Müggelheimer Bote
17. Jahrgang, Ausgabe 11/2010
November 2010
Müggelheimer Bote

AKTUELL: Müggelheimer Resolution und Unterschriftenliste
Inhalt
Flugrouten: Der Kampf geht weiter!
Wowereit zu Besuch im Kaniswall
BVBB: Große Aufregung über Flugrouten
Nadelöhr Hirschgarten
Asiatischer Abend in Müggelheim
Kulturwochenende glänzt durch Professionalität
Kaniswall: Pilze, Äpfel, Kürbis
Erkältungen: Vorbeugung und Behandlung
Weitere Meldungen
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Leserbrief

Zu: „BBI-Flugrouten sorgen für Zündstoff”, Ausgabe 10/10

Ehrlich gesagt, als ich von den neuen Flugrouten gehört habe, durchlief ich ein Wechselbad der Gefühle:

Zunächst war da die gewisse Schadenfreude, die einen überfällt, wenn ein anderer aus dem Mustopf kommt, nachdem bereits alle Messen gelesen sind.

Dann jedoch die unglaubliche Wut über die arrogante und ignorante Art mit der die Leute da unten im Süden Berlins versuchen sich jetzt in den Mittelpunkt aller Betroffenheit zu stellen.

Und dann war da noch dieses Bild im Kopf von unserem unermüdlichen Kämpfer für die Belange der Anrainer, Ferdi Breidbach, in seiner Diedersdorfschen Trutzburg mitten zwischen den beiden südlichen Abflugrouten, die die DSF aus Angst vor ihm nun um je 15 Grad nach links und rechts „verbogen“ hat.

Soweit so gut, aber ich muss zugeben, dass auch mir erst im Nachhinein ein winziges Detail aufgefallen ist, dass auch für uns Müggelheimer nicht leicht zu verdauen sein wird. Denn obwohl durch die DSF vehement das Abschwenken im Süden aus sicherheitstechnischen Erwägungen verteidigt wird, ist es scheinbar im Norden kein Problem, denn siehe da die nördlichere von beiden Routen ist gerade. Grund dafür sind vermutlich die extrem hohen Müggelberge. So oder so, es geht also auch anders, was ein Argumentationsgrund für die Betroffenen im Süden sein könnte. Aber wie sieht es mit uns aus? Bei einem Blick an den Himmel und auf den abgehenden Verkehr - mit dem man uns immer dann beglückt, wenn es im Süden besonders rumort - stellt man unweigerlich fest, dass die startenden Flugzeuge stets sehr schnell in Richtung Osten abschwenken. Das ist sehr schön für uns, da wir auf diese Weise bei startenden Flugzeugen bisher nicht so stark vom Lärm betroffen sind (Flugzeuge sind ja für gewöhnlich wesentlich lauter beim Start als bei der Landung). Was aber bedeuten nun die neuen Routen: In Zukunft dürfen genau die Flugzeuge, die von der nördlicheren Startbahn (also der zur Zeit genutzten) nicht mehr nach dem Start in Richtung Osten schwenken, sondern müssen gerade aus fliegen, da rechts von ihnen die der zweiten (südlicheren Startbahn) fliegen. Somit fliegen die Maschinen direkt über Müggelheim, also analog zur jetzigen Landeanfluglinie. Und was das für uns bedeutet, kann sich jeder in einer ruhigen Minute ausmalen.

Fazit: Es bestätigt sich wieder mal eine bekannte Weisheit. Wenn der Gegner zu groß ist, teile man die Menge der Betroffenen in kleine beherrschbare Scheibchen und spiele sie gegeneinander aus.

Nachtrag: Vielleicht noch eine kurze Bemerkung zur Köpenicker Beteiligung an der Fluglärmkommission: Ich finde es unverantwortlich, wenn wie Herr Schild uns im letzten Boten informierte, die Beteiligung Köpenicks an der Lärmschutzkommission zur parteipolitischen Auseinandersetzung wird. An die gewählten Vertreter der Bürgerinteressen Köpenicks kann ich nur eindringlich appellieren, in der nunmehr vor allem von den im Südosten Berlin ansässigen „Neubetroffenen“ bestimmten Flughafendiskussion, einen (und damit meine ich exakt einen) vertrauenswürdigen und kompetenten Vertreter (also vielleicht aus Müggelheim, z.B. Gunnar Suhrbier so er wollte) dauerhaft zu entsenden. Auch eine Entsendung von Ernst Welters wäre sicher immer noch besser, als eine ständig wechselnde Beteiligung.

Ihr Felix