Müggelheimer Bote
17. Jahrgang, Ausgabe 11/2010
November 2010
Müggelheimer Bote

AKTUELL: Müggelheimer Resolution und Unterschriftenliste
Inhalt
Flugrouten: Der Kampf geht weiter!
Wowereit zu Besuch im Kaniswall
BVBB: Große Aufregung über Flugrouten
Nadelöhr Hirschgarten
Asiatischer Abend in Müggelheim
Kulturwochenende glänzt durch Professionalität
Kaniswall: Pilze, Äpfel, Kürbis
Erkältungen: Vorbeugung und Behandlung
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Gedanken aus Müggelheim
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Wie beugt man Erkältungen vor und wie kann man sie am besten behandeln?

von MR Dr. med. Rolf Förster, Facharzt für Allgemeinmedizin und Sportmedizin

Die Erkältungszeit beginnt wieder. Ein Grund für uns, nochmals die Hinweise zu Schutz und Behandlung von Schnupfen & Co. zu drucken. Im vergangenen Jahr fanden die Tipps von Dr. Förster großen Zuspruch bei den Lesern. Auf geht‘s, sagen Sie Erkältungen den Kampf an!

1. Bei den geringsten Anzeichen eines Erkältungsinfektes ( z.B. plötzlich verstopfte oder „laufende“ Nase, Schluckbeschwerden u.a. ) sofort das Nasenspray „Wick erste Abwehr“ anwenden - alle 4 Stunden 2-3 Sprühstöße pro Nasenloch (maximal 4x/Tag). Vorübergehend sind Brennen, Niesreiz und verstärktes Naselaufen möglich; möglichst in den ersten sechs Stunden damit beginnen. Hilft hervorragend, vorausgesetzt, es ist bei jedem zu Hause vorhanden. Also auf Vorrat kaufen, denn das Präparat ist oft in den Apotheken nicht vorrätig und der Infekt beginnt oftmals auch am Wochenende (für Kinder ab 12 Jahre geeignet, für jüngere ab 6 Mon.: Contramutan N Saft).

2. Zusätzlich sollten vom pflanzlichen Infektblocker „CYSTUS 052“stündlich 1-2 Tabletten gelutscht werden (Bakterien und Viren werden physikalisch gebunden und so am Eindringen in den Organismus gehindert.) Muss auch als Vorrat gekauft werden. Es ist ein rein pflanzliches Präparat, hat sonst keine pharmakologischen Wirkungen. Bei starken Halsschmerzen eventuell zusätzlich die Gurgellösung „Cystus 052“anwenden. Wirkt auch gegen Vogel- und Schweinegrippe!

„Wick Erste Abwehr“ und „Cystus 052“ sollten allgemein bereits vorbeugend bei erhöhtem Infektrisiko angewendet werden, insbesondere kurz vor und nach Aufenthalt in gut besuchten öffentlichen Bereichen (z.B. Schule, Kaufhaus, Kino, Theater, öffentlichen Verkehrsmitteln).

Punkt 1 und 2 wirken bei Einhaltung der Vorschriften (Sofortanwendung) sicher, wie ich selbst erfahren habe und mir viele bestätigten. Bitte auch Punkt 13 beachten!

Sollte ein Infekt bereits ausgebrochen sein: Punkt 1 und 2 anwenden und zusätzlich:

3. Ab und zu Nase spülen mit Emser-Salzlösung oder „Mar Plus“. Um die Nase frei zu halten (genügt Kindernasenspray), auch Dampfbäder sind empfehlenswert! Zur Nasenspülung ist eine Nasendusche (Apotheke) ideal. Papiertaschentücher verwenden! Zahnbürsten kurzfristig wechseln oder desinfizieren. Nasenspülungen bei akuten Infektionen (Kieferhöhlenentzündungen) maximal 1 Woche lang. Um immer wieder Selbstansteckungen zu vermeiden, sollte ein Nasenspray nach jedem Sprühstoß ganz aus der Nase gezogen werden. Eine Tropfpipette wird am besten mit zusammengedrücktem Saughütchen aus der Nasenöffnung entfernt.

4. Vor dem Schlafengehen a) ansteigendes Erkältungsbad durchführen und

b) 1-2 Aspirin plus C einnehmen, leichte Kost, Obst, Gemüsesuppen.

