Müggelheimer Bote
6. Jahrgang, Ausgabe 11/99  
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Inhalt

Gewerbetreibende erbost: Ausbau der Straße 635 ist wichtig

9. November: Erinnerungen und Emotionen

10 Jahre Ökumenische Versammlungen - ihre Bedeutung damals und heute

Der staubige Weg vom Schandfleck zur Grünanlage

Ein Jahr: Wirtschaftskreis zieht Bilanz

Traditioneller Weihnachtsmarkt diesmal an zwei Tagen

Sammelaktion für neue Rettungsstation war illegal

Parkplatzmangel am Friedhof

Vorsicht: Schwarzwild auf Achse

Wahlen '99 - wie wählte Müggelheim?

Neue Infos: wie heht es weiter mit Schönefeld?

Starke Männer lassen Bäume purzeln

Den Straßennamen auf der Spur (Teil III)

Eltern schwangen Pinsel in der Schule

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Zuletzt aktualisiert am 08.11.1999

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Parkplatzmangel am Friedhof

Jahrelange Streitereien um weitere Stellplätze mündeten jetzt in Eklat

Seit fünf Jahren laufen die Verhandlungen, Mitte September kam es schließlich zum Eklat: Um die Parkmöglichkeiten am Waldfriedhof Müggelheim gibt es seit 1994 Streit. Eine Einigung zwischen Naturschutz- und Grünflächenamt (NGA), Berliner Forsten und Polizei konnte bisher nicht erzielt werden - scheint gar aussichtslos zu sein.
Der Streit um den Faldfriedhof eskaliert. Fotos: Schäfer
Es war an einem Donnerstag Mitte Dezember. Eine große Trauerfeier war angesetzt, die Seitenstreifen des Gosener Damms waren vollgeparkt. Eine Funkwagenstreife bleibt stehen und verteilt Strafzettel. Trauergäste diskutierten vehement mit den Beamten, es kam zu Beschimpfungen und Streitereien - und schließlich zu massiven Beschwerden beim NGA und der Polizei.
„Bei uns laufen die ganzen Beschwerden auf, weil uns der Friedhof unterstellt ist. Dabei suchen wir seit fünf Jahren nach einer Lösung und werden von allen Seiten geblockt”, beschwert sich NGA-Leiter Harald Büttner. Sein Amt stünde allein da mit dem Wunsch nach mehr Stellplätzen. Bisher gibt es offiziell nur drei Parkplätze vor dem Friedhofstor.
Früher war alles kein Problem, rechts und links der Straße konnte problemlos geparkt werden. Doch dann kam 1994 das Halteverbot der Straßenverkehrsbehörde. Der Bereich wurde als Gefahrenbereich deklariert: hohe gefahrene Geschwindigkeiten und eine Kurve. Grund genug, um Autos das Einparken und möglicherweise Rangieren zu untersagen. Gleichzeitig entstand die neue Haltestelle beidseits der Straße und raubte auf dieses Weise weitere Stellplätze. Jetzt wurde auch der Platz für wildes Parken immer enger.
Die Polizei drückte beide Augen zu und so gab es keine „Knöllchen”-Probleme - bis Mitte September. Doch der übereifrige, rechtlich allerdings korrekte Einsatz der Streifenbeamten, führte zu Diskussionen bei der Polizei, heißt es aus Insiderkreisen. So hätte man auch in diesem Fall die Augen zudrücken können, schließlich gäbe es an dem Friedhof keine anderen Parkmöglichkeiten.
Polizei und NGA stehen beide auf dem Standpunkt, dass man den oftmals sehr alten Trauergästen nicht mehr so lange Fußwege zumuten könne, erst Recht nicht, wenn sie noch ein schweres Gebinde mitbrächten.
Lösungen sind gefordert, in erster Linie von den Berliner Forsten. Doch die lehnen kathegorisch jeden weiteren Parkplatz zu Lasten ihrer Waldfläche ab. Büttner: „Wir hatten überlegt, den Seitenstreifen vor dem Friedhof von Büschen und Sträuchern zu befreien, doch Forsten wollen nicht.” Das Tiefbauamt, dem der direkt an die Straße angrenzende Streifen Land gehört, wollte sich das Ganze zumindest überlegen.
Doch das NGA will nicht locker lassen. Büttner überlegt, eine Art Flächentausch anzubieten - aber große Hoffnungen macht er sich nicht auf eine baldige Lösung. Doch auf dem Friedhof selber ist kein Platz. „Wir stoßen mit manchen Trauerzügen schon an den Rand unserer Kapazität”, sagt Büttner. Wie es weitergeht? Büttner kann vorerst nur auf das Verständnis der Polizei hoffen. sip

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