Müggelheimer Bote
8. Jahrgang, Ausgabe 07/2002
Juli 2002

Inhalt
Frust und Spaß gingen Hand in Hand beim Angerfest
Weg frei für die Müggel-Therme?
Viel Spaß mit Polizei und Feuerwehr in der Kita
Gemeindeabend für Umwelt und mehr Zusammenarbeit
Guitar People: Neues Zupforchester sucht Sponsoren
Analyse juristischer Gutachten des BBI-Planfeststellungsverfahrens
NEIN-Plakatierung zum Großflughafen Schönefeld
Heimatverein hat Dorfklub übernommen
Krampe II: Sommerquartier für Großstadt-Nomaden
Anschlusszwang an die öffentliche Kanalisation
Platz schaffen auf dem Waldfriedhof
Wenn die Erde bebt: Baustart in Neu-Helgoland
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Aus der BVV
Müggeclub
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Geschichten aus dem Müggelwald
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Platz schaffen auf dem Waldfriedhof Abgelaufenen Gräber werden beräumt

Er platzt aus allen Nähten; für die Müggelheimer gäbe es bald keinen Platz mehr. So oder ähnlich lauteten in letzter Zeit die Kommentare über den Müggelheimer Waldfriedhof. Doch so extremsei es nicht, beruhigt die zuständige Amtsleiterin Jutta Knubbe. Allerdings gibt sie zu, dass Müggelheims letzte Ruhestätte nach der Wende einen unerwarteten Aufschwung erlebt habe. Während der Friedhof früher nur für die Ortsansässigen war, steht er seit 1991 allen Berlinern offen - für Friedhöfe gelte kein Wohnort-Prinzip.

Auf dem Waldfriedhof wird es langsam eng - alte Gräber müssen erst beräumt werden.Foto: Jacobius

Dieser Zulauf hat zur Folge, dass es auf dem 1956 angelegten Friedhof keine neuen Erdstellen mehr gibt. „Aber das ist kein Problem, weil etliche der alten Erdstellen abgelaufen sind und demnächst beräumt werden“, sagt die Verwalterin der Köpenicker Friedhöfe, Kerstin Habermann. Nach dieser Beräumung stünden wieder 200 Erdstellen in allen vier Preiskathegorien zur Verfügung. Bei den Urnen-Plätzen gäbe es noch gar kein Problem. Etwa 300 seien dort vorhanden, 140 davon sogar noch neu (Abt. D-VIII). Auch die anonymen Begräbnisstellen seien noch ausreichend, da diese in Müggelheim nicht so gefragt seien. Grabstellen bleiben übrigens 25 Jahre bestehen, nach 1991 geschaffene nur noch 20 Jahre. Nach dieser Zeit können die Angehörigen eine Verlängerung um fünf bis 20 Jahre beantragen - oder das Grab wird beräumt.

„Eine Erweiterung der Friedhofsfläche wird es jedenfalls nicht geben - sie ist auch gar nicht notwendig, wie die Zahlen zeigen. In Berlin gibt es außerdem einen Überfluss an Friedhöfen”, sagt die Amtsleiterin. Übrigens sieht sich die Friedhofsverwaltung als Dienstleister, erarbeitet gerade einen Flyer und bereitet einen Internet-Auftritt vor. Die Menschen sollen schon vor einem Todesfall die Möglichkeit haben sich zu informieren. Zunehmender Trend sei, dass Menschen vor ihrem Tod bereits festlegen, wie ihr Begräbnis aussehen solle. „Wir versuchen auf alle Wünsche einzugehen und alles machbar zu machen. Man muss nur mit uns reden”, bestätigt Kerstin Habermann. So seien Bestattungen auch mal sonnabends möglich, oder spezielle Steine. Nur die Auflagen hinterrücks umgehen oder sagen, etwas gehe nicht, ohne gefragt zu haben mögen die beiden nicht.

Eine Bitte hat Frau Knubbe noch: Die Tür zum Waldfriedhof sollte immer geschlossen bleiben, damit die Wildschweine nicht die schön angelegten Grabstellen verwüsten. Auch das sei schon vorgekommen. sip