5. Bei Glieder- und Kopfschmerzen 2-3x täglich 1- 2 „Aspirin plus C“ Brausepulver trinken. Bei zusätzlich starkem Schnupfen besser „Aspirin complex“ 3x 1-2 Brausepulver. (Punkt 4. und 5. für Kinder und Schwangere nicht geeignet)

6. Sehr gut hilft auch bei Halsschmerzen der sogenannte Priessnitz-Umschlag: Ein großes Taschentuch in lauwarmem Wasser auswringen, schmal vorn um den Hals legen und mit einem trockenen Tuch so abdecken, dass es vollständig bedeckt ist. Nach Trocknung wieder anfeuchten und mit einem neuen, trockenen Tuch abdecken. „Gelorevoice“ Halstabletten lutschen. Wind und Sonne bei Infekten meiden! Halstuch tragen.

7. Relativ heiße Hühnerbrühe (Zink!) und viel Teemischungen trinken.

8. Scharf essen (Chilimahlzeit) und die antibakteriellen Eigenschaften vieler Gewürze, wie Zimt, Nelken, Ingwer, Oregano, Pfeffer, Meerrettich, Thymian, frischen Knoblauch, Zwiebeln, Gewürznelken und Senf nutzen; scharfen Ingwer-Tee trinken. Für Kinder leider etwas schwierig.

9. Eine jährliche Grippeschutzimpfung sollte selbstverständlich sein, ebenso die Schutzimpfung gegen Pneumokokken für Erwachsene über 60 Jahre, bei gefährdeten Menschen jederzeit. (Personen, die u.a. im Gesundheitswesen arbeiten, an chronischer Bronchitis leiden u.s.w.)

10. Zur Vorbeugung hat sich die Anwendung von Saunabädern(1-3x wöchentlich) bestens bewährt. Hierbei niemals nachschwitzend die Einrichtung verlassen! Ferner nicht ununterbrochen in geschlossenen, unbelüfteten, geheizten Räumen aufhalten, denn Erkältungserreger leben in geringer Luftfeuchtigkeit besonders lange. Also oft lüften und an frischer Luft bewegen!

11. Immer für warme Füße sorgen, eventuell temperaturansteigendes Fußbad .

12. Bei anhaltendem Fieber, eitrigem Schnupfen und Auswurf immer einen Arzt aufsuchen. Hier hat sich u.a. die Verordnung von Kurzwelle auf Gesicht und Bronchien, möglichst 2x täglich 5 Tage lang, bestens bewährt!

13. Bei engem Kontakt mit Personen, die bereits erkältet sind (Partner, Kinder, Enkelkinder), sofort für 1-2 Tage wie in den Punkten 1 und 2 angegeben, handeln, auch wenn man selbst noch keine Anzeichen einer Erkältung verspürt! Günstig auch für eine Nacht vorbeugend den unter 6. erwähnten Halswickel anwenden. Keine Hände geben, oft Hände mit Seife und Desinfektionsmitteln waschen.

14. Sehr empfehlenswert und in Studien als wirksam erwiesen ist das Tragen eines Mundschutzes. Erkältungsviren werden v.a. durch Tröpfcheninfektion übertragen. Deshalb sollten bereits erkältete Personen aber auch die Kontaktpersonen einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Unverständlicherweise sind die Akzeptanz und Compliance in europäischen Ländern sehr gering. Nicht einmal sonst so besorgte Mütter schützen bei einer Selbstinfektion mit dieser so effektiven Methode ihre Kinder vor einer Ansteckung. Übrigens gibt es jetzt neu die Einwegmaske Acti Protect, die nahezu 100% der Influenzaviren, einschließlich H1N1 Viren aus der Atemluft abtötet!

15. Für ausreichenden Schlaf sorgen: Wer zu wenig schläft, senkt Widerstands- kräfte dramatisch (7-8 Stunden ruhiger Nachtschlaf, kurzer Mittagsschlaf )

Achtung : niemals mit einem Infekt oder gar Fieber sportlich oder körperlich anstrengend belasten! Frühestens 5-7 Tage nach abgeklungener Erkältung, 10-14 Tage nach bakteriellen Infektionen wie Anginen und bakterieller Bronchitis (u.a. Gefahr von Herzmuskelentzündungen und plötzlichem Herztod).