Müggelheimer Bote
6. Jahrgang, Ausgabe 06/2000  
Juni 2000 Home  |  Archiv  |  Impressum


Inhalt

Müggelheimer Bürger zeichnen sich durch starke Beteiligung im Kampf gegen den Großflughafen aus

Schönefeld-Planung im Visier

Der Weg zur passenden Einwendung

Weniger Bevölkerung und doch größere Lärmschutzzone

Flughafenausbau: Weitere Meldungen

Rübezahl bald im neuen Outfit

Ein Bild für den Frieden

Bauen in Müggelheim

Weitere Meldungen

Letzte Seite
Rubriken

Leserbrief

Kleinanzeigen

Mügge

Aus der BVV

Nachrichten aus Gosen

Aus den Vereinen

Serie für den Natur- und Gartenfreund

Kirchenseite

Geschichten aus dem Müggelwald

© 2000 Müggelheimer Bote

Zuletzt aktualisiert am 03.06.2000

webredaktion@mueggelheimer-bote.de

Geschichten aus dem Müggelwald

Der schwarze Vogelschreck aus dem Müggelwald

Endlich war es wieder soweit. Kathleen hatte Frühjahrsferien. Mama fuhr mit der Kindergruppe ins Ferienlager und Kati konnte Kurzurlaub in Hamburg bei Martin machen.

Auch Putzi und Paula freuten sich. Endlich ging es in den Müggelwald zu Oma und Opa. Denn wenn alle Urlaub machten, keiner zu Hause war, der sie füttern konnte, keiner da war, der den Käfig sauber machte und keiner, der mit ihnen sprach oder spielte, dann ging es eben in den Müggelwald.

Putzi und Paula packten ihre Vogelrucksäcke und warteten gespannt auf die Abreise. Die letzte Nacht in der Wohnung war aufregend, wie immer vor der großen Reise.

Als Kathleen und Mama endlich im Bett waren, hüpften die beiden Vögel in ihrem Käfig herum und freuten sich. Sie setzten sich in die Ecke und fingen an zu quatschen.

„Weißt du noch, Paula, wie die kleine Fliege in unseren Käfig geflogen ist, die du fangen wolltest?”, fragte Putzi, „beinahe hättest du dir eine Beule am Kopf geholt, weil du von der Stange gefallen bist.” „Du brauchst gar nicht zu lachen, denn du hast auch nicht wie ein Held ausgesehen, als die Kienäppel auf unseren Käfig gedonnert sind”, sagte Paula.

So hatten sie sich viele kleine Erlebnisse aus dem Müggelwald zu erzählen. Sie lachten erst ganz leise, damit keiner wach wurde. Aber als sie immer lustiger wurden und ihnen plötzlich ihr Müggelwaldvogellied einfiel, da gab es kein Halten mehr. Sie sangen aus voller Kehle: „Tralali, tralala, jetzt ist unser Urlaub da. Wir fahren in den Müggelwald, wo öfter ein Kienappel auf unseren Käfig knallt.”

„Tralali, tralalo, wir sind beide glücklich und froh. Hier können wir im Freien sitzen und müssen nicht in der großen Stadtwohnung schwitzen.”

„Tralali, tralalu, wir lernen viele Tiere kennen, immerzu. Und sind wir wieder zu Hause, dann machen wir ’ne Müggelwaldpause.”

Plötzlich ein Schrei: „Seid ihr denn ganz verrückt geworden, wer soll denn bei diesem Gejaule schlafen. Wenn ihr nicht sofort aufhört, kommt ihr morgen nicht in den Müggelwald.”

Das war Kathleen. Putzi und Paula erstarrten vor Schreck. Das wollten sie nun doch nicht. Kathleen ärgern und vielleicht auf den Urlaub im Müggelwald verzichten. „Nein, nein, nein, das muss nicht sein”, flüsterten beide. Sie setzten sich auf ihre Schlafstange und schliefen ein.

Nun waren sie schon ein paar Tage im Müggelwald. Es war schön wie immer. Viele Tiere, viel Wind, viel Sonne, viele Geräusche. Alles prima. Aber eines Tages passierte etwas.

Sie saßen in ihrem Käfig der auf der Terrasse stand. Ein riesengroßes schwarzes Tier kam angeschlichen, schaute in den Käfig und versuchte mit komischen Pfoten durch die Käfigstäbe zu greifen.

Paula und Putzi hockten auf dem Boden im Vogelsand und warteten darauf, was nun kommen würde. Das schwarze Tier legte sich auf den Käfig, ließ seine kleine Zunge aus dem Maul hängen und schaute sie mit grasgrünen Augen an.

„Eigentlich ist es ein schönes Tier”, dachten die beiden, „es sieht so weich und mollig aus. Was ist das für ein Tier? So etwas haben wir noch nie gesehen.”

Und dann kam der große Schreck. Plötzlich schrie Oma: „Gehst du da mal von dem Käfig runter, du böse Katze!” Die Katze verschwand mit einem großen Satz.

„Hilfe, das war eine Katze. Auweia, eine Katze. Ich kriege einen Herzschlag, eine Katze.” Beide Vögel schrien wild durcheinander. Als sie sich beruhigt hatten, waren sie sehr stolz auf sich. Sie hatten eine Katze gesehen, gespürt, und Oma hatte sie in die Flucht gejagt.

Und sie erinnerten sich an die Worte ihrer Vogelmama, die zu ihnen gesagt hatte: „Nehmt euch in Acht vor einer Katze. Wenn sie euch kriegt, dann frisst sie euch auf.”

„Aber diese Katze hat uns nicht bekommen”, riefen Putzi und Paula, „hurra, wir sind die Größten!” Ingrid Zweiniger

Viele weitere Geschichten und Märchen aus dem Müggelwald im Überblick finden Sie im Archiv des Müggelheimer Boten!

Seitenanfang