikum. Ein Baum musste so gefällt werden, dass er in eine bestimmte Richtung fiel und möglichst noch den aufgestellten Pfosten traf.
Während an den Stämmen die Motorsägen dröhnten, klangen an anderer Stelle die Hammerschläge. So saß der 3-jährige Paul gemütlich auf dem Tisch und hämmerte an einem Nistkasten. Die Forstarbeiter boten den kostenlosen Bau der Vogelhäuschen an.
Auch die Waldschulen präsentierten sich mit einem bunten Programm für die Jüngsten. „Gerade den Stadtkindern müssen wir die Natur nahe bringen”, erklärte Carola Bergemann von der Waldschule Plänterwald. Sie saß auf einem Strohballen und schnitzte mit Kindern kleine Boote aus Rinde. An anderer Stelle mussten die Stimmen des Waldes erkannt, verschiedene Holzsorten bestimmt und Tierspuren in Gips gedrückt werden.
Bewundert wurde Thomas Hartmann aus dem Forstamt Treptow, der mit seiner Motorsäge gekonnt Eulen und Wildschweine aus Baumstämmen heraussägte. Sie sollen demnächst einige Kindergärten zieren.
Übrigens: Gewonnen hat der Vorjahressieger Mario Wistuba aus Grünau, der bereits beim Baum fällen die höchste Punktzahl erzielt. Auf dem zweiten Platz landete Jürgen Böhme aus dem Müggelheimer Revier, Enrico Breitenstein aus dem Forstamt Lanke belegte den dritten Platz. sip

Seitenanfang