Müggelheimer Bote
6. Jahrgang, Ausgabe 03/2000  
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Inhalt

Recyclinghöfe werden mobil: BSR sammelt vor der Haustür

Erfolgreiche Spendensammlung für Kinder in Krisengebieten

Kirchengrundstück verkommt zur Sandwüste

Grab dritter Klasse für zersägten Lenin

Karneval im "Urum"

Wichtig: Ständig Kosten beim Bauen überwachen

Flughafen: Vernunft gegen Umweltzerstörung

Flughafen: Hilfestellung für Einwendungen gegen den Flughafenausbau

Gesundes, friedlichen Leben in Gefahr?

"Der Weg ist alles, das Ziel ist nichts"

"Tante Reni" sagt Tschüss

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Zuletzt aktualisiert am 03.03.2000

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Kirchengrundstück verkommt zur Sandwüste

Weit und breit kein Investor in Sicht

An vielen Stellen Müggelheims gibt es mehr oder weniger große Schandflecke. Einer davon ist am Ortseingang an der Ecke Ludwigshöheweg zu finden.

Endlose Sandberge türmen sich dort, teilweise mit Schutt gemischt. So mancher Müggelheimer fragt sich, was mit diesem Grundstück los ist.

Die Alteingesessenen des Ortes werden sich erinnern, dass es einst an dieser Stelle bebautes Ackerland gab. Bis 1989 war es landwirtschaftliches Pachtland. Nach 1990 bemühte sich die evangelische Kirchengemeinde als Eigentümerin des Grundstücks intensiv um eine Bebauung.

Zuerst gab es einen Versuch mit den Lobetaler Anstalten, von dem diese sich bald zurückzogen.

Später gab es einen neuen, ökologisch sehr interessanten Entwurf des Architekten Löhnert. Dieser wurde den Müggelheimern sogar öffentlich in der Alten Schule vorgestellt und diskutiert. Zwei Jahre zog sich die Bauvoranfrage dafür hin. Immer wieder kam es zu Unstimmigkeiten mit dem Bauamt und den damaligen Vorgaben.

Zwischenzeitlich war das Grundstück fälschlicherweise im Flächennutzungsplan (FNP) als Wald ausgewiesen. Auf wiederholtes Anmahnen des Gemeindekirchenrates wurde dies rückgängig gemacht.

Letztlich fand sich aber auch für das Löhnert-Projekt kein Investor.

„Wir sind seit Jahren bemüht, einen Investor für das Grundstück zu finden. Es gab häufige enthusiastische Vorstöße auf Investorenseite, die allesamt nach einer Weile im Sand verliefen”, bedauert Pfarrer Siegfried Menthel. Für den Gemeindekirchenrat und ihn sei das immer wieder frustrierend gewesen. „Schließlich wollen wir das Grundstück nicht einfach nur verschachern, um möglichst den Maximalprofit für die Kirchengemeinde herauszuholen. Es geht darum, etwas Sinnvolles entstehen zu lassen und mit der Bebauung ein Zeichen für Müggelheim zu setzen. Immerhin handelt es sich um die Eingangssituation des Ortes”, sagt er.

Da sozialer Wohnungsbau nicht mehr gefördert wird, sich für behinderten- und altersgerechte Wohnungen an der Stelle kein Investor finden ließ, liegt das Grundstück immer noch brach.

Zwischenzeitlich wurde es immer wieder an Baufirmen als Erdstofflager vermietet, um für die Kirchengemeinde etwas Geld zu erwirtschaften.

In Zusammenhang mit der Reihenhaus-Bebauung am Alsenzer Weg wurde einer Firma gestattet, dort Erdaushub zwischenzulagern. Nun verweigert diese Firma seit Monaten die Einhaltung des gültigen Pachtvertrages. Sie ist bisher weder zur vereinbarten Pachtzahlung, noch zur Beräumung des Geländes bereit. Ein Gericht kümmert sich bereits um den Vorgang.

Von unlauteren Zeitgenossen wurde dazu noch eine Menge Sand illegal abgekippt. Das Gelände ist zu einer optischen Katastrophe mutiert.

Um weiteren Nachahmern zuvor zu kommen, wurde am Ludwigshöheweg provisorisch ein Stück Bauzaun aufgestellt. Weitere Maßnahmen werden folgen.

Hiermit wird auch um die Mithilfe der Müggelheimer, vor allem der Anwohner gebeten. Falls Baufahrzeuge auf dem Gelände beim Verkippen gesichtet werden, bitte die Kfz-Nummer unter der Telefonnummer 659 53 55 oder bei Pfarrer Menthel unter 675 81 73 melden. Für jeden Hinweis ist der Gemeindekirchenrat dankbar.

Pfarrer Menthel brachte die Bemühungen um das Grundstück auf einen Punkt: „Trotz aller Querelen und dem schwierigen Vorwärtskommen geben wir die Hoffnung und vor allem die Initiativen nicht auf, doch noch ein sinnvolles Projekt mit passendem Investor für das Kirchengrundstück zu finden.”

Der Gemeindekirchenrates wünscht sich, dass auf dem Gelände auch ein dringend benötigter Gemeinderaum gebaut wird. Doch trotz aller Wünsche und Initiativen wirft ein Vorhaben seine Schatten auch auf dieses Grundstück: Der geplante Ausbau des Flughafens Schönefeld verschreckt viele Investoren. Andrea Geisler

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